Schafe auf die Wintersaison vorbereiten
Bevor Schafe nach der Weidesaison ins Winterquartier verbracht werden, sind einige wichtige Pflegemaßnahmen durchzuführen.
Außerdem muss geprüft werden, ob die Tiere mit Ekto-/Endoparasiten (Außen- und Innenparasiten) befallen sind. Im Bedarfsfall sollte eine Behandlung erfolgen.
Nach dem Abtrieb ist zunächst die Beschaffenheit der Klauen zu überprüfen. Überwuchs und Deformationen sind mit einem scharfen Spezialmesser oder einer Rosenschere fachkundig zu korrigieren. Fremdkörper müssen entfernt und Verletzungen oder Wundstellen mit einem Wundspray behandelt werden.
Bei Anzeichen von Moderhinke sollte eine planmäßige Sanierung durchgeführt werden (Schneiden, Klauenbad, ggf. Impfung). Förderlich für die Klauengesundheit ist ein gelegentliches Klauenbad.
Besonders die größeren Schafhalter sind in den letzten Jahren dazu übergegangen die Schafschur vor dem Aufstallen, also vor Beginn der kalten Jahreszeit bzw. vor der Ablammperiode durchzuführen. Die Vorteile liegen in einem verbesserten Stallklima und einem erhöhten Wohlbefinden der Tiere. Außerdem wird die Kontrolle des Futter- und Gesundheitszustandes erleichtert und nach der Geburt ist das Euter für die Sauglämmer besser zugänglich. Die sog. Winterschur darf aber nur durchgeführt werden, wenn eine ausreichende Versorgung der Tiere mit Futtermitteln sichergestellt ist, so dass die Schafe den erhöhten Energiebedarf zur Aufrechterhaltung der Körperwärme decken können. Die Ställe müssen besonders für geschorene Tiere zugfrei, trocken und gut eingestreut sein.
Ist das Vlies mit Ektoparasiten (Haarlinge, Läuse, Räudemilden) besiedelt, ist eine gezielte Behandlung mit speziellen Kontaktinsektiziden notwendig. Die Mittel sind über den Tierarzt erhältlich. Der Einsatz dieser Präparate erfolgt am besten in flüssiger Form. Bewährt hat sich das Baden der Schafe im Tauch- oder Durchtreibbecken. In diesem Zusammenhang sind auch die Stalleinrichtungen, Raufen und Geräte zu desinfizieren. Wem die Einrichtung zum Baden von Schafen fehlt, der kann die Dienste sog. Schafbadebetriebe in Anspruch nehmen, die im Lohnverfahren auch größere Schafherden baden.
Endoparasiten sind Lebewesen, die sich perfekt auf das Leben in Tieren eingerichtet haben. Sie schädigen das Tier nicht nur durch den Entzug von Nährstoffen. Die Gesundheitsschäden bewirken Leistungsdepressionen (geringe Milchleistung der Mutterschafe oder geringe Zunahmen der Lämmer) und können auch zu Todesfällen unter den Schafen führen. Endoparasiten werden manchmal auch als "Weide"-parasiten bezeichnet, da ihre infektiösen Stadien von den Tieren überwiegend beim Weidegang aufgenommen werden.
Die Bekämpfung von Endoparasiten, (v. a. Magen-Darm-Würmer, Lungenwürmer, Leberegel) ist besonders dann notwendig, wenn die Tiere ständig oder überwiegend auf der gleichen Weideparzelle gehalten wurden. Auch wenn noch keine deutlich sichtbaren Befallserscheinungen auftreten (z. B. Abmagerung, Durchfall, starke Verkotung des Hinterteils), sollten unbedingt Kotproben zur Untersuchung bei der LUFA-Nordwest oder einer anderen Untersuchungseinrichtung gegeben werden. Nach der Kotprobenuntersuchung erfolgt – falls erforderlich – eine gezielte Behandlung gegen die Innenparasiten. In Absprache mit dem Tierarzt ist bei der Behandlung gegen Magen-Darm- und Lungenwürmer jährlich ein Wechsel der in den Mitteln vorhandenen Wirkstoffe vorzunehmen (Levamisole/Benzimidazole/Makrozyklische Laktone oder andere).
Vor dem Bezug des Winterquartiers sind die Stalleinrichtungen zu reparieren, gründlich zu reinigen und zu desinfizieren. Dabei sollte auch der Stallvorplatz nicht vergessen werden. Neben guter Stallhygiene muss ferner für ein gesundes, trockenes Stallklima gesorgt werden.
Ungünstig für Schafe sind vor allem warme, feuchte, dunkle und schlecht belüftete Unterkünfte, welche Wohlbefinden und Leistung beeinträchtigen und Krankheiten fördern.
Wenn betrieblich möglich, sollten Schafe auch an kalten Wintertagen Auslauf nach draußen haben. Dadurch wird der Gesundheitszustand gefestigt und die Abhärtung der Tiere gefördert.
