Naturnah Gärtnern - nachhaltig besonders in Zeiten des Klimawandels
Aktueller Klimareport, Wetteraufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes seit 70 Jahren machen den Klimawandel deutlich: Sommer- und Hitzetage nehmen zu, es gibt weniger Frost- und Eistage aber mehr Hitzeereignisse. Diese Veränderungen betreffen auch unsere Gärten. Wie reagieren wir darauf? Mit trockenheitsverträglichen Pflanzen auf humosem Boden, mit Mulchdecken unter Gehölzen, Ausbringen von Kompost, pflegeleichten Grünflächen, Blumenwiese statt Rasen, Fassaden- und Dachbegrünung sowie passenden Gehölzen, die als Schattenspender für Flora und Fauna dienen. So machen wir uns die Arbeit im Garten leichter und sorgen gleichzeitig für ein angenehmes Klima auf Sitzplätzen in heißen Sommern.
Phänologischer Kalender
Der phänologische Kalender zeigt die Jahreszeiteneinteilung nach den Erscheinungen in der Pflanzenwelt. Wir teilen im Alltag das Jahr in 4 Jahreszeiten, während die phänologischen Jahreszeiten eine feinere Einteilung in zehn Erscheinungen sind, die sich an bestimmten Pflanzen orientieren. Die Haselblüte zeigt zum Beispiel den Beginn des Vorfrühlings an. Seit Beginn der Aufzeichnungen 1961 bis heute erscheint die Blüte der Hasel um 21 Tage früher! Der Winter wird durch den Blattfall der Stieleiche angezeigt. Er hat sich um 19 Tage verkürzt. Die Pflanzen zeigen uns also deutlich, dass es Veränderungen im Klima gibt.
Wie reagieren Pflanzen auf lange Trockenperioden?
Pflanzen brauchen Wasser als Transportmittel für die im Wasser gelösten Nährsalze. Und Wasser ist Grundstoff der Photosynthese. Erste Anzeichen bei langer Trockenheit sind welke Blätter, die eher grau als grün aussehen. Die Pflanzen wachsen langsamer, die Blätter sind kleiner und sie bilden mickerige Blüten. So sehen wir es bei manchen Stauden, wenn sie unzureichend gewässert im Sommer im Topf stehen.
Überlebensstrategien von Pflanzen sind die Speicherung von Wasser über sukkulente, dickfleischige Blätter wie bei Dickblattgewächsen z.B. Dachwurz oder Fette Henne oder über dicke Stängel wie bei Wolfsmilch oder Kaktus. Einige Pflanzen mindern die Wasserverdunstung durch behaarte Blätter wie beim Wollziest oder der Königskerze. Gräser rollen ihre Blätter ein, um weniger Wasser zu verdunsten. Bei vielen Pflanzen entwickeln sich kleinere Blätter oder es kommt sogar zum Blattfall im Sommer oder Herbst, wenn es lange trocken bleibt. So haben wir es im heißen Sommer 2019 gesehen, an Gehölzen sowie an Stauden. Storchschnabel zum Beispiel hat sich nach der langen Trockenzeit komplett eingezogen, nach ein paar Regenschauern sehr gut erholt und er stand bald wieder mit frischem Grün im Beet.
Pflanzen mit weniger Wasserbedarf wählen
Stauden und Gräser ziehen im Winter ihr Laub ein und treiben im Frühjahr gesund und kräftig wieder aus. Laubabwerfende Gehölze sind im Winter unbelaubt und treiben ebenfalls im Frühjahr gesund wieder aus. Dadurch sind diese Pflanzen gegenüber den immergrünen (auch im Winter grün) im Vorteil. Immergrüne brauchen auch im Winter Wasser. Ist die Wasserversorgung im Winter nicht gegeben, kommt es zu Schäden an den Pflanzen, die im Frühjahr oft wie Frostschäden aussehen. Oftmals handelt es sich aber um Trockenheitsschäden. Ein Grund mehr, trockenheitsverträgliche Stauden und Gehölze zu wählen, die anspruchsloser und anpassungsfähiger sind.
