Nutriabejagung
Die Nutria ist seit 2002 in Niedersachsen jagdbares Wild. Die Jagdstrecke stieg in den ersten Jahren langsam an und schien sich ab dem Jagdjahr (JJ) 2008/2009 bis zum JJ 2013/14 auf 4000-5000 Kreaturen einzupendeln. Ab dem JJ 2014/15 begann die Strecke jedoch sprunghaft anzusteigen. Als im JJ 2015/16 die Strecke auf 10.387 Stück gestiegen war, wurde beim Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz eine interministerielle Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, um Vorschläge zu einer verstärkten Bejagung dieser invasiven Tierart zu erarbeiten.
Gründe für die verstärkte Bejagung sind vor allem der Hochwasserschutz, da die Nutria durch ihre Wühltätigkeit Deiche gefährden und Böschungen unterminieren, als auch die von ihnen durch Fraß von Wasserpflanzen und Muscheln gefährdete Biodiversität. Beteiligte Organisationen und Behörden in der Arbeitsgruppe waren: Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML), Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz (MU), Landesjägerschaft e.V., Wasserverbandstag e.V., Niedersächsischer Landkreistag, Institut für aquatische und terrestrische Wildtierforschung (ITAW) und die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK). Die Vorschläge der Arbeitsgruppe fanden ihren Niederschlag in dem mit dem MU abgestimmten Runderlass des ML „Maßnahmen zur Eindämmung der Nutriapopulation“ vom 7.12.2018 Voris -79200- und der Änderung der Nds. Jagdgesetzes vom 25.10.2018.
Neben diesen rechtlichen Anpassungen wurden seitens des Landes auch Haushaltsmittel für die Beschaffung von Lebendfangfallen für Nutria und die Anstellung von drei hauptamtlichen Nutriajägern bereitgestellt. Die LWK wurde mit dem Management der Nutriafallen beauftragt und auch die Nutriajäger wurden bei der LWK angestellt. Hintergrund für die Übertragung dieser Aufgabe war die jahrzehntelange Expertise des Arbeitsgebietes „Bisambekämpfung“ bei der LWK. Hier machte es Sinn, auf bestehende Netzwerke und Kontakte zurückzugreifen, um ein Beratungs- und Managementangebot schnell aufzubauen.
Kontakte
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Drittmittelprojekte
5G Smart Country
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