Aktuelle Themenfelder für die Landwirtschaft: Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Biodiversität
Die Anforderungen aus der Politik, der Wirtschaft, der Verbraucher/Innen und der Gesellschaft an die Landwirtschaft in Fragen von Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Biodiversität steigen.
Produkte und Dienstleistungen sollen klimaneutral und nachhaltig erzeugt werden, dazu soll die Biodiversität erhalten und gesteigert werden. Immer öfter spielen diese Fragen bei Kreditvergaben oder auch Versicherungen eine Rolle.

In der Nachhaltigkeit werden dabei immer ökologische, soziale und ökonomische Faktoren und deren Ausgeglichenheit bewertet. Dementsprechend wird Nachhaltigkeit mehrdimensional betrachtet und Schließt im Bereich Ökologie die Themen Klimaschutz und Biodiversität mit ein. Zur Bewertung der Nachhaltigkeit hat sich der sogenannte ESG-Score etabliert. Er steht für „Environmental, Social und Gouvernance“ und gilt in zahlreichen Branchen als Grundlage für eine Beurteilung der Nachhaltigkeit. Mittels ESG-Score gibt es eine ganzheitliche Einschätzung, wie nachhaltig ein Unternehmen in Bezug auf Umwelt- und Klimaschutz (Environmental), gesellschaftliche Verantwortung (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Gouvernance) agiert.
Der NaLa Check greift diesen ESG-Ansatz auf und ermöglicht landwirtschaftlichen Betrieben eine Bewertung ihrer Nachhaltigkeit. Hierbei kommen Fragen zum Management, zu Umwelt und Tierwohl, zur Wirtschaftlichkeit und zu Arbeits- und Lebensbedingungen zum Einsatz. NaLa soll auf diese Weise landwirtschaftliche Betriebe unterstützen sich zukunftsfähig und nachhaltig auszurichten und sich für die Herausforderungen von Seiten der Banken, Versicherungen und Geschäftspartnern vorzubereiten.
Für den Bereich Klimaschutz bietet es sich an, darüber hinaus zu schauen wie die Treibhausgasemissionen (THG-Emission) der einzelnen Produktionszweige auf dem Betrieb aussehen. Auch in diesem Bereich kommen aus der Wirtschaft und von den Verbrauchern höhere Anforderungen auf die Landwirtschaft zu. Hier gibt es mehrere Standards und Richtlinien, die Unternehmen verpflichten Werte wie CO2eq-Fußabdruck von eingekauften und produzierten Produkten zu berichten. Was immer mehr Unternehmen der Verarbeitungsbranche landwirtschaftlicher Produkte dazu bringt, diese Fragen an die Zulieferer (landw. Betriebe) weiterzugeben. So gibt die CSRD-Richtlinie (Corporate Sustainability Reporting Direktive) der EU wie auch der SBTi-Standard (Science Based Targets Initiative) Berichtspflichten an die Unternehmen weiter, die unteranderem eine Ausweisung und Planung zur Senkung von THG-Emissionen in allen Bereichen der Produktionskette mit einschließen. Diese beiden Vorgaben betreffen die Landwirtschaft dabei nur indirekt, da diese nicht berichtspflichtig ist, doch im nachgelagerten Bereich (insbesondere bei Unternehmen im internationalen Markt) auf Ebene von Molkereien, Fleischverarbeitung und Einzelhandel greifen diese Berichte. So werden die Verarbeiter landwirtschaftlicher Produkte in Zukunft immer stärker auch solche Werte bei den Betrieben abfragen.
Doch wie kann ich den CO2-Fußabdruck meiner Produkte bestimmen? Hierzu ist bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen das TEKLa-Tool (Treibhausgasemissionskalkulator Landwirtschaft) verfügbar. TEKLa basiert dabei auf einer bundesweit abgestimmten Methodik, dem Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK), der im Zuge einer Zusammenarbeit der Landwirtschaftskammern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen mit acht weiteren meist wissenschaftlichen Einrichtungen aus Deutschland entwickelt wurde und derzeit weiterentwickelt wird.
Die Berechnung des CO2-Fußabdrucks für eine Produktionsrichtung erfolgt dabei überwiegend auf Basis von Daten, die dem Betrieb im Rahmen seiner betrieblichen Aufzeichnungspflichten sowieso vorliegen und daher meist nicht aufwändig ermittelt werden müssen.
Sowohl die Erstellung der Nachhaltigkeitsbewertung mittels NaLa wie die Berechnung eines CO2-Fußabdruckes mittels TEKLa wird durch eine/n Berater/in der Landwirtschaftskammer Niedersachsen unterstützt. In einem Beratungstermin werden die betrieblichen Daten erhoben und ausgewertet. Im Rahmen des Gesprächstermins werden Möglichkeiten erörtert, wie THG-Emissionen gesenkt werden können und ggf. konkrete Maßnahmen besprochen. Im TEKLa-Tool können dann anhand der geplanten Anpassungen auch die Auswirkungen auf die produktspezifischen CO2-Fußabdrücke projiziert werden.
Sie möchten wissen, wie nachhaltig ihr Betrieb ist oder wie klimaschonend Sie ihre landwirtschaftlichen Produkte erzeugen?
Dann kontaktieren Sie uns!
Bei diesem Angebot handelt es sich um eine kostenpflichtige Beratung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, welches sich jedoch lohnt. Klimaschutzmaßnahmen haben meist den Effekt, dass die Effizienz ihrer Produktion steigt. Es kann Geld eingespart werden. Ein bereits vorliegender Nachhaltigkeits- oder Klimacheck kann beim nächsten Gespräch mit der Bank zu einer besseren Bewertung und langfristig auch besseren Konditionen führen. Die Ergebnisse bieten Ihnen einen neuen Blickwinkel auf ihren Betrieb und unterstützen Sie, ihren Betrieb zukunftsfähig aufzustellen. Nur wenn Sie die Zusammenhänge und ihre Zahlen kennen, können Sie besser werden und sich den Meinungen der Kritiker/Innen der Landwirtschaft entgegenstellen.
Kontakte
Anke Paulsen
Klimaschutz- und Biodiversitätsberatung, Planungen im ldl. Raum (Dorferneuerung, Betroffenheit bei gr. Infrastrukturmaßnahmen)
Veranstaltungen