Einen Artikel zu trockenheitsverträglichen Stauden finden Sie hier.
Viele Küchenkräuter lieben volle Sonne, um ein kräftiges Aroma bilden zu können. Thymian, Salbei, Fenchel, Currykraut, Heiligenkraut ziehen karge, nährstoffarme Böden vor. Ist der Boden schwer und eher lehmig, kann man in einem erhöhten Beet -mit Steinen als Trockenmauer eingefasst- den idealen nährstoffärmeren, sandigeren Boden einfüllen. Der schwere Boden wird mit Sand vermischt und dadurch verarmt.
Kräuterbeete am besten in Küchennähe. Mehr Infos finden Sie hier
Geschlossene Pflanzendecke vermindert Wasserverdunstung
Bepflanzen Sie Ihren Garten zwischen höheren Stauden oder unter Gehölzen mit bodendeckenden Stauden oder Gehölzen, wird die Feuchtigkeit länger im Boden gehalten. Außerdem ersparen Sie sich das Hacken zwischen den Bodendeckern, weil das Unkraut durch den gewünschten Bewuchs unterdrückt wird, ähnlich wie beim Mulchen. Sie zupfen lediglich das höhere Unkraut aus den Beeten.
Offen liegende Gartenerde ohne Bepflanzung trocknet extrem schnell aus. Im Gemüsegarten lassen sich offene Flächen nicht immer vermeiden, wenn ich in Reihe aussäe. Das Unkraut (als Konkurrenz zu meinen Gemüsepflanzen) muss entfernt werden. Hier erweist sich das Hacken als positiv. Durch das Hacken und Lockern der Bodenoberfläche erhöhe ich die Kapillarwirkung. Die Wurzeln können das Wasser aus tieferen Erdschichten ziehen, sodass ich mit 1x hacken 3x das Gießen ersparen kann.
Gartenerde genauer ansehen
Bevor Sie säen oder pflanzen, sehen Sie sich Ihren Boden genauer an. Er sollte humos sein und so locker, dass er auf dem Spaten nicht auseinanderfällt, wenn ich ihn anhebe. Klebriger, fester und schwerer Boden mit hohem Ton- oder Lehmanteil ist für viele Pflanzen schlecht zu durchwurzeln. Und er bleibt im Frühjahr länger feucht und kalt. Auch dieser Boden sollte ebenso wie sandiger Boden verbessert werden. Bringen Sie Humus, zersetzte organische Substanz, zwischen den Pflanzen aus – besonders wirksam und effektiv unter Gehölzen in einer 15-20cm dicken Schicht. Kompost mit der feineren Struktur ist ideal in dünnen Schichten bis 5cm um Stauden. Geben Sie kein Mulchmaterial direkt auf die Stauden, die dadurch im Wuchs unterdrückt werden.
Boden mit Kompost verbessern
Am besten eignet sich Kompost zur Bodenverbesserung, von Mikroorganismen zersetzte organische Substanz, also Gemüsereste, zerkleinerter Strauchschnitt, geschnittene Stauden, Laub in kleinerer Menge und Rasenschnitt in dünnen Mengen können auf den Kompost gegeben werden. Wenn Sie Platz im Garten haben, kompostieren Sie selber. 100% recycelte Pflanzenreste, die Sie dem Garten wieder zuführen. Ideal sind 3 Kompostbehälter von ca. 1m³ Größe: Im 1. Behälter werden die Garten- und Küchenabfälle gesammelt, im 2. Behälter ruht der Kompost ein Jahr und aus dem 3. Behälter entnimmt man den fertigen Kompost. Für kleinere Gärten gibt es Thermokomposter, die so gebaut sind, dass sich mehr Wärme im Behälter entwickelt. Dadurch wird das organische Material schneller zersetzt und kann auch schneller im Garten ausgebracht werden.
