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Fütterung von Mutterkühen

Webcode: 01043369
Stand: 09.08.2024

Während die Zahl der Milchkühe in Deutschland inzwischen auf rund 3,7 Mio. (Statistisches Bundesamt, 2023) gesunken ist, gibt es bei uns noch mehr als 600.000 Mutterkühe. Ihr Anteil am gesamten Kuhbestand ist also durchaus beachtlich, trotzdem führt die Mutterkuhhaltung in Deutschland bezüglich Forschung eher ein Nischendasein. Während Empfehlungen zur Fütterung von Milchkühen regelmäßig überarbeitet werden, sieht es in der Mutterkuhhaltung eher bescheiden aus.

Im Jahr 2009 erarbeitete eine DLG-Arbeitsgruppe erstmals einheitliche Empfehlungen zur Fütterung von Mutterkühen und deren Nachzucht. Eine Aktualisierung erfolgte bisher noch nicht. Die Empfehlungen zur Energieversorgung werden sowohl in ME (umsetzbare Energie) als auch in NEL (Nettoenergie-Laktation) angegeben, um Milchviehhaltern den Einstieg in die Mutterkuhhaltung zu erleichtern. Da hierzulande mehr als 35 Fleischrinderrassen gehalten werden, werden keine rassenspezifi­schen Empfehlungen gegeben, sondern es erfolgt eine Einteilung nach dem Lebendgewicht der Mutterkühe (< 600 kg, 600 bis 750 kg, > 750 kg). Versorgungsempfehlungen gibt es für vier Abschnitte des Laktationsstadiums: Kalbung bis Mitte der Säugeperiode, Mitte bis Ende der Säugeperiode, trockenstehend bis 9. Trächtigkeitsmonat und trockenstehend 9. Trächtigkeitsmonat.

 „Mutterkühe stellen geringere Ansprüche an die Fütterung als Milchkühe“, ist häufiger zu hören. Richtig ist, dass Mutterkühe grundsätzlich gleiche Anfor­derungen an die Grobfutterqualität wie Milchkühe stellen. Nur eine leistungsgerechte Versorgung kann die anzustrebende hohe Reproduktionsleistung der Kühe und hohe Tageszunahmen der Kälber gewährleisten. Aus ökonomischen Gründen kommen nur die Weidehaltung und der Einsatz von Grünfutterkonservaten in Betracht. Während der Weideperiode ist eine standortangepasste Bewirtschaftung mit stets ausreichen­dem Grasangebot wichtig.

Die DLG-Versorgungsempfehlungen (2009) im Anhang enthalten auch Rationsbeispiele für säugende und trockenstehende Mutterkühe sowie Hinweise zur Fütterungskontrolle (Körperkonditionsbeurteilung).