Bezirksstelle Emsland

Bezirksbericht für die Region Emsland/Grafschaft Bentheim Juli 2024

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Erntebeginn und Abschlussprüfungen: Hochsommerstimmung im Emsland und der Grafschaft Bentheim

Der Adrenalinpegel in der Region war in diesen Tagen auch abseits der Fußball-EM-Berichterstattung hoch. Nur einzelne Azubis warten noch auf ihren geplanten Abschlussprüfungstag, und wo der Gersten- und Rapsdrusch (noch) ansteht wird beprobt und der Wetterbericht über alle verfügbaren Apps gecheckt. Die Mähdrescher stehen natürlich überall bereit. Ein guter Teil der Gerste steht noch auf dem Halm, denn das regnerische Wetter Anfang Juni machte einigen „frühen Vögeln“ doch noch einen Strich durch die Rechnung. Das konnte man auch daran sehen, dass bis zuletzt noch einiges Stroh nass auf dem Schwad lag. Zum Pressen hatte die Zeit bis zum einsetzenden Regen vielerorts nicht mehr gereicht. Wo nachgesät werden musste ist das Getreide natürlich auch einfach noch nicht reif. Weil das dieses Jahr ziemlich oft vorkam bleibt es im Landschaftsbild vorerst sprichwörtlich bei einem Flickenteppich.

Jakobskreuzkraut mit Jakobskrautbär
Jakobskreuzkraut mit JakobskrautbärLWK Niedersachsen
Die Sommerferien führen jedes Jahr zu einem starken Rückgang an Geschäftstätigkeit bei den behördlichen Anfragen an die Bezirksstelle. Viel Beratungsaufwand entsteht aber zurzeit in Sachen Jakobskreuzkraut. Dieses befindet sich aktuell jahreszeitgemäß (am 25. Juli ist Jakobstag) in der Vollblüte. Es wird deutlich, wie massiv sich diese Pflanze, übrigens kein Neophyt, sondern eine in Europa heimische Art, in der Region ausgebreitet hat. Eine händische Entfernung ist in der Regel arbeitswirtschaftlich nicht möglich, aber auch auf an sich intensiv genutzten Ausläufen (z.B. Pferdeweiden/-paddocks, Hühnerausläufen) sowie auf Restflächen wird das Kraut dieses Jahr oft zur Samenbildung kommen. Man kann dort aufgrund der Invasivität und Giftigkeit der Pflanze nur an verantwortungsbewusste Flächennutzer appellieren sich selbst zu schützen, Sicherheitshandschuhe anzuziehen und Einzelpflanzen wo möglich schnellstmöglich komplett zu entfernen und im Restmüll (der i.d.R. verbrannt wird) zu entsorgen. Dies gilt besonders dann, wenn es noch möglich ist, den Anfängen zu wehren. Wer nicht routiniert ist, sollte vorher aber im Sinne der Biodiversitätsförderung die Bestimmungshilfe zur Hand nehmen. Selbstverständlich ist nicht alles was gelb blüht auch Jakobskreuzkraut. Übrigens: Wenn man genau hinsieht findet man auf Einzelpflanzen regelmäßig den ebenfalls giftigen Jakobskrautbär. Eine hübsche gelb-schwarz gestreifte Schmetterlingsraupe. Es handelt sich um einen willkommenen Nützling, dem die Pflanze als Wirt dient.

Das Prüfungsgeschehen lief in der Region bisher trotz der hohen Zahl an Prüfungen unaufgeregt ab. Die vorläufigen Ergebnisse sind weit überwiegend sehr erbaulich. In der Grafschaft Bentheim kümmerte sich erstmals Ausbildungsberaterin Carolin Diekamp um die Organisation. Im Emsland sind Tobias Niehof (Lingen) und Franziska Poll (Meppen) die Ansprechpartner. Zusammen mit ihren Ausbildern und Prüfern (samt den Lehrerteams) gebührt ihnen der Dank der Branche für ihr Engagement um den Nachwuchs. Gleiches gilt für die Gastgeber der Prüfungen, die dafür ihre Betriebe zur Verfügung stellen. Im kommenden Jahr wird mit einem noch umfangreicheren Prüfungsaufwand gerechnet, weil neben vollen Klassen an allen drei Standorten auch noch die Teilnehmer des aktuellen sogenannten §45.2-Kurses geprüft werden. Wer bereit ist eine Prüfung bei sich zu beherbergen ist äußerst willkommen sich bei Frau Diekamp, Frau Poll oder Herrn Niehof zu melden.