Mehr zum Thema Kompostwirtschaft finden Sie hier.
Thujahecken werden braun, Buchsbaumhecken verschwinden aus unseren Gärten, Rhododendren und Kirschlorbeer müssen gewässert werden?!
Thuja verträgt keine langen Trockenperioden. Pilzbefall auf geschwächten Pflanzen ist die Folge. Ähnliche Auswirkungen können wir beim Buchsbaum, Rhododendren und Kirschlorbeer durch Schädlings- oder Pilzbefall beobachten. Mittelfristig werden sie wohl aus unseren Gärten verschwinden, wenn der Boden nicht ideal ist, weil sie mit dem Klima nicht gut zurechtkommen. Der Gärtner kann immer wieder dagegen ankämpfen. Das kostet viel Wasser und den Gärtner viel Pflege und Kraft. Laubabwerfende Hecken wie Hainbuche oder auch Rotbuche sind unempfindlicher, müssen aber auch 1-2mal im Jahr geschnitten werden. Wie können wir uns die Arbeit erleichtern? Ein Umdenken bei der Gestaltung ist notwendig.
Freiwachsende Hecken als Alternative zu geschnittenen Hecken
Geschnittene Hecken brauchen weniger Platz und eignen sich besonders für kleinere Gärten. Sie sollen Sichtschutz bieten und ein „ordentliches“ Bild im Garten schaffen. Dazu müssen sie 1-2mal im Jahr geschnitten werden. Möchten Sie sich die Arbeit erleichtern, ist eine freiwachsende Hecke aus laubabwerfenden, anspruchslosen Gehölzen die Alternative. Besonders anspruchslos an Boden und Wasserversorgung sind heimische standortgerechte Gehölze wie gemeiner Schneeball, Liguster, Feldahorn, Holunder, Weißdorn, Kornelkirsche oder Schlehe. Sie werden nicht geschnitten, man lässt sie einfach wachsen. Dadurch beanspruchen sie mehr Platz als geschnittene Hecken. Prüfen Sie vor dem Pflanzen, wieviel Platz den Sträuchern zur Verfügung stehen soll. Ansonsten schneiden Sie weiterhin jedes Jahr die Äste, die im Weg sind. Bei einer freiwachsenden Hecke sind eine sorgfältige Planung und Auswahl der Sträucher (Höhe, Breite, Wuchsform/Habitus, Blüte, Fruchtschmuck, Blattfärbung) notwendig. Die Wuchsform der Gehölze und den Platz, den sie brauchen, müssen gut überlegt sein, um später nicht noch mehr Arbeit damit zu haben.
Mit heimischen Gehölzen lassen sich freiwachsende Hecken als Sicht- und Windschutz pflanzen. Im Winter sind sie ohne Laub, im Frühjahr blühen sie und sind ein Paradies für Vögel, im Sommer sind sie schön dicht und im Herbst bekommen sie farbiges Herbstlaub und Früchte, die besonders Vögel lieben. Mulchen Sie unter den Sträuchern, hat Unkraut keine Chance und man kann diese Hecke sich selbst überlassen.
Mulchen unter Gehölzen
Unter Sträuchern lässt sich das Unkraut unterdrücken, in dem ich mit Rindenmulch oder geschreddertem Material mulche. Der Boden wird 10-20cm dick mit dem Mulchmaterial bedeckt, je feiner das Material desto dünner die Schicht. So hält er die Feuchtigkeit im Boden besser und das Unkraut kommt nicht durch. Das grobe geschredderte Holz wird nach und nach von Mikroorganismen zersetzt und so zu feinem Humus. Dadurch entsteht ein wunderbar lockerer humoser Boden. So lieben auch immer mehr Gartenbesitzer gemulchte Wege, die weniger Arbeit machen, rutschfester sind und für weichen Tritt auf den Wegen sorgen.
