Brachemischungen – Neuansaat oder stehen lassen?
Bei vorhandenen Brache-Flächen, die auch im nächsten Jahr eine Stilllegung bleiben sollen, steht man derzeit vor der Frage, ob diese umgebrochen und neu ausgesät werden sollte, oder ob die vorhandene Mischung auch im nächsten Jahr stehen bleiben kann. Ziel sollte es sein, auch im nächsten Frühjahr einen dichten Bestand zu etablieren, der Unkräuter gut unterdrückt.
Im Frühjahr 2023 wurde am Gut Rupennest zu dieser Fragestellung eine Demo mit verschiedenen ungedüngten Brache-Mischungen angelegt. Alle Mischungen enthielten einen Leguminosen-Anteil von mindestens 20 %. Durch die trockenen Bedingungen im Frühsommer 2023 sind die Mischungen nicht gut aufgelaufen und zeigten sehr lückige Bestände. Weißer Gänsefuß stand in allen Mischungen in großen Mengen. Alle Mischungen lieferten kein schönes Bild, sodass man sich hier auf Praxisflächen sicher oft dazu entschieden hätte, die Mischungen umzubrechen und neu auszusäen.
Im Versuch wurden die Mischungen jedoch stehen lassen und im Winter einmal gemulcht. In diesem Jahr präsentierte sich ein erstaunliches Ergebnis. Alle Mischungen stehen (weiterhin ungedüngt) dicht und üppig da. Unkräuter, die im letzten Jahr teilweise in großen Mengen in den Mischungen standen, sind fast nicht mehr zu finden. Interessant ist weiterhin die Zusammensetzung der Mischungen. Viele Komponenten, die im letzten Jahr ausgesät wurden und auch zur Blüte kamen, sind dieses Jahr nicht wiederzufinden. In den meisten Mischungen setzten sich die Gräser und der Klee durch. Auch Phacelia finet man wieder, andere Arten sind nahezu komplett verschwunden. Es ist zu beobachten, dass vor allem der Klee-Anteil in den Mischungen im Vergleich zum letzten Jahr und auch zur prozentual ausgesäten Menge deutlich erhöht hat.



Diese Demo zeigt, dass Brache-Flächen, die auch im nächsten Jahr nicht aktiv bewirtschaftet werden sollen und in diesem Jahr mit einer Mischung mit einem Leguminosen-Anteil von mindestens 20 % ausgesät wurden, sich in der Regel auch im nächsten Jahr gut entwickeln. Sofern sie einigermaßen etablierte Bestände haben, kann somit auf eine Neuansaat verzichtet werden. Es empfiehlt sich jedoch die Flächen nun einmal zu mulchen, um den zeitigen Wiederaustrieb im nächsten Jahr zu gewährleisten. Auch zum Schutz vor Mäusen und Schnecken im Winter ist eine Mulch-Maßnahme sinnvoll. Beachten die jedoch die rechtlichen Vorgaben, ob eine Mulch-Maßnahme zum jetztigen Zeitpunkt in Ihrer Stilllegungs-Maßnahme erlaubt ist.
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Vera Koop
Beraterin Pflanzenbau u. Pflanzenschutz, Saatgutanerkennung und Saatgutverkehrskontrolle
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