Ergebnisse der Landessortenversuche Öko-Sommerweizen 2024
Aufgrund der suboptimalen Aussaatbedingungen für Wintergetreide im nassen Herbst 2023 musste in diesem Frühjahr zwangläufig verstärkt auf Sommerungen umgeschwenkt werden. Das führte dazu, dass unter anderem auch mehr Sommerweizen angebaut wurde. Das verdeutlichen auch die niedersächsischen INVEKOS-Antragszahlen, die für die im Jahr 2024 beantragte Anbaufläche, für Öko-Sommerweizen eine Verdoppelung der Fläche von 1055 ha im Jahr 2023 auf 2422 ha aufzeigen.
Die Sommerform des Weizens wird in seiner Bedeutung häufig unterschätzt. Dabei kann dieser mehr als ein „Lückenfüller“ im Anbauplan sein. Sommerweizen verfügt in der Regel über höhere Qualitätspotenziale beim Feuchtkleber und Rohprotein als Winterweizen. Außerdem kann der Sommerweizen bei Leguminosenvorfrucht den zur Verfügung gestellten Stickstoff häufig besser verwerten als Winterweizen. Mit Sommerweizen lässt sich zwar nicht verlässlich das Ertragsniveau von Winterweizen erzielen, dafür können die von der aufnehmenden Hand geforderten 25 Prozent Feuchtkleber für Brotweizen mit Sorten des E-Sortiments sicherer erreicht werden. Das zeigen, die mehrjährigen Vergleiche der Öko-Landessortenversuche Sommer- und Winterweizen der Anbaugebiete (ABG) 2 und 3.
Sofern der Sommerweizen in die betriebliche Fruchtfolge und zum Standort passt, kann er eine überlegenswerte Kultur sein, die aus pflanzenbaulicher und ökonomischer Sicht zur Risikostreuung beitragen kann.
In diesem Jahr fällt das Ertragsniveau auf den Öko-Versuchsstandorten sehr unterschiedlich aus. In Schleswig-Holstein werden erfreuliche Erträge zwischen 43 und 56 dt/ha eingefahren. Die Ökoversuche in Niedersachsen und Hessen erreichen dagegen ein deutlich niedrigeres Niveau zwischen rund 25 und 38 dt/ha. Die Feuchtkleberwerte differenzieren ebenfalls auffällig. Im ABG 2 fallen sie vergleichsweise schwach aus. Auf den lehmigeren Versuchsstandorten im ABG 3 erreichen sie ein erfreuliches Niveau, mit Werten die überwiegend deutlich über 25 Prozent liegen.
Sortenwahl
Für den Konsumweizenanbau sind überdurchschnittliche Feuchtkleberwerte und Fallzahlen maßgebend für die Sortenwahl. Daneben ist Ertragsstabilität ein weiterer Parameter, der beim Futterweizenanbau noch stärker ins Gewicht fällt. Eine wichtige Rolle spielt außerdem die Blatt- und Ährengesundheit. Hier ist in erster Linie auf eine gute Toleranz gegenüber Gelb- und Braunrost, sowie Ährenfusarium zu achten. Zudem sollte die Sorte eine gute Frohwüchsigkeit, Bodendeckung und eine ausgeprägte Pflanzenlänge zur Beikrautunterdrückung mitbringen.
Die Ergebnisse der Landessortenversuche Öko-Sommerweizen 2024 können am Ende dieses Beitrages heruntergeladen werden.
Ergebnisse zu weiteren Öko-Versuchen auch aus zurückliegenden Jahren finden Sie unter: ISIP
Saatgut aus ökologischer Erzeugung
Eine aktuelle Übersicht im Handel erhältlicher biologisch erzeugter Saatgutpartien ist dem Internet unter www.organicxseeds.de zu entnehmen.
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Markus Mücke
Stellv. Leiter Fachbereich Ökologischer Landbau
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