Stein- und Schotterbeete sind keine Alternative
Beete mit Kies, Stein- oder Schotterschüttung scheinen die perfekte Lösung für einen pflegeleichten Garten zu sein. Ist das so? Dazu wird die Fläche mit Sand verdichtet und einer Folie oder einem Vlies vorbereitet, damit kein Unkraut von unten durchwächst. Schlechter Wasserabzug ist die Folge, da der Boden fast komplett versiegelt ist. Pflanzen, die hier gezielt gesetzt werden, haben es schwer üppig zu wachsen. Das Säubern der Steine ist aufwendig, also werden Laubpuster und Hochdruckreiniger gekauft und eingesetzt. Trotzdem kommen Samenunkräuter in der Fläche zwischen den Steinen hoch. Durch die aufgeheizten Steine im Sommer kommt es zu stärkerer Hitzeentwicklung. Gehölze und Stauden leiden unter den Bedingungen, Blätter werden braun, die Pflanzen gehen ein. Fazit ist: Es wird viel Geld und Material investiert, Geräte für die Pflege gekauft, um später festzustellen, dass reine Kies- oder Steingärten teuer und auch noch pflegeintensiv sind. Eine pflegeleichte "grüne" Bepflanzung erspart dem Gärtner so manchen Ärger, erfordert aber eine gute Planung des Beetes. Holen Sie sich Rat bei Gartenfachbetrieben.
Laubabwerfende kleinkronige Bäume als Schattenspender im Garten
Durch die gezielte Bepflanzung lässt sich ein gutes Klima im Garten schaffen. Wir lieben den natürlichen Schatten im Sommer bei Hitze, der durch Bäume oder Sträucher entsteht, und ziehen uns gern dahin zurück. Zierapfel, Wildbirne, Mehlbeere oder Hainbuche eignen sich als kreinkronige Bäume besonders gut als Schattenspender zum Beispiel an Terrassen. Im Winter und Frühjahr noch ohne Laub lassen sie die ersten Sonnenstrahlen auf die Terrasse. Im Sommer und frühem Herbst hält das Laub die Sonnenstrahlen ab und beschattet den Sitzbereich. Ein angenehmes Klima entsteht. Pflastersteine oder Platten auf der Terrasse ebenso wie die Hauswand heizen sich nicht so stark auf. Es ist weniger heiß unter Bäumen, luftig mit etwas höherer Luftfeuchtigkeit. Ideal für uns Menschen, aber auch für die Pflanzen oder den Rasen.
Fassadenbegrünung und Dachbegrünung - für ein gutes Klima
Fassaden- und Dachbegrünungsmaßnahmen schaffen zusätzliche Verdunstungsflächen. Das erhöht die Luftfeuchtigkeit und senkt die Umgebungstemperatur. Sie sorgen für eine bessere Luftqualität, binden Kohlendioxid, produzieren Sauerstoff, filtern Feinstaub. Sie schattieren Wände und Dächer und wirken damit als Hitzeschutz im Sommer. Sie puffern tiefe Temperaturen und Niederschläge ab und schützen somit das Material vor UV-Strahlung und verlängern die Nutzung. Grüne Wände bieten außerdem Lebensraum für Insekten und Vögel.
Fassadenbegrünung mit Kletterpflanzen
Fassadenbegrünung verdeckt unschöne Wände mit Kletterpflanzen wie Kletterhortensie, wilder Wein oder Kletterrose. Selbstklimmer wie zum Beispiel Efeu benötigen keine Kletterhilfe. Sie bilden Haftwurzeln, mit denen sie sich an der Fassade halten und klettern. Rankpflanzen dagegen -wie zum Beispiel Clematis- kann ich durch die Rankhilfe an der Wand Höhe und Breite des Wuchses vorgeben. Dadurch erspart man sich so manchen Schnitt der Kletterpflanze. Da Rankpflanzen keine Haftwurzeln bilden, hinterlassen sie auch keine Reste an der Fassade, wenn ich die Pflanze nach vielen Jahren entfernen muss.
