Verwertung von Windvorrangflächen
Mit dem Privileg, Flächen in einem Vorranggebiet für Windkraft zu besitzen, sollte bedacht umgegangen werden, denn Entscheidungen haben hier Auswirkungen auf Zeiträume von 20 Jahren.
Verwertung von Windvorrangflächen
Mit dem Privileg, Flächen in einem Vorranggebiet für Windkraft zu besitzen, sollte bedacht umgegangen werden, denn Entscheidungen haben hier Auswirkungen auf Zeiträume von 20 Jahren. Bei Planungen von Windparks sind verschiedenste Belange zu berücksichtigen. Daher kann häufig nicht das wirtschaftliche Optimum erzielt werden. Aus rein wirtschaftlicher Sicht ist natürlich immer anzustreben, den höchstmöglichen Stromertrag auf der bebaubaren Fläche zu erzielen. Auch Verpächter profitieren hiervon, da in gängigen Pachtverträgen die Pachthöhe - neben einer üblichen Mindestpacht von je nach Standort ca. 1.500 – 3.000 €/ha - vom Stromertrag abhängig gemacht wird.
Stark vereinfacht sei hier einmal ein Rechenexempel dargestellt:
In einem 100 ha großen Vorranggebiet liegen 2 Planungen vor: Entweder sollen 7 Anlagen mit einer installierten Leistung von 2,3 MW oder 5 Anlagen mit einer solchen von 3 MW errichtet werden. Die 2,3 MW-Anlage mit einem bestimmten Rotordurchmesser und einer bestimmten Turmhöhe soll an dem betreffenden Standort durchschnittlich jährlich 5 Mio. kWh produzieren. Das bringt dem Anlagenbetreiber bei einem EEG-Strompreis von 0,10 €/kWh jährliche Erlöse von 500.000 €. Davon sollen die Grundstückeigentümer laut Pachtvertrag 10 % als Pachtpreis erhalten. Das wären also pro Anlage 50.000 €, mithin für die 7 Anlagen insgesamt 350.000 € und somit 3.500 €/ha. Um auf den tatsächlichen ha-Satz zu kommen ist allerdings hiervon noch der Anteil für die Anlagen-Standortpacht abzuziehen. Bei einer vereinbarten 10:90-Verteilung würde diese Standortpacht 5.000 €/Anlage und der ha-Satz dann noch 3.150 €/ha betragen.
Die 3 MW-Anlage soll an dem betreffenden Standort durchschnittlich jährlich 8 Mio. kWh produzieren. Das bringt dem Anlagenbetreiber zu erwartende jährliche Erlöse von 800.000 €/Anlage. Die Grundstückeigentümer könnten in diesem Fall pro Anlage mit 80.000 € Pacht/Jahr, mithin insgesamt von den 5 Anlagen mit 400.000 € und somit mit 4.000 €/ha rechnen. Auch hier ist, um auf den tatsächlichen ha-Satz zu kommen, der Anteil für die Anlagen-Standortpacht abzuziehen. Hier würde bei einer vereinbarten 10:90-Verteilung die Standortpacht 8.000 €/Anlage und der ha-Satz 3.600 €/ha betragen.
Unter der Voraussetzung, dass beide Lösungen seriös berechnet und mit einer gleich hohen Wahrscheinlichkeit umsetzbar sind, wäre die 2. Lösung hier die wirtschaftlichere. Und das, obwohl die installierte Leistung von 15 MW gegenüber der ersten Lösung um 1,1 MW geringer ausfällt. Seriosität lässt sich durch die Vorlage von mindestens 2 unabhängig voneinander erstellte Windgutachten und die Wahrscheinlichkeit der Umsetzbarkeit durch eine Nachfrage bei den zuständigen Behörden überprüfen.
Diese rein wirtschaftliche Betrachtung wird allerdings meist durch das baurechtliche Genehmigungsverfahren zerschlagen. Denn die Ausweisung einer Vorrangfläche für Windenergie bedeutet noch lange nicht, dass diese Fläche uneingeschränkt mit Windkraftanlagen bebaut werden darf. Im Verfahren aufkommende Einschränkungen sind nicht voraussehbar. Selbst erfahrene Planungsfirmen werden in jedem Verfahren wieder durch neue Versagungsgründe und Auflagen überrascht. Bis zur erteilten Genehmigung sollte man dies in seinen Erwartungen stets berücksichtigen.
(Stand des Artikels: 10/2013)
Kontakte
Veranstaltungen
Interesse: Schlepperfahrtraining für Frauen
30.05.2024
Viele von uns kennen diese Situation: Mal eben den Trecker zur Seite fahren, mal eben was aufladen oder mal eben einspringen, wenn Not am Mann oder an der Frau ist. Sind Sie Anfängerin im Umgang mit Landmaschinen? Oder einfach nur etwas &…
Mehr lesen...TiKo PLUS - Ausbildungsbetriebe gesucht!
