Jeder Mitarbeiter braucht ein Zertifikat
Eigenbestandsbesamung im Schweinebereich
Über 90 % aller deutschen Sauen werden künstlich besamt – in der Regel durch den Tierbetreuer. Jede Person, die Sauen im eigenen Bestand oder im Bestand des Arbeitgebers besamt, muss jedoch an einem entsprechenden Lehrgang in einer anerkannten Ausbildungsstätte teilgenommen und eine abschließende Prüfung bestanden haben.
Wer künstliche Besamungen bei landwirtschaftlichen Nutztieren durchführen darf, ist im deutschen Tierzuchtgesetz geregelt. Darin ist festgelegt, dass neben Tierärzten und Besamungsbeauftragten auch Tierhalter oder deren Betriebsangehörige befugt sind (unter bestimmten Voraussetzungen) Besamungen von Tieren im eigenen Bestand vorzunehmen. Sauen werden zum Beispiel in Niedersachsen zu über 99 % von betriebseigenem Personal künstlich besamt. Sauen sind im Vergleich zu Kühen oder Stuten relativ einfach künstlich zu besamen, zudem werden durch die Eigenbestandsbesamung hygienische Risiken minimiert.
Was nicht jedem Sauenhalter präsent ist: Jede Person, die Sauen im eigenen Bestand oder im Bestand des Arbeitgebers besamt, muss an einem Lehrgang über künstliche Besamung in einer anerkannten Ausbildungsstätte teilgenommen und eine abschließende Prüfung bestanden haben. In Niedersachsen gibt es derzeit 5 anerkannte Ausbildungsstätten, in denen in unterschiedlicher Frequenz Lehrgänge für Eigenbestandsbesamung Schweine angeboten werden (hier finden Sie aktuelle Lehrgangsangebote). An einem Lehrgang kann nur teilgenommen werden, wenn das 16. Lebensjahr vollendet worden ist.
Der Umfang und die Inhalte der Lehrgänge sind in einer entsprechenden Verordnung geregelt. Darin ist vorgegeben, dass sich ein Lehrgang nur auf eine Art landwirtschaftlicher Nutztiere bezieht. Behandelt werden rechtliche Voraussetzungen, die Anatomie und Physiologie der weiblichen Geschlechtsorgane, die Behandlung und Einführung des Samens, Tierhygiene und Tierschutz sowie das Thema Dokumentation.
In der Regel dauern die in Niedersachsen angebotenen Lehrgänge für Schweinehalter drei Tage. Für landwirtschaftliche Auszubildende bietet die LWK Niedersachsen daneben seit ein paar Jahren in ihrem Landwirtschaftlichen Bildungszentrum in Echem einen auf zwei Tage verkürzten Lehrgang an. Er richtet sich ausschließlich an Auszubildende, die im Rahmen der überbetrieblichen Ausbildung innerhalb der vorausgegangenen zwölf Monate einen einwöchigen Grund- oder Vertiefungslehrgang „Schweinehaltung“ in Echem absolviert haben. Bestimmte Inhalte des Lehrgangs zur Eigenbestandsbesamung werden bereits in diesem Grundlehrgang „Schweinehaltung“ abgedeckt.
Nach der bestandenen Prüfung eines Eigenbestandsbesamungslehrgangs erhält jeder Teilnehmer ein Zertifikat. Es berechtigt ihn, Sauen in seinem Betrieb oder dem Betrieb seines Arbeitgebers zu besamen. Die Besamung von Sauen in anderen Betrieben ist für den Eigenbestandsbesamer nicht zulässig. Sie stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, die mit einer Geldbuße belangt werden kann. Die Durchführung von Besamungen in anderen Betrieben setzt eine Teilnahme an einem mindestens vierwöchigen Lehrgang mit dem Abschluss einer Prüfung zum Besamungsbeauftragten voraus.
In größeren Sauenhaltungsbetrieben ist es üblich, dass die Besamungen von mehreren Personen durchgeführt werden. Es reicht dabei nicht aus, wie oft angenommen wird, wenn entweder der Betriebsleiter oder ein Mitarbeiter einen Lehrgang zur Eigenbestandsbesamung erfolgreich absolviert hat. Laut Tierzuchtrecht muss jede Person, die Besamungen durchführt, einen Lehrgang absolviert haben.
Dies ist auch für die Schweinebesamungsstationen von großer Bedeutung. Eine Besamungsstation hat bei der Samenabgabe an einen Tierhalter die Pflicht, Aufzeichnungen zu führen. Hieraus muss hervorgehen, dass die Voraussetzungen zur Durchführung der Eigenbestandsbesamung erfüllt sind. Diese Anforderung wird in der Regel dadurch umgesetzt, dass die Besamungsstationen vom jeweiligen Kunden eine Kopie des Zertifikats des Eigenbestandsbesamers anfordern und bei Bedarf vorlegen können. Im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Überwachungen der Besamungsstationen durch die zuständigen Behörden werden auch diese Bescheinigungen eingesehen.