Dachbegrünung
Wasserspeicher der Pflanzen können dicke Stängel oder Stämme sein, dickfleischige Blätter oder auch Wurzeln, die das Wasser speichern. Auf Dächern speichern Sukkulenten Wasser wie ein Schwamm. Sukkulent (kommt aus dem Lateinischen und) heißt saftreich. In trockenen Zeiten geben die dickfleischigen Stauden das Wasser langsam wieder ab. Dadurch hat die Dachbegrünung eine kühlende Wirkung. Es eignen sich Dach- oder Hauswurz (Sempervivum), Steinbrechgewächse (Saxifraga) oder Mauerpfeffer (Sedum-Sorten) als Wasserspeicher. Diese Pflanzen gibt es auch in Matten oder Kassetten zu kaufen, um damit Dachflächen auszulegen und zu begrünen. Sedum-Matten werden wie Rollrasen auf der vorbereiteten Dachfläche ausgerollt. Aber auch Kräuter und Gräser eignen sich für die Dachbegrünung. Obwohl es sich so einfach anhört, ist der Rat von Fachleuten einzuholen. Ist das Dach für eine Begrünung geeignet (Dachneigung, Material, Gewicht usw)? Wie muss das Dach vorbereitet werden? Fachfirmen helfen hier weiter.
Rasen in Trockenzeiten
Rasen braucht viel Wasser, wenn er „Rasen“ also gleichmäßig grüne Fläche in heißen Sommern bleiben soll. Wird er in Trockenzeiten nicht ausreichend gewässert, setzen sich trockenheitsverträgliche Gräser und Wildkräuter durch. Wird zu viel gewässert, fördert man dadurch Pilzerkrankungen im Rasen. Manche Gartenbesitzer erneuern ihren Rasen, aber das Problem bleibt und tritt erneut auf. Gewässert wird mit dem Rasensprenger. Doch gerade beim Rasensprengen verdunstet das meiste Wasser schon in der warmen Luft bevor es den Boden überhaupt erreicht. Nicht effektiv. Und das Rasensprengen war in einigen Gebieten in den letzten Jahren aufgrund des geringen Wasservorrats schon verboten. Trinkwasser ist wichtiger als das Sprengen von Rasenflächen. Was machen wir mit den artenarmen, regelmäßig gemähten Grünflächen?
Rasen im Schatten von Gehölzen bleibt länger grün bei Trockenheit. Der Schatten von Gehölzen mindert das Austrocknen und schafft ein angenehmes Klima nicht nur für uns Menschen und die Tiere im Garten auch für die Pflanzen und somit für den Rasen.
Rasenfläche reduzieren
Kann die Rasenfläche reduziert werden? Lassen Sie den Rasen am besten an den Stellen wachsen, an denen er gut aussieht und die besten Standortbedingungen hat. Verkleinern Sie die Rasenfläche an Stellen, wo der Rasen schlecht aussieht. Mit einer Veränderung der Rasenfläche verändert sich der gesamte Garten und muss gestalterisch neu geplant werden. Die Chance für neue Ideen und Veränderung im Garten!
Rasen zur Blumenwiese machen
Haben Sie darüber nachgedacht, einen Teil der Rasenfläche zur Blumenwiese zu machen? Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Am einfachsten ist es, eine Stelle auf großer Rasenfläche einfach nicht mehr zu mähen. Lassen Sie eine ovale Fläche "Rasenmäher-gerecht" wachsen. Wildkräuter, die dort standortgerecht angesiedelt sind, setzen sich gegen den Rasen durch. Die Fläche wird sich von Jahr zu Jahr verändern und der eigentliche Rasen weniger werden. Es können Blumenzwiebeln und trockenheitsverträgliche Stauden in die Fläche gepflanzt werden, um sie farbenfroher zu machen. Sie können aber auch eine Fläche im Rasen im Frühjahr stark vertikutieren und eine Blumenwiesenmischung aussäen. Gräser und einjährige Pflanzen verändern das Bild der einheitlich grünen Rasenfläche. Oder Sie tragen den Rasensoden komplett ab, bereiten den Boden für die Aussaat mit einer Blumenwiesenmischung vor und bringen zertifiziertes Regio-Saatgut aus.
