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Der Urlaubshof im Trend der Zeit

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Wenn Zukunftsforscher in die nächsten 10 Jahre blicken, sagen sie etwas sehr deutlich: „Die freie Zeit der Menschen nimmt zu!" Somit wird zukünftig auch die Nachfrage nach Erholungszeit, nach Urlaub zunehmen. Für Anbieter von Urlaub auf dem Bauernhof ein Grund zur Freude? Zumindest, wenn ihr Angebot für die Gäste attraktiv bleibt. Doch wie können sich Urlaubsanbieter für die Zukunft wappnen?

Familien mit Kindern waren und sind bislang die klassische Zielgruppe für Anbieter von Urlaub auf dem Bauernhof. Da diese Zielgruppe aufgrund des demographischen Wandels nicht entsprechend wächst, sind weitere Gruppen ins Auge zu fassen. Die Veränderungen in den familiären Strukturen - Patchwork-Familien, Alleinerziehende, gleichgeschlechtliche Paare sowie der demographische Wandel der Gesellschaft – mehr ältere Menschen -  verlangen nach neuen Ausrichtungen, beispielsweise einer flexibleren Aufteilung der Ferienwohnungen.
So haben Senioren andere Erwartungen an ihren Urlaub als eine 4-köpfige Familie mit 6 und 8-jährigen Kindern. Welche Zielgruppen wollen Sie ansprechen? Wie gut kennen Sie ihre potentiellen zukünftigen Gäste? Diese Fragen müssen sich die Anbieter jetzt stellen, damit Urlaub auf dem Bauernhof auch zukünftig für sie ein rentabler Betriebszweig bleibt.


Angebote für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen

Eine Zielgruppe, die derzeit im Focus der Reiseveranstalter steht, sind Menschen mit Behinderungen. Die Bevölkerung altert und die Zahl der Mobilitätseingeschränkten wächst. Bei Neu- oder Umbauten gilt es, die Kriterien dafür zwingend zu berücksichtigen.

Untersuchungen haben ergeben: Nur für zehn Prozent der Bevölkerung ist eine Barrierefreiheit zwingend erforderlich. Aber schon für 30 Prozent ist Barrierefreiheit hilfreich und für 100 Prozent einfach komfortabel. 48 Prozent der Menschen mit Mobilitätseinschränkung würden öfter verreisen, wenn sie barrierefreie Unterkünfte fänden.

Bauwagen
BauwagenJames Frid / pexels.com

Mehr Erlebnis und Abenteuer – auf jeden Fall unverwechselbar

Ist das klassische Angebot „Ferienhaus oder Ferienwohnung“ auch morgen noch die Wohnform, die Urlauber auf den Höfen erwarten oder müssen Besonderheiten der Unterkünfte wie Tipi- oder Jurten-Zelte, Zirkus-, Schäfer- oder Bauwagen, Baumhäuser oder schlafen im Garten- oder Wiesenbett angeboten werden, um dem Thema „Erlebnis bzw. Abenteuer“ Stand zu halten?

Gefragt sind heute in jedem Fall unverwechselbare Hofkonzepte mit dem gewissen ETWAS! Dieses Unverwechselbare braucht es in touristisch sonst strukturschwachen Regionen mehr als an der Küste oder in der Lüneburger Heide. „Außergewöhnliche ERLEBNISSE“ gut verpackt anbieten ist dabei unerlässlich.

Fragen, die sich jeder Anbieter stellen muss, um in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben!

Ist das, was Gäste erwarten, dass was der Gastgeber/Landwirt bieten kann und will? Wo liegen die Stärken des eigenen Angebotes? Passt das, was der Markt der Zukunft fordert auf den Bauernhof? Sind Qualitätssiegel und Zertifizierungen notwendig, um „konkurrenzfähig“ zu sein oder zu bleiben? In welchem Verhältnis stehen dann Investitionsvolumen und die Einnahmen. Steht die dafür einzusetzende Arbeitszeit in einem gesunden Verhältnis? Wollen die Nachfolger auf dem Betrieb auch diesen Betriebszweig weiterführen?

Das einfache Herrichten von Ferienwohnungen reicht da schon lange nicht mehr aus. Jeder Gastgeber muss für sich herausfinden, wo seine Stärken liegen. Marktbeobachtungen, Recherchen anstellen, Potentiale einschätzen, diese Handlungen sind notwendig. Gute eigene Dokumentationen helfen, die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen. Die Qualität der Daten über den Gast machen sich bezahlt. Der Name der Kinder bzw. des Hundes reichen da heute nicht mehr aus. Der Gast muss sich (an)erkannt fühlen.

Die Vernetzung und der Erfahrungsaustausch mit anderen Urlaubsbetrieben, wie z.B. in der Arbeitsgemeinschaft Urlaub und Freizeit auf dem Lande e.V., ist dabei empfehlenswert. Zertifizierungen, wie z.B. die Sterne des Deutschen Tourismusverbandes, signalisieren dem Gast noch einmal die Qualität der Ausstattung und Einrichtung. Mindestens genauso wichtig ist die Bewertung des Betriebes durch Gäste im Internet auf den entsprechenden Portalen. Hier schaut der Gast von morgen zuerst!