Kupierverzicht - bessere Buchtenstruktur nach Umbau
Ringelschwanz Eine erfolgreich umgesetzte Buchtenstruktur macht einen Unterschied, wenn es um die Haltung unkupierter Ferkel geht. Im folgenden Beitrag werden jüngste Erfahrungen der Versuchsstation Wehnen aus einem Umbau vorgestellt.
Mehr lesen...
Bundesweite Kennzahlen zur Therapiehäufigkeit nach Tierarzneimittelgesetz (TAMG) für das Jahr 2024 veröffentlicht
QUELLE: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat heute (14. Februar 2025) auf der hauseigenen Homepage die bundesweiten Kennzahlen zur Therapieh&…
Mehr lesen...Maul- und Klauenseuche (MKS) in Deutschland aufgetreten
Am 10.01.2025 wurde ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) bei Wasserbüffeln im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg amtlich festgestellt. Es handelt sich um den Serotyp 0. Dies war das erste Auftreten des Erregers in …
Mehr lesen...Meldeverpflichtungen für Schweine nicht vergessen!
1. Stichtagsmeldung an die VIT (HI-Tier) Nach § 26 (3) der Viehverkehrsverordnung (ViehVerkV ) hat der Tierhalter – auch der Hobbyschweinehalter – der zuständigen Behörde oder einer von dieser beauftragten Stelle bis zum…
Mehr lesen...

Bestimmung eines Ammoniak-Emissionsfaktors in der Schweinemast bei sehr stark N/P reduzierter Fütterung
Die TA Luft beschreibt in ihrer gültigen Fassung für die konventionelle Mastschweinehaltung mit Flüssigmistlagerung und Zwangslüftung anhand von Emissionsfaktoren bei konservativer und stark N/P-reduzierter Fü…
Mehr lesen...Weitere Arbeitsgebiete
Veranstaltungen

Feuer im Stall - Brandschutz in Nutztierställen gewährleisten
15.04.2025
Brände in Nutztierställen können jederzeit auftreten – und in solchen Momenten zählt jede Sekunde! Um das Ausmaß eines Feuers zu minimieren und die Sicherheit von Mensch und Tier zu gewährleisten, ist eine enge …
Mehr lesen...
Niedersächsiches Biosicherheitskonzept: Programmschwerpunkt Schwein und Geflügel
22.04.2025
Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit laden wir Sie zu einer Qualifizierungsveranstaltung zum Niedersächsischen Biosicherheitskonzept in Tierhaltungen nach dem EU-Tiergesundheitsrecht ein. Diese dient der Vermittlung der Inhalte zur …
Mehr lesen...
Online-Informationsabend Bio-Schweinehaltung
23.04.2025
Sie halten Schweine und überlegen auf Bio umzusteigen, wissen aber nicht, wie man damit anfängt? Oder Sie sind schon im Ökolandbau tätig und möchten nun auch in die Schweinehaltung einsteigen? Dann sind Sie hier genau …
Mehr lesen...
Fachforum Schwein und Geflügelmast 2025
16.05.2025
Die Veranstaltung bietet den Schweine- und Geflügelhaltern der gesamten nordwestdeutschen Veredlungsregion die Möglichkeit, sich über aktuelle Themen der Sauen- und Schweinehaltung sowie der Geflügelmast zu informieren und zu…
Mehr lesen...
Schulung der Schweineberater 2025
21.05.2025 - 22.05.2025
Schulung der Berater am 21. und 22. Mai 2025 in Hermannsburg Die diesjährige 2-tägige Beraterschulung findet am 21. und 22. Mai 2025 im Evangelischen Bildungszentrum …
Mehr lesen...
Fortbildung Ferkelkastration durch Narkose mit Isofluran (Inhalationsnarkose)
05.06.2025
Gemäß § 6 Abs. 5 Ferkelbetäubungssachkundeverordnung (FerkBetSachkV) sind Sachkundeinhaber verpflichtet, innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren ab der erstmaligen Ausstellung eines Sachkundenachweises an einer mindestens …
Mehr lesen...Beratungsangebote & Leistungen

Umbaukonzept Deckzentrum
Sie suchen Unterstützung bei der Umbauplanung für das Deckzentrum im Sauenstall.
Mehr lesen...
Tierwohl - Stallumbau in der Schweinehaltung
Sie planen die Schweineställe Ihres Betriebes im Sinne des Tierwohls und zur Einhaltung der zukünftigen Regeln der TierSchNutztV umzubauen. Sie suchen nach wirtschaftlichen, baurechtlich möglichen und tiergerechten Umbaumö…
Mehr lesen...
Aktionsplan Kupierverzicht beim Schwein
Sie brauchen Unterstützung bei der Einhaltung der Rechtsvorschriften in Bezug auf das Schwänzekupieren beim Schwein.
Mehr lesen...
Beratungsangebot Ferkelerzeugung
Sie sind Ferkelerzeuger und wünschen sich eine fachlich fundierte Beratung der Produktionstechnik und der Ökonomie Ihrer Ferkelerzeugung.
Mehr lesen...
Beratungsangebot Schweinemast
Sie sind Schweinemäster und nutzen bereits alle Controllinginstrumente. Sie wünschen sich eine fundierte Analyse Ihrer Produktionstechnik und Ökonomie in der Schweinemast.
Mehr lesen...
Ringelschwanzprämie im Rahmen der ELER-Tierwohlförderung
Sie sind Schweinehalter und haben Interesse im Rahmen der Tierwohlförderung an der sogenannten Ringelschwanzprämie bei Mastschweinen und/oder Anzuchtferkeln teilzunehmen.
Mehr lesen...