Anerkennung für die Ausbildung
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen ist zuständige Behörde für das Anerkennungsverfahren. Grundvoraussetzung für die Ausbildung ist gemäß Berufsbildungsgesetz die Anerkennung des Betriebes als Ausbildungsstätte. Wer selbst ausbilden will, muss zudem die fachliche und persönliche Eignung nachweisen.
1. Anerkennung des Betriebes
Für die Anerkennung ist es erforderlich, dass der Betrieb nach Art und Einrichtung für die Ausbildung geeignet ist. Näheres wird durch eine bundesweit geltende Verordnung geregelt.
Im Rahmen der Anerkennung hat der antragstellende Betrieb nachzuweisen, dass die Vorschriften für Sicherheit und Gesundheitsschutz (VSG) eingehalten werden können. Der Betrieb hat zur Betriebsüberprüfung die Berufsgenossenschaft (BG) selbstständig einzuschalten. Die Liste der örtlich zuständigen BG-Revisoren kann über die Internetseite der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forst und Gartenbau (SVLFG) abgerufen werden.
2. Anerkennung von Ausbildern
Nach den rechtlichen Vorgaben darf nur derjenige Auszubildende einstellen, wer persönlich geeignet ist. Wer selbst als Ausbilder tätig werden will, muss persönlich und fachlich geeignet sein.
Die fachliche Eignung wird durch folgende Berufsabschlüsse erfüllt:
a) Agrarservicemeister/in, Landwirtschaftsmeister/in
b) Staatlich geprüfte/r Landwirtschaftsleiter/in (SgL) bzw. Staatlich geprüfte/r Betriebswirt/in (SgB)
c) Diplom-Agrar-Ingenieur (FH), Bachelor Sc.
d) Diplom-Agrar-Ingenieur, Master Sc.
e) Fachagrarwirt Landtechnik
Zudem ist ein Nachweis über berufs- und arbeitspädagogische Fähigkeiten sowie eine angemessene berufspraktische Tätigkeit erforderlich. Agrarservice- sowie Landwirtschaftsmeister/innen haben die Ausbildereignung bereits im Rahmen ihrer Meisterprüfung nachgewiesen. Für die übrigen Abschlüsse ist eine separate Bescheinigung über die Ausbildereignungsprüfung erforderlich.
Die LWK Niedersachsen führt in Zusammenarbeit mit verschiedenen Bildungspartnern Lehrgänge zur Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung durch. Interessenten sollten sich rechtzeitig hierzu anmelden.
Die persönliche Eignung ist durch Vorlage eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses (im Original) nachzuweisen. Dieses kann bei der örtlichen Gemeindeverwaltung beantragt werden. Dem Antrag ist ein Schreiben der Landwirtschaftskammer über die Notwendigkeit eines erweiterten Führungszeugnisses beizufügen. Dieses Schreiben ist über die zuständige Ausbildungsberatung erhältlich.
3. Verfahrensweg für die Anerkennung
Einen Überblick zu den Anforderungen und den Verfahrensweg zur Antragstellung finden Sie im Merkblatt zur Betriebsanerkennung. Wenn Sie Interesse haben, Ihren Betrieb als Ausbildungsstätte anerkennen zu lassen oder als Ausbilder in einem Betrieb tätig zu werden, so laden Sie sich die Antragsunterlagen aus dem Downloadcenter (unter "Ausbilder, Ausbildungsbetrieb") herunter und reichen Sie diese bei unten stehender Adresse ein. Dort können Sie auch Hilfestellung zum Antragsverfahren erhalten.
Anträge sind rechtzeitig, mindestens jedoch 2 Monate vor Beginn einer geplanten Ausbildung einzureichen. Vor der Anerkennung erfolgt eine Besichtigung des Betriebes durch die Landwirtschaftskammer, ggf. unter Hinzuziehung von Sachverständigen, um die betriebliche Eignung für die Ausbildung insgesamt einschätzen zu können.
Rechtsgrundlage für die Anerkennung als Ausbildungsstätte ist das Berufsbildungsgesetz vom 23.03.2005 (§§ 27 ff).
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