13.12.2024
Herausforderung Aktuell steht das Handeln von beruflichem Bildungspersonal in einem Spannungsfeld: Einerseits steigen in der Folge der digitalen Transformation und der gesellschaftlichen Ansprüche an eine tierwohlorientierte Nutztierhaltung …
Mehr lesen...Grundlehrgang Klauenpflege
13.01.2025 - 17.01.2025
Das Ziel des einwöchigen Grundkurses ist der Einstieg in die professionelle Klauenpflege. Sie lernen im theoretischen Teil die Grundlagen der Klauenanatomie, die wichtigsten Klauenerkrankungen sowie das Erkennen von Lahmheiten. In die …
Mehr lesen...Berufsförderndes Seminar für Arbeitnehmer/innen im Agrarbereich
13.01.2025 - 17.01.2025
Das Berufsfördernde Seminar für Arbeitnehmer/innen im Agrarbereich findet vom 13.01. bis zum 17.01.2025 an der Bezirksstelle Hannover in Ahlem statt. In dieser Woche werden aktuelle Themen u.a. zu Pflanzenernä…
Mehr lesen...Berufsförderndes Seminar für Arbeitnehmer/innen im Agrarbereich
13.01.2025 - 17.01.2025
Während des einwöchigen Seminars werden aktuelle Themen aus Produktions- und Agrartechnik, Betriebswirtschaft sowie Agrar- und Gesellschaftspolitik praxisnah behandelt. Bei der eintägigen Fachexkursion sind …
Mehr lesen...Lebensmittelhygiene und HACCP
13.01.2025
Das Online-Seminar zum Thema Lebensmittelhygiene gibt einen Überblick über die aktuellen rechtlichen Grundlagen. Ein Schwerpunkt sind die HACCP Grundsätze und deren Umsetzung in betriebseigene Kontrollsysteme.  …
Mehr lesen...Beratungsangebote & Leistungen
Nährstoffmanagement, Modul Düngeplanung
Sie möchten für die Vorgaben der neuen Düngeverordnung (DüV) gerüstet sein und Düngungsmaßnahmen unter Berücksichtigung vielfältiger Kriterien wie beispielsweise bedarfsgerechte und …
Mehr lesen...Social Media-Einstieg für Gartenbaubetriebe
Die Nutzung sozialer Medien bietet vielfältige Möglichkeiten. Dazu gehören zum Beispiel eine engere Kundenbindung durch regelmäßige Interaktionen, kostengünstige und zielgerichtete Werbung sowie neue Wege der …
Mehr lesen...Arbeitskreis Integrierter Pflanzenschutz
Sie legen Ihren Fokus im Betrieb auf den Ackerbau und wollen stets aktuell und umfassend auf dem weiten Themengebiet der Pflanzenproduktion informiert sein. Innovationen im Bereich des Pflanzenbaus und -schutzes und die ständige …
Mehr lesen...Aufzucht von Kälbern und Jungrindern
Sie sind Rinderhalter und mit den Ergebnissen der Aufzucht ihrer Kälber und Jungrinder nicht zufrieden? Sie wollen sich über neue Fütterungs- und Haltungskonzepte informieren? Die Kälber- und Jungtierverluste in Ihrem Betrieb …
Mehr lesen...Eigenstromverwertung aus Photovoltaikanlagen
Sie möchten die Stromkosten auf Ihrem Betrieb senken. Dabei sind Sie unsicher, ob die Eigenstromproduktion von einer neuen oder aus einer bereits vorhandenen Photovoltaikanlage (PV) sinnvoll und wirtschaftlich tragbar ist. Gleichzeitig …
Mehr lesen...Notfallordner - Für den Ernstfall gewappnet
Wenn Sie morgen ausfallen würden, wäre die reibungslose Weiterführung Ihres Betriebes schwierig. Sie möchten Ihrer Familie die dazu notwendigen Informationen kompakt zur Verfügung stellen und keine Lücken lassen.
Mehr lesen...Drittmittelprojekte
Nachhaltige Backweizenerzeugung
Ausgangslage Projektziel des EIP-Niedersachsen-Drittmittelprojektes ist die Integration von Winterweizen aus wasserschutz- und klimaschutzorientierter Produktion in die gesamte Erzeugungskette. Hierbei geht es um die Erzeugung von Qualitä…
Mehr lesen...Organisches Düngerohr
Ausgangslage: Landwirte werden zunehmend mit Defiziten in der Wasserversorgung auf landwirtschaftlichen Flächen konfrontiert. Dabei hängen Maschinenarbeiten und Betriebsmitteleinsatz direkt von der Wasserverfügbarkeit ab. …
Mehr lesen...Netzwerke Wasser 2.0
Ausgangslage Im Zentrum des Projekts stehen die erwarteten Auswirkungen des Klimawandels auf den pflanzlichen Wasserbedarf und die Böden und deren Bedeutung auf kommunaler bzw. Landkreisebene. Das Tempo und die Unsicherheiten des…
Mehr lesen...CO-2-OPT
Ausgangslage Das Projekt CO-2-OPT widmet sich dem Klimaschutzbeitrag der Waldbewirtschaftung und Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz. Am Beispiel des Landkreises Harburg wurde untersucht, wie sich Klimaschutz vor Ort im Spannungsfeld …
Mehr lesen...REVIEW
Wie beeinflusst eine reduzierte N-Düngung die Qualität gemüsebaulicher Erzeugnisse? Und können Produkte, die „nur“ die gesetzlichen Qualitätskriterien erfüllen, am Markt bestehen? Ausgangslage F&…
Mehr lesen...LELA Schwein
Ausgangslage In Deutschland steigt die Nachfrage nach ökologisch erzeugten Lebensmitteln stetig, gleichzeitig ist die Nachfrage nach ökologisch erzeugtem Fleisch und Wurstwaren verhältnismäßig gering und wächst nur auf…
Mehr lesen...