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Ziel: Sichere Trinkwasserversorgung trotz Dürre

Webcode: 01043011
Stand: 17.04.2024

Wasserschutz im Wald: Landwirtschaftskammer Niedersachsen untersucht im Wiehengebirge waldbauliche Möglichkeiten zur Erhöhung der Sickerwassermenge und zur Verbesserung der Sickerwasserqualität

Im Trinkwasserschutzgebiet Glanebachtal bei Wittlage im Kreis Osnabrück sind in den zurückliegenden Jahren durch Stürme, Dürre und Schädlingsbefall weitläufige Kahlschlagflächen entstanden. Diese gilt es nun wieder aufzuforsten.
Im Trinkwasserschutzgebiet Glanebachtal bei Wittlage im Kreis Osnabrück sind in den zurückliegenden Jahren durch Stürme, Dürre und Schädlingsbefall weitläufige Kahlschlagflächen entstanden. Diese gilt es nun wieder aufzuforsten.Dr. Kilian Loesch
Oldenburg – Die Erinnerungen an die Dürreperioden der zurückliegenden Jahre treten aufgrund der aktuell hohen Niederschlagsmengen mehr und mehr in den Hintergrund. Zurück blieben gleichwohl Waldschäden und Kahlschläge als dauerhaft sichtbare Zeugen. Unsichtbar sind hingegen langfristig sinkende Grundwasserstände, aus denen eine zunehmende Verknappung des Trinkwassers droht. Mit Wetterextremen wie in der Phase zwischen 2017 bis 2024 wird jedoch im Zuge des Klimawandels weiterhin zu rechnen sein.

Modellprojekt im geschädigten Nadelwald

Um mehr über Folgen der Wetterextreme sowie über mögliche Vorkehrungen zu erfahren, hat der Wasserverband Wittlage in Bad Essen (Kreis Osnabrück) die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) mit der Umsetzung eines Modell- und Pilotprojektes im Wasserschutzgebiet Glanebachtal im Wiehengebirge beauftragt. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hatte dazu die nötigen Gelder bewilligt.

Mithilfe von Messungen und Modellrechnungen werden die Auswirkungen untersucht, die mögliche künftige Bestände mit unterschiedlichen Baumarten auf die Menge und die Qualität des unter dem Wald gebildeten Sickerwassers haben.
Mithilfe von Messungen und Modellrechnungen werden die Auswirkungen untersucht, die mögliche künftige Bestände mit unterschiedlichen Baumarten auf die Menge und die Qualität des unter dem Wald gebildeten Sickerwassers haben.Dr. Kilian Loesch
„Bei dem Projekt geht es vor allem darum, Flächen der dürregeschädigten Nadelwälder durch waldbauliche Möglichkeiten zur Erhöhung der Sickerwassermenge im Grundwasser zu ertüchtigen“, erläutert Dr. Kilian Loesch, im LWK-Fachbereich Landtechnik, Energie, Bauen, Immissionsschutz zuständig für Hydrologische Untersuchungen in Waldbeständen. „Mithilfe von Untersuchungen und Berechnungen zu einer angepassten Waldbewirtschaftung sollen im Zuge des Projektes geeignete Maßnahmen im Wald zu einer erhöhten Sickerwasserspende führen, die sowohl den Trinkwasserreserven als auch dem Wald selbst zugutekommt.“ 

Dabei werde auch der verstärkte Anbau von Laubholz untersucht, so Loesch. Mit der regelmäßigen Analyse von Sickerwasserproben werde zudem der Einfluss der waldbaulichen Maßnahmen auf die Sickerwasserqualität erfasst.

Wirtschaftliche Vor- und Nachteile im Fokus

Die durch den Laubholzanbau steigende Sickerwassermenge sowie die mögliche Verbesserung der Qualität des Sickerwassers und die wirtschaftlichen Vor- und Nachteile sollen ermittelt werden. Ergebnisse des Projektes sind bis zum Ende des Jahres 2024 zu erwarten. Es ist geplant, die Erkenntnisse des Projekts auf einen größeren Raum im Osnabrücker Land zu übertragen, um auch den Einfluss auf den gesamten Wasserhaushalt dieser Region zu erkennen. Außerdem sollen sie in den Trinkwassergewinnungsgebieten in die waldbauliche Beratung und in Förderprogramme für eine verstärkt auf den Wasserschutz bezogene Waldbewirtschaftung einfließen.


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