Aus ökonomischen oder betrieblichen Gründen schränken einige Schafhalter die Periode der Winterstallhaltung ein oder verzichten vollständig auf sie. Schafe passen sich unterschiedlichen klimatischen und geographischen Gegebenheiten an. Gut bewollte Tiere besitzen eine hohe Kältetoleranz, die frische Luft fördert die Tiergesundheit. Die Akzeptanz in unserer Bevölkerung für eine Weidehaltung von Schafen im Winter ist allerdings nicht sonderlich groß. Und so kommt es im Winter immer wieder zu Anrufen besorgter Bürger bei den Schafzuchtverbänden und auch bei den Veterinärämtern. Aus diesem Grund hat die Arbeitsgruppe "Schafhaltung" im Tierschutzdienst Niedersachsen vor einigen Jahren "Empfehlungen für die ganzjährige Weidehaltung von Schafen" herausgegeben. Sie finden diese Empfehlungen auf der Internetseite des LAVES.
Unter bestimmten Voraussetzungen ist also eine ganzjährige Weidehaltung möglich:
- Die letzte Schur muss mindestens 4 Monate vor der kalten Jahreszeit liegen. Bei der Auswahl von Zuchttieren ist auf eine gute Bauchbewollung zu achten.
- Eine Ablammung im Freien ohne Witterungsschutz darf während der kalten Jahreszeit nicht erfolgen.
- Ganzjährig muss Trinkwasser zur freien Aufnahme zur Verfügung stehen. Auch im Rahmen der Wanderschäferei oder bei längeren Frostperioden sind Schafe mindestens einmal täglich zu tränken.
- Die regelmäßige Kontrolle der Tiere (in der Regel einmal am Tag) ist besonders bei ungünstiger Witterung wichtig. Dabei ist auch auf die Körperkondition der Tiere zu achten.
- Auf eine bedarfs- und wiederkäuergerechte Fütterung ist gerade im Winter zu achten, da der natürliche Weideaufwuchs häufig nicht ausreicht.
- Die ganzjährige Weidehaltung von Schafen erfordert ein Witterungsschutz. Problematisch ist nicht die Kälte, sondern hoher Niederschlag und hohe Windgeschwindigkeiten. Um Wärmeverluste zu vermeiden, muss den Tieren ein trockener (hoch gelegener) und geschützter Liegeplatz zur Verfügung gestellt werden. Als Witterungsschutz können natürliche Gegebenheiten (z. B. Hecken, Büsche oder Wälle) und auch künstliche Einrichtungen (z. B. eingestreute Flächen) genutzt werden. Ein überdachter Unterstand ist hilfreich, aber nicht unbedingt erforderlich. Falls überhaupt kein Witterungsschutz vorhanden ist, dürfen Schafe nur dort geweidet werden, wo ein Witterungsschutz innerhalb eines Tages erreicht werden kann.
1. Niedersächsische Schaftage in Wüsting
Erstmalig fanden in diesem Jahr in Wüsting bei Oldenburg die 1. Niedersächsischen Schaftage statt. Im Gegensatz zu den Jahren zuvor, als die niedersächsischen Schafzuchtverbände ihre Kör- und Absatzveranstaltungen an vier …
Mehr lesen...30. Kör- und Absatzveranstaltung für Bentheimer Landschafe in Uelsen
Am 29. Jul 1995 fand bei der Reithalle in Uelsen erstmalig die gemeinsame Körung und Auktion von Böcken der Rasse Bentheimer Landschaf statt. Beteiligt waren seitdem Züchter aus sieben verschiedenen Landesverbänden. Bereits damals…
Mehr lesen...Verleihung des Staatsehrenpreises für besondere tierzüchterische Leistungen
Besonderes Engagement in der Zucht des Deutschen schwarzköpfigen Fleischschafes der Familie Söffker in Hessisch Oldendorf wird mit Staatsehrenpreis für besondere tierzüchterische Leistungen geehrt.
