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Videokonferenz – so kommen Sie gut rüber

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Videokonferenzen gehören inzwischen zum Alltag. Neben der Technik ist es auch wichtig, bei dieser Kommunikation auf Distanz „gut rüberzukommen“, denn oft sitzen wir uns stundenlang virtuell gegenüber. Man muss nicht gleich ein teures Equipment kaufen. Mit kleinen Einstellungen lässt sich vieles positiv verändern.

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Videokonferenzen gehören inzwischen zum Alltag.Alexandra Koch / pixabay

Schlauer Kamerawinkel
Der Kamerawinkel ist ein wichtiger und unterschätzter Faktor bei einer Videokonferenz. Ein schlechter Winkel ist nicht nur wenig schmeichelhaft, sondern kann sogar ablenken. Idealerweise befindet sich die Kamera auf Augenhöhe oder sogar etwas höher - wie bei einer Nachrichtensendung. Grundsatz: Je höher die Kamera positioniert ist, desto besser (aber nicht höher als der Kopf).

Ein Notebook muss also unbedingt "aufgebockt" werden. Zu kaufen gibt es verstellbare Ständer. Das muss aber gar nicht sein: Ein Stapel dicker Bücher und/oder ein stabiler Karton oder Korb erfüllen den gleichen Zweck. Tipp: Halten Sie Karton und Bücher immer bereit, damit Sie spontan umbauen können.

Sitzen Sie in der Bildmitte mit gleichem Abstand zu rechtem und linkem Bildrand. Arme und Hände sollten sichtbar sein, damit man die Gesten erkennt. Der Bildschirm ist etwa eine Armlänge entfernt.

Achten Sie auf den Headroom, zu Deutsch: Kopffreiheit. Das ist der Platz über dem Bild bis zum Bildrand. Dieser sollte nicht größer sein als eine Handbreit. Probieren Sie es aus: Oft hilft es schon, den Deckel des Notebooks ein kleines bisschen zu bewegen.

 

Häufiger Blickkontakt
Bei einem persönlichen Treffen würden Sie Ihrem Gegenüber in die Augen sehen, wenn Sie mit ihm sprechen. Aber wie macht man das bei Videokonferenzen? Viele entscheiden sich für die Augen ihres Gegenübers auf dem Bildschirm. Doch bei dem kommt der Blick in Brusthöhe an. Das sieht so aus, als würden Sie den anderen in den Ausschnitt schauen. Andere schauen auf ihre Folien oder lassen die Augen herumwandern.

Wer sein Gegenüber direkt ansprechen möchte, muss immer wieder in die Kamera blicken. Das will geübt sein, denn es ist komisch, in dieses kleine Loch zu schauen. Am Anfang kann es hilfreich sein, einen Punkt neben die Kamera zu kleben. Und: Wenn Sie eine Webcam nutzen, platzieren Sie diese möglichst dicht beim Monitor.

 

Seriöser Hintergrund
Ideal ist ein ruhiger Hintergrund, von dem man sich gut abhebt. Das ist für den Gesprächspartner angenehm. Natürlich kann man nicht von jedem eine professionelle Ausstattung wie etwa einen Vorhang oder eine glatte Wand erwarten. Wichtig ist, dass der Hintergrund aufgeräumt wirkt und nicht ablenkt. Hinter Ihnen sollten keine bewegten Schatten und reflektierende Gegenstände sein.

Viele Webkameras haben einen weiten Winkel, sodass oft mehr im Blickfeld ist als man denkt. Menschen sind von Natur aus neugierig, deshalb werden sie versuchen, die Titel im Bücherregal zu lesen.

Profis nutzen einen so genannten Greenscreen. Das ist ein einfarbig-gleichmäßiger Hintergrund in einem kräftigen Grün. Dadurch wird der Sprecher freigestellt. Der Grund: Dieses Grün ist ein Farbton, der am menschlichen Körper in der Intensität nicht vorkommt. Deshalb hebt sich die Farbe gut von den Haut- und Haartönen ab. Eine solche Screen-Fläche gibt es als Roll up zu kaufen, mit mindestens 80 EUR sind Sie dabei. Kann man machen, muss man aber nicht.

Beliebt sind virtuelle Hintergründe, die viele Videokonferenztools anbieten. Nachteil: Manchmal löst man sich im Bild stellenweise auf. Auch die Haare sehen an den Rändern zum Hintergrund oft seltsam krisselig aus. Um gelegentlich einen schlechten Hintergrund zu verbergen, ist es aber eine gute Lösung. Und: Je besser die Kamera, desto weniger löst sich das Bild am Rand auf. 

