Kartoffeln pflanzen - Auf das richtige Legen kommt es an!
Eine standortgerechte Bodenbearbeitung und ein sorgfältiges Legen von gesundem und vitalem Pflanzgut sind die Grundvoraussetzungen für einen erfolgreichen Qualitätskartoffelanbau. Fehler bei der Bestellung bleiben häufig bis zur Ernte erhalten und führen zu Ertrags- und Qualitätsverlusten.
Die Witterung der beiden zurückliegenden Frühjahre hat deutlich gezeigt, wie unterschiedlich die Entwicklungsbedingungen für die Kartoffeln sein können. Deshalb ist es besonders wichtig, die gesamte Produktionstechnik für die Kartoffelbestellung so zu optimieren, dass ideale Startbedingungen für die Pflanzkartoffeln geschaffen werden. So schafft zum Beispiel eine gleichmäßige Legetiefe die Voraussetzungen für einen schnellen Aufgang, eine gleichmäßige Bestandesentwicklung und eine beschädigungsarme Ernte. Fehler bei der Bestellung, wie das Legen in einen zu feuchten, zur Klutenbildung neigenden Boden oder eine seitlich versetzte Ablage der Pflanzknollen im Damm, können mit den nachfolgenden Arbeitsgängen lediglich nur noch abgemildert werden. Häufig bleiben sie in ihren ungünstigen Auswirkungen aber bis zur Ernte erhalten und führen zu höheren Ertrags- und Qualitätsverlusten, zum Beispiel durch ergrünte oder beschädigte Knollen.
Vorbereitung von …
… Pflanzgut...
Der Beginn der Pflanzgutkonditionierung sollte an den langjährigen betriebsspezifischen Erfahrungen für den Legebeginn ausgerichtet werden. Sowohl das Keimstimmen als auch das Vorkeimen dienen zunächst einer Angleichung der Lebensvorgänge in den Pflanzkartoffeln und damit einer gleichmäßigen Bestandesentwicklung. Mit dem Keimstimmen werden stecknadelkopfgroße Keime in den Augen der Knollen angestrebt, so dass sich dieses Pflanzgut noch mit herkömmlichen Legemaschinen ohne Keimabbrüche schonend legen lässt. In ihren Auswirkungen bleibt die Keimstimmung aber hinter dem Vorkeimen zurück. Die nach dem Vorkeimen etwa 10-15 mm langen, ausgefärbten Lichtkeime ermöglichen nicht nur eine Verkürzung der Feldvegetationszeit um bis zu 14 Tage, sondern fördern gleichzeitig einen schnelleren Aufgang, eine zügige Bestandesentwicklung und die frühere Ausbildung einer Altersresistenz gegenüber Krankheiten und Schädlingen.
… und Legemaschine
Vor dem Hintergrund der bekannten Arbeitsspitze im Frühjahr sollte die Legemaschine schon rechtzeitig hervorgeholt und auf den Einsatz vorbereitet werden. Beim Anbau der Legemaschine ist darauf zu achten, dass nach dem Ausheben eine ausreichende Bodenfreiheit für die Zudeckscheiben, eventuelle Nachläufer und die Spuranzeiger vorhanden ist. Der Rahmen der Legemaschine ist für eine gleichmäßige Schöpfarbeit über den Oberlenker vertikal auszurichten.
Auf dem Feld
Ein ausreichend abgetrockneter und lockerer Boden bietet den Kartoffeln ideale Ausgangsbedingungen. Auf leichten Standorten wird dazu häufig die Frühjahrspflugfurche genutzt, während nach einer Herbstfurche im Frühjahr zumeist eine Pflanzbettbereitung notwendig ist. Eine Bearbeitungstiefe von etwa 20 cm stellt dabei nicht nur ausreichend lockeren Boden für den Dammaufbau sicher, sondern fördert auch die gleichmäßige Durchwurzelung der Ackerkrumme und vermindert das Risiko eines Herauswachsens der Knollennester aus dem Damm.
Zu Beginn des Legens sowie bei jedem Schlag- und Partienwechsel sollten anhand einer Checkliste Punkte wie Legetiefe und -abstand, Rüttler, Flüssigbeizung, Reihendüngung und Anschlussspur an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst werden.
Fazit
Beim Kartoffellegen sind Legetiefe, Legeabstand und mittige Ablage der Knollen im Damm wichtige Beurteilungskriterien für die Arbeitsqualität. Zusammen mit einer schonenden Aufbereitung und verwertungsorientierten Konditionierung des Pflanzgutes werden so die Grundlagen für einen erfolgreichen Kartoffelanbau gelegt. Die Voreinstellungen der Legemaschine sind nach jedem Schlag- und Partienwechsel zu kontrollieren und gegebenenfalls zu verändern. Dabei hilft eine systematische Überprüfung der wichtigsten Einstellgrößen Fehler zu vermeiden, die sich bis zur Ernte auswirken können.
Den gesamten Artikel mit vielen weiterreichenden Informationen sowie der zu beachtenden Checkliste können Sie in der Langfassung nachlesen, die als pdf-Datei angefügt ist.
Autor: Dr. Rolf Peters
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