Mehr lesen...Lehrgänge für Schaf- und Ziegenhalter
Lehrgangsprogramm für Schaf- und Ziegenhalter sowie Interessierte
Mehr lesen...Ziegen auf der Tarmstedter Ausstellung
Landesverband niedersächsischer Ziegenzüchter e.V. aktiv
Mehr lesen...Bundesweite Kennzahlen zur Therapiehäufigkeit nach Tierarzneimittelgesetz (TAMG) für das Jahr 2023 veröffentlicht
QUELLE: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat heute (15. Februar 2024) auf der hauseigenen Homepage die bundesweiten Kennzahlen zur Therapieh&…
Mehr lesen...Weitere Arbeitsgebiete
Veranstaltungen
Auftaktveranstaltung zur Seminarreihe nachhaltige Wirtschaftsweisen und Ökolandbau
06.12.2024
Mit einer Web-Seminarreihe nachhaltige Wirtschaftsweisen und Ökolandbau für: landwirtschaftlicher Ausbilderinnen und Ausbilder Lehrer und Lehrerinnen Meisterinnen und Meister Teilnehmende an Meisterkursen Fachschüler und …
Mehr lesen...Erfolgreiche Lammzeit und Lämmeraufzucht
04.02.2025 - 05.02.2025
Zweitägiger Lehrgang am 04./05. Februar 2025 in der Deichschäferei Moorhausen. Der Lehrgang bietet den Teilnehmern der Grundlehrgänge sowie auch allen Interessierten Schaf- und Ziegenhaltern die Möglichkeit, ihre …
Mehr lesen...Rund und gesund: Tragzeit und Lämmeraufzucht in ökologischen Ziegen- und Schafhaltungen, Schwerpunkt muttergebundene Kitzaufzucht
19.02.2025
Die Lammzeit ist für Schaf- und Ziegenhalter*innen eine sehr arbeitsintensive Zeit im Jahr. Gut, wenn dann alles glatt läuft! Eine gute Tiergesundheit bei Muttertieren und Lämmern trägt maßgeblich zu einer stressfreien, …
Mehr lesen...Grundlehrgang Schaf- und Ziegenhaltung
17.03.2025 - 21.03.2025
Der Grundlehrgang für Schaf- und Ziegenhaltung vermittelt die notwendigen und gesetzlich geforderten Grundkenntnisse zur Schaf- und Ziegenhaltung. Er besteht aus fünf einzelnen Lehrgangstagen mit den Schwerpunkten: Allgemeine Grundlagen, F&…
Mehr lesen...Grundlehrgang Schaf- und Ziegenhaltung
07.04.2025 - 11.04.2025
Der Grundlehrgang für Schaf- und Ziegenhaltung vermittelt die notwendigen und gesetzlich geforderten Grundkenntnisse zur Schaf- und Ziegenhaltung. Er besteht aus fünf einzelnen Lehrgangstagen mit den Schwerpunkten: Allgemeine Grundlagen, F&…
Mehr lesen...Seminar "Klauenpflege bei Schafen und Ziegen"
08.05.2025
Am Donnerstag, 08. Mai 2025 bietet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Zusammenarbeit mit dem Landes-Schafzuchtverband Weser-Ems ein eintägiges Seminar "Klauenpflege bei Schafen und Ziegen" an. Seminarort ist die Deichsch&…
Mehr lesen...Beratungsangebote & Leistungen
Einstieg in die landwirtschaftliche Wildhaltung
Sie möchten landwirtschaftliche Wildtiere wie Dam-, Rot-, Sika- oder Muffelwild halten und möchten bei Ihnen vor Ort die Einschätzung eines Fachberaters zu Ihrem Vorhaben.
Mehr lesen...Nährstoffmanagement, Modul Tierhaltung und -fütterung
Sie möchten die hiesige Tierhaltung weiterentwickeln und innovativ tätig werden? Sie möchten Ihre Tierhaltung und Fütterungsstrategien effizient und nährstoffbedarfsgerecht ausrichten? Wie gehen Sie mit der Novellierung …
Mehr lesen...Drittmittelprojekte
5G Smart Country
Ausgangslage Weltbevölkerungswachstum, Ressourcenverknappung und schwieriger werdende klimatische Bedingungen machen es erforderlich, noch mehr Nahrung zu produzieren. Laut Prognosen muss die landwirtschaftliche Erzeugung mind. um 50% erhö…
Mehr lesen...Abibewässerung
Ausgangslage Die durch den Klimawandel zunehmend negative klimatische Wasserbilanz in der Vegetationsperiode führt zu einem erhöhten Bedarf an Wasser für die Feldberegnung. Gleichzeitig erfordert die zunehmende Nutzungskonkurrenz um …
Mehr lesen...ADAM
Ausgangslage ADAM ist ein 42-monatiges transdisziplinäres Forschungs- und Umsetzungsprojekt zur Steigerung der Biodiversität im Intensivgrünland. Es sind Partner aus der Wissenschaft (Bewilligungsempfänger Universität Gö…
Mehr lesen...AGrON
Ausgangslage In Deutschland gibt es regionale Unterschiede beim landwirtschaftlichen Nährstoffanfall. So gibt es beispielsweise in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen Landkreise mit starkem Nährstoffüberschuss, aber auch …
Mehr lesen...AQUARIUS
Ausgangslage Die Niederschläge in der östlichen Lüneburger Heide sind deutlich niedriger als im übrigen Niedersachsen. Der eigentliche Wasserbedarf der landwirtschaftlichen Kulturen liegt dann oftmals sogar noch über …
Mehr lesen...Beratungsgrundlagen Umsetzung Düngeverordnung
Ausgangslage Neue bundeseinheitliche rechtliche Anforderungen sowie zusätzlich landesweit geltende neue Regelungen ab 2021 fordern seitens der Landwirtschaft intensive Anpassungsmaßnahmen mit dem Ziel eines verstärkten Umwelt- und …
Mehr lesen...