Ausbildungsvertrag und Co. für die Hauswirtschaft richtig ausfüllen
07.05.2025
Sie möchten in Ihrem Betrieb neue Auszubildende begrüßen, aber kommen bei der Bearbeitung des Ausbildungsvertrags und des betrieblichen Ausbildungsplans nicht weiter? In diesem Webseminar begleiten Sie erfahrene …
Mehr lesen...
Fit für den Prüfauftrag – Kennartenseminar zu Ökoregelung 5 / AUKM GN 5 und Hilfestellung für eine erfolgreiche Beantragung
07.05.2025
Wir möchten Ihnen mit diesem Seminar Antworten auf folgende Fragen bieten: Welche Kennarten sind bei ÖR 5 / GN 5 Fördervoraussetzung? Warum gerade diese? Wie kann ich die geforderten Kennarten selbstständig bestimmen und …
Mehr lesen...
Fit für den Prüfauftrag – Kennartenseminar zu Ökoregelung 5 / AUKM GN 5 und Hilfestellung für eine erfolgreiche Beantragung
07.05.2025
Wir möchten Ihnen mit diesem Seminar Antworten auf folgende Fragen bieten: Welche Kennarten sind bei ÖR 5 / GN 5 Fördervoraussetzung? Warum gerade diese? Wie kann ich die geforderten Kennarten selbstständig bestimmen und …
Mehr lesen...
Fachforum Schwein und Geflügelmast 2025
16.05.2025
Die Veranstaltung bietet den Schweine- und Geflügelhaltern der gesamten nordwestdeutschen Veredlungsregion die Möglichkeit, sich über aktuelle Themen der Sauen- und Schweinehaltung sowie der Geflügelmast zu informieren und zu…
Mehr lesen...
Sachkundeprüfung Pflanzenschutz (Präsenzunterricht)
02.06.2025 - 05.06.2025
!!! BITTE TEILEN SIE UNS UNTER BEMERKUNG MIT, FÜR WELCHEN SACHKUNDE-LEHRGANG SIE SICH ANMELDEN MÖCHTEN: ANWENDUNG/BERATUNG; ABGABE; ANWENDUNG/BERATUNG und ABGABE !!! Sachkunde-Lehrgänge für Anwender und Verkäufer von …
Mehr lesen...
Durchstarten als Unternehmerin
Sie sind aktive Betriebsleiterin oder stehen in den Startlöchern zum Einstieg in die Leitung Ihres landwirtschaftlichen Betriebes? Es beschäftigen Sie Themen wie: Risikovorsorge Vereinbarkeit von Privatleben und Betrieb …
Mehr lesen...Beratungsangebote & Leistungen
Nährstoffmanagement, Modul Online Software NÄON
Sie möchten die Vorgaben der Düngeverordnung zur Düngebedarfsermittlung und zur Dokumentation der Düngung mit einer Düngeplanung und Ackerschlagkartei (Düngung und Pflanzenschutz) verknüpfen, um möglichst wenig…
Mehr lesen...
Freiflächen-Photovoltaikanlagen
Sie befassen sich mit Freiflächen-Photovoltaikanlagen, weil Sie z.B. einen Nutzungsvertrag (Pachtvertrag) für die Errichtung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage angeboten bekommen haben, beabsichtigen (auf eigenen) Flä…
Mehr lesen...
Umbaukonzept Deckzentrum
Sie suchen Unterstützung bei der Umbauplanung für das Deckzentrum im Sauenstall.
Mehr lesen...
Produktpreiskalkulation Direktvermarktung
Die professionelle bäuerliche Direktvermarktung ist immer mit Investitionen verbunden. Daher ist vor Einstieg in den Betriebszweig, bei Einführung von neuen Produkten und als Kontrolle zwischendurch die Wirtschaftlichkeit zu überpr&…
Mehr lesen...
Betriebszweiganalyse Direktvermarktung
Ist die Direktvermarktung Ihrer landwirtschaftlichen Erzeugnisse ein wichtiger Betriebszweig oder soll es vielleicht einer werden? Wie wirtschaftlich ist Ihre Vermarktung?
Mehr lesen...
Tierwohl - Stallumbau in der Schweinehaltung
Sie planen die Schweineställe Ihres Betriebes im Sinne des Tierwohls und zur Einhaltung der zukünftigen Regeln der TierSchNutztV umzubauen. Sie suchen nach wirtschaftlichen, baurechtlich möglichen und tiergerechten Umbaumö…
Mehr lesen...Drittmittelprojekte

MoM
Ausgangslage Schweine- und Rindergülle wird derzeit im Projektgebiet (deutsch-/niederländisches Grenzgebiet) weitgehend nicht aufbereitet. Tierische Ausscheidungen fallen dezentral an vielen Standorten an und sind darüber hinaus …
Mehr lesen...