Lesen Sie mehr zum Anlegen einer Blumenwiese.
Der Boden, die Bodenvorbereitung, die Saatgutmischung mit Auswahl und Qualität und die Pflege der Blumenwiese entscheidet über das Bild der Blumenwiese. In jedem Fall ist eine Blumenwiese eine Bereicherung für die Natur als Lebensraum für unzählige Insekten und Tiere.
Wie wässere ich richtig?
Sammeln Sie Regenwasser in Wassertonnen (200-1.000 Liter), steht eine begrenzte Menge zum Gießen von Pflanzkübeln zur Verfügung. Ein sogenannter „Regendieb“ kann an der Dachrinne angebracht werden, um Regenwasser in die Regentonnen abzuleiten. Klappt man den Dieb hoch, läuft das Wasser die Dachrinne weiter nach unten. Bei langer Trockenheit reicht die Wassermenge in Regentonnen allerdings nicht lange aus. Die Reserve ist zu klein. In unterirdischen Zisternen lässt sich Wasser in größeren Behältern sammeln. Das erfordert einen größeren Aufwand im Bau der Anlage und ist wesentlich teurer.
Reicht das Regenwasser nicht aus und Sie müssen einige Pflanzen wie zum Beispiel Gemüsepflanzen mit Wasser im Sommer versorgen, gibt es Bewässerungssysteme, bei denen Wasser gezielt an Ort und Stelle ausgebracht wird - dort, wo es gebraucht wird. Der Perlschlauch - direkt auf der Erde liegend - gibt das Wasser ganz langsam an den Boden ab. So wird Wasser gezielt und langsam im Boden verteilt. Es läuft auf der trockenen Oberfläche nicht weg. Beim Tropfschlauch tropft das Wasser punktuell auf den Boden und kann Pflanzen gezielt mit entsprechenden Mengen an Wasser versorgen. Die Bewässerungsschläuche werden entweder frühmorgens oder abends, wenn die Sonne nicht mehr scheint und die Temperaturen heruntergehen, angestellt. Man lässt sie so lange laufen bis der Boden um die Pflanzen feucht geworden ist. Sprühschläuche, die das Wasser nach oben sprühen (ähnliches Prinzip wie beim Rasensprenger) sind schlecht geeignet für eine gezielte Bewässerung.
Fazit
Durch Hitze und Trockenheit verändern sich auch unsere Gärten. Wir können frühzeitig auf die Veränderungen durch den Klimawandel im Garten reagieren. Und vielleicht möchten Sie jetzt etwas Neues im Garten ausprobieren?! Fangen Sie mit dem Punkt in Ihrem Garten an, der Sie immer schon geärgert hat: Tauschen Sie anspruchsvolle Pflanzen gegen pflegeleichte aus. Pflanzen Sie mehr heimische, standortgerechte Gehölze oder bodendeckende Stauden, die zu Ihrem Standort passen. Verbessern Sie den Boden mit Humus, mulchen Sie unter Gehölzen, legen Sie einen Kompost an, sorgen Sie für natürliche Beschattung. Finden Sie einen Platz für Kletterpflanzen oder Dachbegrünung oder lassen Sie eine Blumenwiese im Rasen zu?! Probieren Sie es aus und stellen sich damit auf den Klimawandel im Garten ein. Machen Sie Ihren Garten klimafreundlich!
Wir bieten dieses Thema auch als Vortrag "Gärtnern in Zeiten des Klimawandels" in Vereinen an. Fragen Sie nach.
Kontakte
Anke Kreis
Beraterin Garten, Hof- und Dorfgrün
Christiane Rehkamp
Beraterin Garten, Hof- und Dorfgrün, Fachberaterin LandFrauen
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