Bei all dem Handeln gilt es zu bedenken: Der größte Feind der Kreativität ist die Routine!

 

Trends bei den Gästeerwartungen

Digital und aktuell soll es sein!  Damit aus dem Besuch der Homepage eine Buchung generiert wird, muss man informieren, überzeugen und natürlich die Möglichkeit der digitalen Buchung anbieten. Für junge Familien, die besonders social media affin sind, ist die Tool Bar mit Links zu Facebook, Instagram, Google Plus und You Tube wichtig. Immer mehr Gäste wollen vorab wissen, wie die Ferienwohnung bzw. das Ferienhaus aussieht. Ein virtueller Rundgang bietet da eine Lösung.

Sicherheit wird immer wichtiger! Eine Liste mit den wichtigsten Telefonnummern für den Notfall, eine Erste-Hilfe-Box, Brandschutz (Rauchmelder/Feuerlöscher), klar erkennbare Fluchtwege, Kindersicherung in Steckdosen, beleuchtete Stufen und vieles mehr.

Rundum-Service zum Wohlfühlen!  Gäste wollen die sogenannten „Magic Moments“: den perfekten Service, das einmalige Erlebnis, das überrascht und Gäste zu Stammgästen macht. Begeisterung ist die Erfüllung des Unerwarteten. Es geht um diese individuelle Wertschätzung, abseits von Standardfragen wie „Hatten Sie eine gute Anfahrt?“
Der Gast kommt nicht wegen der schönen Ferienwohnung, sondern wegen des Erlebnisses, das er auf dem Hof erwartet. Versprechen Sie genau das und bieten es an.

Kulinarische Wünsche! Wenn es ums Reisen geht, geht es irgendwann auch ums Essen. Modern gesprochen heißt es Food Tourismus. Beim Urlaub im ländlichen Raum ist wohl eher die Rede von Regionaler Küche. Neben dem einfachen Genießen sind Kochkurse, Kräuterkurse und Anbieter, die kulinarische Erlebnisse anbieten, sehr gefragt! Hier werden die Produkte mit den Menschen und den Traditionen vor Ort erlebt. Die Wertschätzung gegenüber unseren Nahrungsmitteln liegt vielen besonders am Herzen. Als Gastgeber mit landwirtschaftlichem Bezug werden Einblicke in die heutige Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion gegeben.

Schaut man auf übergreifende Trends, dann lassen sich daraus auch Entwicklungen und deren Bedeutung für den Urlaub auf dem Bauernhof ableiten. So ist und bleibt das Thema Nachhaltigkeit immer stärker gefordert. Der Umgang mit Müll, die Nutzung lokaler Ressourcen, der faire Umgang mit Mitarbeitern sind Beispiele, die Gäste wünschen, um sich wohl zu fühlen.

 

Netzwerken, weiterbilden, beraten lassen für mehr Erfolg!

Was wir heute tun, entscheidet darüber wie das Morgen aussieht.

Ein breites Netzwerk bündelt und fördert die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von Dienstleistungen jedes einzelnen Betriebes. Nach dem Motto "Gemeinsam sind wir stärker" kann die Teilnahme z.B. an einem Arbeitskreis oder an speziellen Seminaren für Anbieter Urlaub auf dem Bauernhof der Landwirtschaftskammer Niedersachsen nicht nur zum guten Erfahrungsaustausch untereinander und zur Stärkung aller Beteiligten führen, sondern außerdem helfen, die eigene Strategie für das künftige Angebot weiter zu entwickeln. Bei besonderen Fragestellungen unterstützen die Beraterinnen durch Einzelberatungen vor Ort.

Der Urlaubshof im Trend der Zeit bleibt auch in Zukunft ein lohnender Wirtschaftszweig für aktive, wirtschaftlich denkende, kreative Gastgeber. Natürlich darf man bei allen Überlegungen nicht nur nach den neuesten Trendergebnissen handeln und dabei die eigene Leidenschaft verlieren. Es ist schon wichtig zu überzeugen mit dem was man wie darstellt. Die Lust, seine Gäste immer wieder zu überraschen und ihnen dadurch unvergessliche Urlaubs-Momente zu schenken ist ein großer Baustein zum Erfolg. Die Leidenschaft wächst dabei sicher auch mit den entsprechenden Buchungszahlen.

Bleiben Sie sich treu!
Gäste spüren, ob ihr Gegenüber die Arbeit mit Begeisterung und Leidenschaft verrichtet – oder nur halbherzig dabei ist. Die richtigen Mitarbeiter am richtigen Platz waren und sind immer noch die Voraussetzung dafür, dass Gäste sich wohl fühlen. Es bleibt bei den 4 M: „Man Muss Menschen Mögen! Gäste auf Bauernhöfen wollen nicht nur verweilen und die Ruhe genießen, sie wollen das Erlebnis spüren. Die Wertigkeit der Begegnung rückt wieder mehr in den Vordergrund