 

Sich ins rechte Licht rücken
Es lohnt sich, das Licht unter die Lupe zu nehmen. Setzen Sie sich nicht mit dem Rücken zum Fenster oder zur Lampe. Besser ist indirektes Licht von der Seite. Setzen Sie Ihr Gesicht in Szene, strahlen Sie sich an und drehen die Schreibtischlampe voll auf. Beachten Sie: Licht verändert sich Tag für Tag. Im Februar scheint das Tageslicht anders ins Büro als im Oktober. Es lohnt sich, das immer wieder zu testen.

Wer öfter in Videokonferenzen unterwegs ist, kann sich eine Ringleuchte gönnen. Sie gibt dem Gesicht durch die einstellbare warme Lichtfarbe (Orange) einen besonders angenehmen Touch. Denn sie produziert im Gegensatz zu gewöhnlichen Lampen ein Licht, das dem Tageslicht sehr nahekommt. Damit sieht man frischer und natürlicher aus als in dem warmen rötlichen Licht, das die anderen Lampen abgeben. Ringleuchten gibt es im Elektrofachhandel oder im Internet. Für etwa 40 bis 50 EUR bekommen Sie eine stabile Lampe mit guter Lichtqualität. Vorsicht ist geboten bei Brillenträgern. Denn die Ringleuchte projiziert gerne einen Kreis in die Gläser. Deshalb unbedingt auf den Einfallswinkel achten oder auf eine Fotoleuchte zurückgreifen.

 

Der gute Ton
Bevor Sie auf Sendung gehen, machen Sie auf alle Fälle einen Soundcheck. In der Regel reicht die normale Technik am PC. Ein externes Mikrofon steigert jedoch die Tonqualität enorm. Weit verbreitet ist ein Headset mit Kabel, das Sie für 30 EUR aufwärts bekommen. Gute Alternativen sind Tischmikrofone oder Sendermikrofone zum Anstecken. Damit wirkt die Stimme sehr nah. Mit einem Sendermikrofon können Sie sich sogar im Raum bewegen oder ein Stück vom Laptop entfernt sitzen. Nebengeräusche werden herausgefiltert. Es funktionieren auch die Ohrhörer des Smartphones.

Testen Sie: Stimmt der Ton? Häufige Fehler: Beim Headset sind die Stecker für Kopfhörer und Mikrofon vertauscht. Oder die Lautstärkeregler sind nicht richtig eingestellt. Beim Notebook in einer Dockingstation funktioniert das Mikro manchmal nur, wenn das Notebook aufgeklappt ist. Es gibt eine Rückkopplung, weil das Mikrofon den Ton aus dem Lautsprecher aufnimmt.

Das Mikro im Headset soll zwischen Mund und Nase sitzen und nicht tiefer, sonst wird Ihr Atemgeräusch mit übertragen. Vermeiden Sie "Klimperkram" an den Handgelenken. Die Geräusche werden möglicherweise mit übertragen.

 

Ein bisschen Puder schadet nie
Im Internet wird erklärt, wie man das Rouge richtig ansetzt, um virtuell gut auszusehen. Ob das notwendig ist, darüber kann man unterschiedlicher Meinung sein. Doch mit etwas Puder glänzt die Nase nicht. Die Brille sollte geputzt sein. Bei der Gelegenheit säubern Sie gleich die Linse der Kamera, das wirkt manchmal Wunder. Faustregel: Setzen Sie auf 30 Prozent mehr Farbe, denn der Computer schluckt Farbe. Aber: Bleiben Sie Sie selbst! Wenn Sie sich sonst nicht schminken, machen Sie es auch nicht vor einer Videokonferenz. Sonst erkennt sie niemand.

 

Kleider machen Leute
Und was ist mit der Kleidung? Auch hierzu gibt es jede Menge Ratschläge im Netz. Der Dresscode sollte wie bei einem Präsenzmeeting sein. Setzen Sie auf ein einfarbiges Outfit. Gefährlich sind gemusterte, linierte oder karierte Oberteile. Sie können gerade bei schlechter Übertragungsqualität flimmern und somit irritieren. Man sieht schnell aus wie ein Testbild auf einem alten Röhrenfernseher. Die Kamera verändert die Wahrnehmung und der Bildschirm schluckt Farbe. Ein schwarzes Jackett oder ein schwarzer Rollkragenpullover können je nach Ausleuchtung wie ein schwarzer „Haufen“ wirken. Vor allem bei weiteren Schnitten hebt sich der Arm nicht mehr vom Körper ab, und das sieht komisch aus. Weiß ist virtuell eine schwierige Farbe, da sie einen ähnlichen Effekt wie Schwarz hervorrufen kann, vor allem wenn der Hintergrund auch weiß ist. Wer nicht im Einheitsbrei von Blau, Grau, Beige versinken möchte, setzt auf Farbe.

Hier finden Sie weitere Tipps für einen gelungenen Auftritt.

Vortragsangebot: Souverän durch die Videokonferenz