Wir bieten Lösungen - regional & praxisnah!

Kräuter-Picknick im Schatten der Burg

Webcode: 01034004

Kräuterexpertin Christa Pohlkötter aus Wallenhorst weiß, dass die Natur hier wahre Schätze zu bieten hat. Seit einigen Jahren bietet sie Wildkräuterführungen mit anschließendem Picknick an.

Christa Pohlkötter möchte bei ihren Wanderungen auf die Bedeutung von Wildkräutern aufmerksam machen
Christa Pohlkötter möchte bei ihren Wanderungen auf die Bedeutung von Wildkräutern aufmerksam machenChristiane Rehkamp
In den feuchten Flussauen der Nette, an Wegrändern und Wäldern kennt sie sich aus wie in ihrer „eigenen Westentasche“. Schon in der Kindheit ist sie hier mit ihren Eltern spazieren gegangen und hat Wildkräuter gesammelt.

Wie der Zufall es wollte, hat es sie schon vor einigen Jahrzehnten ganz hierher gezogen. Mit ihrem Mann lebt sie auf einem Hof unterhalb der Wittekindsburg.

Der Legende nach soll sich der Sachsenherzog Wittekind nach der verlorenen Schlacht an der Hase im Jahre 783 in diese Burg zurückgezogen haben.

 

Sanikelkraut ist in der Region um Wittekindsburg eine botanische Seltenheit
Sanikelkraut ist in der Region um Wittekindsburg eine botanische SeltenheitChristiane Rehkamp

Die Kräuterfachfrau kennt sich nicht nur in der Geschichte der Burg aus, sie weiß auch genau, wo Odermennig, Ackerglockenblume und Ehrenpreis zu finden sind. Viele Pflanzenstandorte sind dieselben geblieben, die sie schon aus früheren Zeiten kennt.

Eine botanische Seltenheit in der Region ist das Sanikelkraut (Sanicula europaea), ein Doldenblütler, der hier in der waldreichen Umgebung der Wittekindsburg wächst. Der Name Sanikel leitet sich ab von sanare = heilen und zeigt die große Bedeutung dieser Heilpflanze in früheren Zeiten. Andere Namen, wie Heildolde und Wundsanikel lassen ebenfalls auf die volkstümliche Nutzung bei Verletzungen schließen. 

Christa Pohlkötter möchte mit ihren Kräuterführungen auf wertvolle Pflanzen und die schützenswerte Naturlandschaft unterhalb der Wittekindsburg aufmerksam machen.

 

Lieblings-Wildkraut Brennnessel

Kräuterpuffer mit Brennnessel und Giersch
Kräuterpuffer mit Brennnessel und GierschChristiane Rehkamp
Eine der wertvollsten Wild-Kräuterpflanzen ist für sie die Große Brennnessel (Urtica dioica). Sie ist eine wahre Vitaminbombe und schon seit Jahrtausenden als Heil- und Kulturpflanze bekannt. Ihr Vitamingehalt ist wesentlich höher als der vieler Gartenkräuter und macht sie zu einem wahren Wundermittel.

Die kleingeschnittenen Blätter der Brennnessel lassen sich von März bis Juli vielseitig verarbeiten z.B. in Suppen, Salaten und Kräuterquark.

Christa Pohlkötter gibt sie gerne mit kleingeschnittenem Giersch (Aegopodium podagraria) in einen Pfannkuchenteig und backt daraus Kräuterpuffer. Auch kalt, mit Lachs und Schmand als Beilage, sind sie eine leckere kleine Mahlzeit.

 

Zum Anbeißen

Die Kräuterfachfrau weiß, dass nicht nur wir Menschen den Brennnesseln viel Gutes abgewinnen können. Insekten und Vögel fliegen ebenfalls total auf sie. Die Brennnessel ist Raupenfutterpflanze für mehr als dreißig heimische Falterarten, darunter Tagpfauenauge, Distelfalter und Admiral. Es lohnt sich also, eine Brennnesselecke im Garten zu belassen.

„Um Kräuter wirklich kennenzulernen, sollte man sich ihre unterschiedlichen Entwicklungsstadien wie Knospen, Blätter, Blüten im Laufe des Jahres ansehen.“ weiß Christa Pohlkötter aus langjähriger Erfahrung. Schon als junge Schülerin begeisterten sie Pflanzen. Von ihrem Taschengeld hat sie sich botanische Bestimmungsbücher gekauft und zwei umfangreiche Herbarien (Pflanzensammlungen) in liebevoller Fleißarbeit erstellt. Eine Ausbildung zur Kräuterexpertin bei der Landwirtschaftskammer unterstützte die Idee, ihr fundiertes Wissen bei Kräuterführungen weiterzugeben.

Im Frühjahr stehen sie z.B. unter dem Motto „Nutze die Kraft der Knospen“. Da nimmt sie z.B. besonders die austreibenden Blüten von Bäumen, Sträuchern und Wildkräutern in den Blick. Höhepunkt und ein wahrer Gaumen- und Augenschmaus ist jedes Mal das abschließende Picknick, bei dem sie die Verwendbarkeit der Kräuter zeigt. Mit Kreativität und viel Freude am Ausprobieren überrascht sie immer wieder mit pfiffigen Kräutersnacks.Blätterteigöhrchen mit Bärlauchpesto, in Wildkräuter eingelegter Camembert und Blütenkugeln aus Frischkäse in rot, blau, gelb und grün bringen die Teilnehmenden ins Schwärmen.

Leckereien vom Kräuterbuffet
Leckereien vom KräuterbuffetChristiane Rehkamp
                              
Minzcreme mit Hornveilchen - nicht nur ein optischer Genuss
Minzcreme mit Hornveilchen - nicht nur ein optischer GenussChristiane Rehkamp


Rezept: Köstliche Blütenkugeln (von Frau Pohlkötter)

Mischen Sie Frischkäse mit geriebenem Parmesan oder mit Mandeln.

Würzen Sie nach Geschmack mit Salz, Chili und Knoblauch und formen Sie mit feuchten Händen daraus Kugeln.

Diese wälzen Sie in klein geschnittenen Blütenblättern. Je nach Jahreszeit können Sie eine farbige Mischung ganz nach Ihrem Geschmack zusammenstellen.

 

  • Weiß: Taubnessel, Bärlauch, Gänseblümchen
  • Rot: Mohn, Rotklee, Kapuzzinerkresse
  • Blau: Kornblume, Borretsch, Gundermann
  • Gelb: Löwenzahn, Raps, Taglilie
  • Grün: Giersch, Bärlauch, Vogelmiere

Für die Zukunft plant Christa Pohlkötter auch Kinder mit ihren „sagenhaften“ Kräuterführungen für die Wittekindsburg und die Natur rundum zu begeistern: wer hat sich nicht schon immer gewünscht einmal Burgfräulein oder Ritter zu sein?
 

Sie interessieren sich für eine Kräuterwanderung?

Dann nehmen Sie bitte Kontakt auf zu Christiane Rehkamp.