Gülleanfall und Gülleinhaltsstoffe von Mastschweinen
Laut Düngeverordnung 2017 (DüV) beträgt der Gülleanfall je belegtem Schweinemastplatz 0,75 m3 in sechs Monaten, also 1,5 m3 je Platz und Jahr. Diese Zahl gilt für alle Fütterungsverfahren (Standard bis stark N-/P-reduziert) und Leistungsniveaus (700 bis 950 g Tageszunahmen). Zwischen Flüssig-, Brei- und Trockenfütterung wird nicht unterschieden, ein TS-Gehalt der Gülle wurde nicht festgelegt. Im Gegensatz zur alten DüV (2007), in der auch das Reinigungs- und Tränkwasser im Gülleanfall enthalten war, muss dieses Prozesswasser in der neuen DüV noch hinzugerechnet werden. Da es hierfür keine bundeseinheitlichen Werte gibt, hat die LWK Niedersachsen eigene Mengen festgelegt, die sich nach den Fütterungsverfahren unterscheiden.
Je belegtem Platz und Jahr beträgt der Gülleanfall inkl. Prozesswasser 1,32 m3 bei Breiautomaten-/Sensorfütterung und 1,92 m3 bei Flüssigfütterung, im Durchschnitt 1,62 m3. Ebenso wenig existieren bundeseinheitliche Zahlen zu den Inhaltsstoffen der Gülle. Die LWK hat folgende Nährstoffgehalte in 2018 veröffentlicht:
Tabelle 1: Nährstoffgehalte in Mastschweinegülle
|
TS |
N |
NH4-N |
P2O5 |
K2O |
Durchschnitt * |
6 |
5,5 |
3,3 |
2,7 |
3,6 |
Brei-/Sensor |
7 |
7,2 |
4,3 |
3,7 |
4,4 |
Brei-/Sensor |
7 |
6,9 |
4,2 |
3,2 |
4,3 |
Brei-/Sensor |
7 |
6,2 |
3,7 |
3,0 |
4,1 |
Flüssigfütterung |
4 |
4,9 |
3,0 |
2,5 |
3,1 |
Flüssigfütterung |
4 |
4,7 |
2,8 |
2,2 |
3,0 |
Flüssigfütterung |
4 |
4,3 |
2,6 |
2,0 |
2,9 |
* gemittelt aus den Fütterungsverfahren Flüssigfütterung und Breiautomaten-/Sensorfütterung
In den Jahren 2015 bis 2017 hat die LWK Niedersachsen in der Leistungsprüfungsanstalt für Schweine in Quakenbrück (LPA) neben den Güllemengen auch die Tränk- und Reinigungswassermengen von 33 Mastdurchgängen (40 Tiere je Durchgang) erfasst. Bei den Mengen an Reinigungswasser ist zu berücksichtigen, dass keine Einweichanlage vorhanden war und mehr Wasser für die Zwischenreinigung der Stallgänge verbraucht wurde.
Die Schweine wurden trocken ad libitum über eine Abrufstation gefüttert, die Mast erfolgte von 28 bis ca.124 kg, die Tageszunahmen lagen zwischen 950 und 1000 g. Jede Bucht war mit zwei Tränkenippeln ausgestattet. Im Schnitt verbrauchte ein Mastschwein 722 l Wasser in der Mastperiode, wobei die Schwankungsbreite von 601 bis 918 l sehr groß war.
Tabelle 2: Gülleanfall und Reinigungswasserverbrauch pro Mastschwein
|
Gülleanfall (m3) |
Reinigungswasser (kg/m3) |
||||
|
Ø |
min |
max |
Ø |
min |
max |
33 Durchgänge |
0,485 |
0,383 |
0,635 |
0,081 |
0,056 |
0,133 |
Im Gülleanfall ist das Reinigungswasser schon enthalten. Wird die Menge an Reinigungswasser vom Gülleanfall abgezogen, ergeben sich unter Versuchsbedingungen im Mittel 0,4 m3 reine Gülle je Schwein.
Über Gülleanfall und Gülleinhaltsstoffe wird seit langem sehr intensiv diskutiert, häufig zweifelt die Praxis an den offiziellen Zahlen. Unbefriedigend ist, dass viele Fragen zum Thema Wirtschaftsdünger noch nicht geklärt sind, so auch die Frage der richtigen Probenahme. Mit dem Transparenten Stall der LPA Quakenbrück plant die LWK neben der Ermittlung der Schadgase und des Gülleanfalls auch die Analyse der Gülleinhaltsstoffe bei unterschiedlichen Fütterungsstrategien.
Kontakte

Andrea Meyer
Rinderfütterung, Schweinefütterung, Futterberatungsdienst e.V.
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