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Aktualisierung der Nährstoffausscheidungen von Jung- und Legehennen

Webcode: 01042550
Stand: 07.12.2023

Die in der Düngeverordnung gelisteten Nährstoffausscheidungen von Geflügel stammen aus dem DLG-Band 199 „Bilanzierung der Nährstoffausscheidungen landwirtschaftlicher Nutztiere“ (2014). Auf Basis der Weiterentwicklungen in der Geflügelhaltung wurden die Produktionsverfahren in der Hähnchenmast, Junghennenaufzucht und Legehennenhaltung überarbeitet und alternative Verfahren ergänzt. Bei den Jung- und Legehennen wird jetzt zusätzlich nach Braun- und Weißlegern und bei den Legehennen in Boden- (Volierenhaltung) und Freilandhaltung unterschieden. Die Produktionsverfahren wurden im DLG-Merkblatt 457 im Sommer 2023 veröffentlicht. Inwieweit die neuen Werte der Nährstoffausscheidungen in die Düngeverordnung eingehen, bleibt abzuwarten.

1. Was ist neu in der Junghennenaufzucht?

In der Tabelle 1 sind die für die Nährstoffbilanzierung verwendeten Futter in der Junghennenaufzucht aufgeführt. Die Nährstoff- und Energiegehalte unterscheiden sich kaum von den bisherigen Werten (DLG, 2014), da aus fachlicher Sicht nicht in allen Phasen geringere Nährstoffgehalte möglich sind.

Tabelle 1: Nähr- und Energiestoffgehalte im Junghennenfutter (DLG, 2023) *

 

Rohprotein

g/kg

Phosphor

g/kg

Kalium

g/kg

Energie

MJ ME/kg

Standardfutter

 

 

 

 

Starter

Küken-Alleinfutter

Junghennen-Alleinfutter

200

185

155 (145)

7,5

6,5 (7,0)

5,8

8,0

7,5

7,0

11,8 -12,2 (12,0)

11,0 -11,4 (11,4)

11,0 -11,4 (11,4)

N-/P-reduziertes Futter

Starter

Küken-Alleinfutter

Junghennen-Alleinfutter

 

200

175 (170)

150 (140)

 

7,0

6,0

5,3 (5,0)

 

8,0

7,5

7,0

 

11,8 -12,2 (12,0)

11,0 -11,4 (11,4)

11,0 -11,4 (11,4)

Alternative Fütterung

Starter

Küken-Alleinfutter

Junghennen-Alleinfutter

 

225

200

170

 

7,5

7,0

6,0

 

9,0

8,5

8,0

 

11,4 -11,8

10,8 -11,2

10,6 -11,0

* In Klammern sind die von den aktuellen Werten abweichenden Gehalte aus 2014 aufgeführt, die für  die Berechnung des Nährstoffanfalls in der Düngeverordnung verwendet wurden.

Im alternativen Fütterungsverfahren, das fast ausschließlich unter Extensiv- und Ökohaltungsbedingungen anzutreffen ist, erfolgt kein Zusatz von freien Aminosäuren oder mikrobieller Phytase.

Die Junghennen werden 17 Wochen aufgezogen. Bei drei Servicewochen ergeben sich 2,6 Umtriebe/Jahr.

Tabelle 2: Nährstoffausscheidungen von Junghennen (DLG, 2023), 

                 Angaben je Stallplatz und Jahr

 

 

N

g

P2O5

g

K2O

g

Braune Junghenne

1,45 kg LG/Tier

Standardfutter

N-/P-reduziert

Alternative Fütterung

303

287

394

181

160

215

130

130

166

Weiße Junghenne

1,25 LG/Tier

Standardfutter

N-/P-reduziert

Alternative Fütterung

287

273

365

170

151

197

121

121

152

In der Düngeverordnung sind folgende Nährstoffausscheidungen aufgeführt.

Tabelle 3: Nährstoffausscheidungen von Junghennen (DLG 2014, Düngeverordnung),

                 Angaben je Stallplatz und Jahr

 

 

N

g

P2O5

g

K2O

g

Junghennen

1,34 kg LG/Tier,

16 Wochen

Standardfutter

N-/P-reduziert

269

252

176

151

125

125

Da für die braunen Junghennen eine um 10 % höhere Futtermenge kalkuliert wurde, liegen ihre Nährstoffausscheidungen im Vergleich zu den derzeit gültigen Werten höher. Bei den weißen Junghennen trifft dies nur für den N-Anfall zu. Für die deutlich höheren Nährstoffausscheidungen im alternativen Fütterungsverfahren sind die höheren Futtermengen und Nährstoffgehalte der Futter ursächlich.

2. Was ist neu in der Legehennenhaltung?

In der konventionellen Legehennenhaltung werden jetzt nach dem Vorlegefutter drei statt zwei Futtermischungen in der Legeperiode eingesetzt. Im alternativen Verfahren sind es nur zwei Futtermischungen. Das Ende der Legeperiode wurde von der 65. auf die 79. Lebenswoche ausgedehnt. Die Nährstoff- und Energiegehalte der Standard- und N-/P-reduzierten Futter unterscheiden sich kaum von den bisherigen Werten (DLG, 2014).

Tabelle 4: Nähr- und Energiestoffgehalte im Legehennenfutter (DLG, 2023) *

 

Rohprotein

g/kg

Phosphor

g/kg

Kalium

g/kg

Energie

MJ ME/kg

Standardfutter

 

 

 

 

Vorlegefutter

Phase 1

Phase 2

Phase 3

175

175

170

165

5,5 (6,5)

5,0

5,0

5,0

7,5

7,5

7,0

7,0

11,0 -11,4 (11,4)

11,2 (11,4) -11,6

11,0 (11,2) -11,4

11,0 -11,4

N-/P-reduziertes Futter

Vorlegefutter

Phase 1

Phase 2

Phase 3

 

170

170 (16,5)

165

160

 

5,0 (4,5)

4,5

4,5

4,5

 

7,0 (7,5)

7,0 (7,5)

7,0 (7,5)

6,5

 

11,0 -11,4 (11,4)

11,2 (11,4) -11,6

11,0 (11,2) -11,4

11,0 -11,4

Alternative Fütterung

Vorlegefutter

Phase 1

Phase 2

 

180

180

175

 

6,0

5,5

5,5

 

8,0

8,0

7,5

 

10,6 -11,0

10,8 -11,2

10,6 -11,0

* In Klammern sind die von den aktuellen Werten abweichenden Gehalte aus 2014 aufgeführt, die für die Berechnung des       Nährstoffanfalls in der Düngeverordnung verwendet wurden.

Bei den Legehennen wird in Braun- und Weißleger sowie in Boden-, Volieren- und Freilandhaltung unterschieden. Durch diese Differenzierung ist ein Vergleich der Nährstoffausscheidungen mit den Werten aus 2014 nicht möglich. Beachtlich ist aber, dass die Legehennen bei der damals unterstellten Eimasse von 17,6 kg/Tier gleichviel N und P ausschieden wie heute die braunen Hennen in der Boden- und Volierenhaltung bei 22,8 kg Eimasse. Die weißen Legehennen produzieren noch mehr Eimasse (23,8 kg) und scheiden weniger aus als die braunen Hennen. Gegenüber der Standardfütterung senkt die N-/P-reduzierte Fütterung die Ausscheidungen um rund 4 % bei N, 12 % bei P und 6 % bei K (Tabelle 5).