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Posten, teilen, liken - Erfolg durch Social Media?

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Früher musste man viel Aufwand betreiben und tief in die Tasche greifen, um seinen Betrieb darzustellen und Produkte zu vermarkten. Heute gibt es Social Media (Blogs, Twitter, Youtube, Facebook).

 

Facebook-Auftritt LWK
Facebook-Auftritt LWKWolfgang Ehrecke
Neun von zehn deutschen Internetnutzern sind in Sozialen Netzwerken unterwegs. Dabei ist jeder im Schnitt in drei Netzwerken angemeldet. Die Zahlen sind in den letzten Jahren rasant in die Höhe gegangen. Und das ist nicht nur ein Phänomen der Jugend. 65 Prozent der über 65-Jährigen sind social mediamäßig unterwegs, berichtet der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM).

Unter den Landwirten nutzen 48 Prozent Social Media. Das brachte die Studie „Informationsverhalten von Landwirten in Deutschland“ von AgriDirect an den Tag. Die Nase vorn haben die Milchviehhalter, gut jeder Zweite ist hier aktiv. Mit der Größe des Betriebs nimmt die Nutzung zu. WhatsApp 79 %, Facebook 56 % und YouTube 46 % sind die beliebtesten Kanäle. Vorwiegend sind Landwirte auf diesen Plattformen privat unterwegs, lesen Nachrichten, tauschen sich mit Berufskollegen aus oder informieren sich über Produkte und Maschinen. Jeder zehnte nutzt Soziale Netzwerke, um eigene Produkte zu bewerben oder den Betrieb vorzustellen.

Darstellen und Vermarkten
Direktvermarkter nutzen Social Media vor allem dazu, Produkte bekannt zu machen und mit möglichst vielen Menschen, Kunden und Geschäftspartnern in Kontakt zu treten. Das schärft das Verständnis der Verbraucher, schafft gleichzeitig Nähe und Kundenbindung. Positiver Nebeneffekt, wenn es gut läuft: Es beschert neue Kundschaft. Gleichzeitig tut man etwas fürs Image. Denn Verbraucher können so am Alltag auf dem Betrieb teilhaben. Mobile Geräte und Smartphones machen es für beide Seiten leicht: Dem Landwirt, weil er immer und überall posten kann - vorausgesetzt, er ist mit der richtigen Technik ausgestattet. Dem Verbraucher, weil er ständig und überall online ist.

Mit Strategie ans Werk
Social Media kostet nicht viel Geld, und man kann es selbst machen. Allerdings muss Zeit investiert werden. Und die ist auf vielen Betrieben ein knappes Gut. Deshalb ist es keine gute Idee, blauäugig loszulegen und wild drauf los zu posten. Eine Strategie muss her, sonst geht man in den Weiten des Internets verloren und macht sich keinen guten Namen.

Zunächst gilt es, die Zielgruppe zu ermitteln.
Wen möchten Sie ansprechen und warum? Möchten Sie den Hof den Menschen in der Region nahebringen oder „Städter“ über Landwirtschat aufklären? Suchen Sie Kunden für den Hofladen oder die Milchtankstelle oder neue Urlaubsgäste? Geht es Ihnen darum, Geschäftsbeziehungen zu knüpfen oder die Jugend für das Landleben zu begeistern?

Gerade für junge Leute ist Social Media die Informationsquelle Nummer eins. YouTube wird von vielen Jugendlichen mehr konsumiert als Fernsehen und Radio zusammen. Und ob es uns nun gefällt oder nicht: Facebook ist zu einem festen Bestandteil der Gesellschaft geworden und dominiert zusammen mit Instagram und WhatsApp die soziale Medienlandschaft.

Welches Medium ist das Richtige?
Klare Antwort: Nutzen Sie das Netzwerk, das Ihnen Spaß macht. Denn nur so bleiben Sie am Ball. Es spricht auch nichts dagegen, auf mehreren Hochzeiten zu tanzen. Gleiche Inhalte lassen sich auf unterschiedlichen Plattformen veröffentlichen. Zwei Fliegen mit einer Klappe: Man ist doppelt präsent mit nur einem Arbeitsaufwand.

Wie oft muss ich pro Woche posten?
Auch dafür gibt es kein Rezept. Wer es nur einmal in der Woche tut, ist schnell weg vom Fenster, weil er der Netzgemeinde nicht im Gedächtnis bleibt. Wer stündlich etwas von sich hören lässt, geht allen auf die Nerven. Hier gilt es, den Mittelweg zu finden.

Gefragt sind kleine Beiträge.
Das kann ein günstiges Angebot sein oder ein Veranstaltungstipp. Gefragt ist die ganz normale Arbeit, Impressionen aus dem Stall oder vom Trecker. Dabei gilt: Besser gut verlinkt als schlecht erfunden. Wer etwas im Netz findet und posten möchte, kopiert den Link und schreibt einen kurzen Satz dazu. Jeder Beitrag sollte einen Mehrwert bringen, sonst ist er schnell weggeklickt. Alles, was nicht kurz und knapp ist, wird erfahrungsgemäß nicht zu Ende gelesen.

Den Nerv der Zeit treffen Sie mit Bildern.
Denn ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Nachrichten mit Fotos werden öfter weitergeleitet und geteilt – egal auf welcher Plattform. Dabei kommt es auf die Qualität an und auf das Motiv. Bei echten Hinguckern sieht jeder auf dem ersten Klick, was gemeint ist. Ändern Sie den Blickwinkel! Aus unterschiedlichen Perspektiven wirkt der Kuhstall jedes Mal anders.

Und wenn etwas schiefgeht
Wer nicht mit Herz bei der Sache ist, kommt nicht weit. Kommentare und Rückmeldungen sind wichtig und sollten beantwortet werden. Es bringt nichts, Negatives tot zu schweigen. Vorsicht ist geboten bei politischen Aussagen: Eine Grundsatzdiskussion über Glyphosat braucht auf Facebook niemand.

Fakt ist: Jeder, der etwas online stellt, bekommt Resonanz. Diese kann positiv sein, aber auch viel Ärger bringen. Im Fachjargon spricht man dann von einem Shitstorm. Deshalb: Behalten Sie Ihre Seiten im Auge! Es muss sichergestellt sein, dass Sie jederzeit reagieren können. Denn das Posten ist nicht immer einfach, gerade wenn es um Tiere geht. Umfragen haben ergeben: Landwirte nehmen liegende Tiere als entspannt wahr, der Verbraucher hält sie dagegen eher für krank. Ist der Stall zu voll? Sind die Hühner glücklich? Die Diskussionen sollten aber auch nicht ausufern. Besser ist es, die Leute einfach mal auf den Hof einzuladen.