Staatsehrenpreis für Tierzucht an den Betrieb Lingens in Twistringen vergeben
Am 04.10.2017 übergab der Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Christian Meyer, den Staatsehrenpreis für Tierzucht an den Limousin-Zuchtbetrieb „Dres. Gernot und Margarete Lingens“ aus Twistringen.

Die Preisübergabe erfolgte auf dem Betrieb unter Anwesenheit von etwa 70 geladenen Gästen. In einem anfänglichen Betriebsrundgang konnten sich diese ein Bild vom Betrieb und besonders von der hohen Qualität der Limousin-Herde verschaffen. Der Masterrind-Tierzuchtberater Thorsten Kirstein stellte zusammen mit Gernot Lingens am Beispiel ausgewählter Zuchtkühe und besonders auch des Deckbullen Mr. Universe die Schwerpunkte der Zuchtarbeit dar.
Die Anfänge des Betriebes lagen in Bremen, im elterlichen Betrieb von Margarete Bollmann-Lingens, wo vor 25 Jahren die ersten Limousin-Rinder den Grundstein der Zucht legten. Die Mutter Anita Bollman lebt heute noch auf dem Betrieb und nahm auch an der Staatsehrenpreisverleihung teil.
Im Jahr 1999 wurde der Hof in Twistringen erworben und zum heutigen Wohn- und Betriebsstandort ausgebaut. Heute werden 90 ha Landwirtschaftliche Nutzflächen bewirtschaftet und mit einer 50 Kopf großen Limousin-Herde eine erfolgreiche Fleischrinderzucht betrieben. Zur Familie gehören neben dem Betriebsleiterpaar die drei inzwischen erwachsenen Kinder Jan-Berend, Johanna und Catharina.
Nach dem Betriebsrundgang hielt Herr Minister Meyer im festlichen Rahmen seine Laudatio. Er wies darauf hin, dass Lingens besonders viel Wert auf ein tiergerechtes Haltungsverfahren legen, in dem die Weidehaltung eine wichtige Rolle spielt, und dass sie damit eine bedeutende Aufgabe in der Landschaftspflege wahrnehmen.
Neben dem Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft legt Familie Lingens auch bei der Zucht ihrer Limousins ein besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit. So zeichnen sich die Kuhstämme insbesondere durch eine überdurchschnittliche Langlebigkeit aus.
Besonderen Wert legen die Züchter Lingens dabei auf eine hohe Fruchtbarkeit gepaart mit Leichtkalbigkeit und einer guten Aufzuchtleistung. Stellvertretend hierfür steht die bereits 20-jährige Kuh Filomena, die mit 17 Kalbungen eindrucksvoll den Erfolg dieser Bemühungen unterstreicht.
Die eingesetzten Deckbullen Calimero von Casimir und einige Jahre später auch der Malibu-Sohn Magur legten den Grundstein für die züchterische Entwicklung der Herde.
Mit dem Bullen Mr. Universe, einem Ulan-Sohn, ließen Lingens den Aspekt der Hornlosigkeit mit in Ihre Zuchtüberlegungen einfließen. Ein Schritt, der laut Minister Meyer sowohl zum Schutz der Menschen aber auch zum Schutz der Tiere beiträgt und der durch den Lenkungsausschuss des niedersächsischen Tierschutzplanes ausdrücklich begrüßt wird.
Anschließend wurden diverse Schauerfolge des Betriebes dargestellt und mit den Glückwünschen des Ministers hierfür versehen. Mit dem Wunsch auf eine weiterhin erfolgreiche Entwicklung des Betriebes schloss er seine Rede und übergab der Staatsehrenpreis an Gernot und Margarete Lingens.
Der Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen ging in seinem anschließenden Grußwort auf die Bedeutung und die Entwicklung der Fleischrinderzucht in Niedersachsen ein. Die Zuchtorganisation Masterrind betreut die Fleischrinder in ganz Niedersachsen. In über 650 Zuchtbetrieben werden aktuell über 7.000 eigetragene Herdbuchkühe gehalten, davon über 2000 Herdbuchkühe der Rasse Limousin, die damit gefolgt von Charolais die bedeutendste Rasse darstellt. Im Vergleich dazu betrug die Zahl der Fleischrinderzüchter 1980 noch 115 Betriebe mit etwa 1.000 eingetragenen Herdbuchkühen. Nur durch den Einsatz der sehr engagierten Züchter konnte diese Entwicklung erreicht werden.
Mit einem Hinweis auf die hohe Fachkompetenz des Züchterehepaares und dem Engagement der gesamten Familie schloss der Präsident der Landwirtschaftskammer seine Ausführungen und wünschte der Familie Lingens für die Zukunft viel Idealismus und Freude bei den züchterischen Aktivitäten, nicht zuletzt auch zum Nutzen der niedersächsischen und auch deutschen Fleischrinderzucht.
Von Seiten der Zuchtorganisation ZEH/Masterrind übermittelte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende H. Sudmann die Glückwünsche an die sympathische und erfolgreiche Familie Lingens und unterstrich damit auch von dieser Seite, dass die Entscheidung richtig war, diesem Zuchtbetrieb den Staatsehrenpreis für Tierzucht zu verleihen.
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