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Wasser sparen im Garten

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Wasser ist kostbar und durch immer längere Hitzeperioden ein knappes Gut. Daher sollte es mit Bedacht eingesetzt werden. Um seine Pflanzen im Garten optimal mit Wasser versorgen zu können, sollte man die Standortbedingungen im Garten kennen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Gießen an sich. Denn tatsächlich kann dort einiges falsch gemacht werden. Wie geht nun richtiges Gießen?

Zeitpunkt?

Regentonne im Bäuerlichen Nutzgarten
Regentonne im Bäuerlichen NutzgartenNadja Krause

Der ideale Zeitpunkt zum Gießen sind die frühen Morgenstunden. Zu diesem Zeitpunkt sind die Verdunstungsverluste am geringsten. Sowohl die Boden- als auch die Lufttemperatur sind noch kühl. Die Pflanzen können sich ausreichend mit Wasser in den Zellen bevorraten. Wenn Sie im Garten große Probleme mit Schnecken haben, sind die Morgenstunden auch besser zum Gießen geeignet. Denn in den Abendstunden kommen die Plagegeister aus ihren Verstecken. Wenn Sie dann abends gießen, machen Sie es diesen noch angenehmer.

Wo?

Klingt banal aber Pflanzen sollten bodennah gegossen werden. Das Wasser soll zu den Wurzeln. Zudem ergeben sich so geringere Verdunstungsverluste. Weiterhin schont es empfindliche Blüten und minimiert das Risiko von Pilzerkrankungen.

Wie?

Beim Gießen sollte darauf geachtet werden, dass das Wasser mit möglichst geringem Druck ausgebracht wird. Schließlich soll das Wasser langsam versickern und nicht oberirisch abfließen. Zudem verschlämmt der Boden bei zu hohem Druck. Dadurch verringert sich weiterhin die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens.

Wie oft?

Täglich kleine Wassergaben sind nicht sinnvoll. Es sollte seltener, dafür aber durchdringend gegossen werden. Hier gilt das Motto: Klotzen, nicht kleckern! Besonders die ersten 25 cm Boden sind für viele Pflanzen, wie Stauden, Gemüse oder Rasen entscheidend. Um diese durchdringend zu durchfeuchten, müssen 25 l Wasser pro Quadratmeter verabreicht werden. Daher besser 1-2 Gießgänge pro Woche als die täglichen kleinen Wassergaben. Diese Art der Wassergabe regt zudem die Pflanzen an, Wurzeln in die Tiefe zu bilden um dort aktiv nach Wasser zu suchen.

Womit?

Die umwelt- und pflanzenverträglichste Variante ist Regenwasser. Es ist kostenlos und bringt keinen zusätzlichen Kalk in den Boden, wie das häufig bei Leitungswasser der Fall ist. Zudem ist Leitungswasser kostbar und teures Trinkwasser. Nutzen Sie daher Regentonnen oder wenn ein Neubau / Umgestaltung im Garten geplant ist, bauen Sie Zisternen ein. So können Sie in regenreichen Zeiten, Wasser für Trockenphasen sammeln und dann für Ihre Gießvorgänge nutzen. Auch kann der Boden als Vorratsspeicher für Wasser genutzt werden. So kann mit dem „Regendieb“ Wasser in den Garten geleitet werden, anstatt das es in der Kanalisation verschwindet.

Weiterhin gibt es die Möglichkeit den Wasserbedarf zu reduzieren. Zwei wesentliche Punkte sind dabei die Verbesserung des Bodens und die Verringerung der Verdunstungsverluste.

1. Bodenverbesserung durch Humusaufbau

Humose Böden können Wasser besser aufnehmen und speichern. Der Humusaufbau kann durch: Kompostzufuhr, organische Dünger, Gründüngung, Einarbeitung von Ernterückständen oder Mulchen mit organischen Materialien erfolgen.

2. Bodenverbesserung durch Bodenbearbeitung

Auch die Bodenbearbeitung hat einen Einfluss auf die gute oder schlechte Aufnahme von Wasser. Verdichtete Böden können schlechter Wasser aufnehmen als aufgelockerte Böden. Daher sollten Böden vor der Pflanzung gelockert werden.

3. Bodenverbesserung durch Wassermanagement

Die Austrocknung zwischen Gießintervallen sollte unbedingt vermieden werden. Je trockener der Boden, desto schlechter nimmt er Wasser wieder auf. Daher sollte nicht erst gegossen werden, wenn der Boden schon komplett ausgetrocknet ist.

4. Verdunstungsverluste verringern durch Mulchen

Gartenfaser als Mulchmaterial
Gartenfaser als MulchmaterialNadja Krause

Für das Mulchen von Beeten stehen verschiedene Materialien wie Rindenmulch, Stroh, Holzhäcksel, Kakaoschalen, Rasenschnitt, Ernterückstände oder Gehölz- / Heckenschnitt u. a. zur Verfügung. Alle haben Ihre speziellen Vor- und Nachteile. Mehr Informationen finden Sie dazu im Infoblatt Standortgerechte Pflanzungen. Alle Materialien hemmen aber die Verdunstung, wirken isolierend und verhindern das Aufheizen des Bodens. Weiterhin bleibt die Offenporigheit des Bodens erhalten, dadurch kann das Wasser besser eindringen.

5. Verdunstungsverluste verringern durch Bodenbedeckende Bepflanzung

Anstelle von Mulch kann auch eine bodenbedeckende Bepflanzung die Verdunstung reduzieren. Auch die Bepflanzung beschattet den Boden und verhindert die Aufheizung.

6. Verdunstungsverluste verringern durch Hacken und Jäten

So unmodern es auch klingt aber „Einmal Hacken erspart dreimal Gießen!“ Durch Hacken werden die unterirdische Röhrensysteme im Boden unterbrochen. Dadurch wird auch die Verdunstung gestoppt und zudem kann Wasser bessern versickern (siehe 2. Punkt).

Weiterhin kann bei der Gartengestaltung, wenn möglich auf besonders wasserintensive Pflanzen verzichtet bzw. diese reduziert werden. So sind Rasenflächen nach dem englischen Vorbild sehr pflege- und wasserintensiv. Durch Tolerierung von Wildkräutern und der Anhebung der Schnitthöhe oder Verkleinerung der Fläche, sinkt der Wasserbedarf.

 

Haben Sie Fragen dazu? Dann rufen Sie uns gerne an! Das kostenlose Gartentelefon ist jeden Montag (außer an Feiertagen) von 9 - 12 Uhr unter der Telefonnummer 04403 9838-11 besetzt.