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Umweltminister Meyer besucht Ökologische Station Wendland-Drawehn

Webcode: 01043524
Stand: 07.10.2024

Erfolgsmodell „Niedersächsischer Weg“: Land stellt künftig deutlich mehr Mittel für Ökologische Stationen bereit

Umweltminister Meyer besucht Ökologische Station Wendland-Drawehn
Vize-Kammerdirektor Stefan Ortmann (von links), Stationsleitung Petra Bernady, Minister Christian Meyer und BUND-Vorsitzende Susanne Gerstner beim Besuch der Ökologischen Station Wendland-Drawehn.Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz
Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer besuchte am Montag, 7. Oktober, die Ökologische Station Wendland-Drawehn (ÖSWD), die vom niedersächsischen Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) betrieben wird. Der Minister informierte sich über die Umsetzung des „Niedersächsischen Weges“ und ließ sich die bisherigen Erfolge aufzeigen. Die Region Wendland-Drawehn ist eine Modellregion für die Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Landwirtschaft in Niedersachsen.

„Die Zusammenarbeit zwischen Unterer Naturschutzbehörde, BUND, NLWKN und der Landwirtschaftskammer zeigt hier wichtige Erfolge im Natur-, Arten- und Gewässerschutz“, sagte Minister Meyer bei seinem Besuch. „Der ‚Niedersächsische Weg‘ mit der Förderung der Ökologischen Stationen und der Beratung der Landwirtschaft für den Arten- und Biotopschutz ist von zentraler Bedeutung, um drängende Herausforderungen zu bewältigen. Die enge Beratung der Landwirtschaft zu geeigneten Förderprogrammen spielt dabei eine wichtige Rolle. Durch sie können mehr Landwirtinnen und Landwirte für Naturschutzmaßnahmen in der Agrarlandschaft gewonnen werden.“

Die ökologischen Stationen, die durch den Niedersächsischen Weg gestärkt und gefördert werden, sind ein besonderer Erfolg für den Natur- und Artenschutz. Insgesamt fördert Niedersachsen derzeit 28 ökologische Stationen zur Vor-Ort-Betreuung von Schutzgebieten, darunter 16 neue Einrichtungen. Zusätzlich werden sechs Naturschutzstationen durch das Land betrieben. Eine neue Vernetzungsstelle soll den Austausch zwischen den Stationen fördern, Fragestellungen bündeln und gemeinsame Projekte anstoßen. Umweltminister Meyer: „Die ökologischen Stationen sind in enger Kooperation zwischen Behörden, Umweltverbänden und Landwirtschaft Erfolgsprojekte des Naturschutzes in Niedersachsen.“ 

Das Land hat die Vor-Ort-Betreuung in den Schutzgebieten bis zu dem Jahr 2022 mit 2,3 Millionen Euro jährlich unterstützt. Durch den Niedersächsischen Weg konnten die Mittel bereits in den Jahren 2023 und 2024 auf 7,6 Millionen Euro aufgestockt werden. In dem Jahr 2025 stehen gemäß Haushaltsanmeldung sogar 12,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Umweltminister Meyer besucht Ökologische Station Wendland-Drawehn
Umweltminister Meyer besucht Ökologische Station Wendland-DrawehnNiedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz
Während seines Besuchs informierte sich der Minister an zwei Stationen über die Erfolge und die spezifischen Herausforderungen in der Region: In der strukturreichen Agrarlandschaft des Drawehn und angrenzender Vogelschutzgebiete steht der Schutz typischer, selten gewordener Feld- und Wiesenvögel wie Ortolan, Grauammer und Rebhuhn im Fokus. Viele dieser Arten sind auf eine strukturreiche, wenig intensiv genutzte Agrarlandschaft angewiesen. Für diese Arten konnten gemeinsam mit Landwirt*innen bereits wichtige Biotop- und Artenschutzmaßnahmen umgesetzt werden.

Susanne Gerstner, Vorsitzende des BUND Niedersachsen verdeutlichte: „Die gute Zusammenarbeit vor Ort in der Modellregion zeigt, dass Naturschutz und Landwirtschaft gemeinsam viel bewegen können. Die Erfahrungen vor Ort zeigen aber auch, wo noch nachgebessert werden muss: Landwirt*innen, die mehr für den Naturschutz tun wollen, brauchen eine längerfristige Perspektive und eine Honorierung ihrer Leistungen, die sich lohnt. Dafür müssen unsere Ökologische Station und die Berater*innen vor Ort attraktive, flexible und unbürokratische Förderprogramme anbieten können, damit der ‚Niedersächsische Weg‘ ein wirklicher Erfolg wird!“

Dass Förderprogramme gerade mit Blick auf die Bindung von CO2 immer wichtiger werden, zeigte Station Nummer zwei. Hier, an der Landgraben-Dumme-Niederung, direkt am Grünen Band im ehemaligen Grenzstreifen, schützen und entwickeln die Partner wertvolle Fließgewässer, ihre Auen und Moorflächen. Ziel ist ein nachhaltiges Wassermanagement und eine naturverträgliche Gewässerunterhaltung. Die Maßnahmen tragen zum Erhalt wertvoller Lebensräume für Arten wie den Moorfrosch und das Gefleckte Knabenkraut bei. Gleichzeitig wirken höhere Wasserstände auf Mooren als wichtige Treibhausgasspeicher und schützen so nachhaltig das Klima.

Stefan Ortmann, stellvertretender Direktor der Landwirtschaftskammer Niedersachsen: „Naturschutzfachliche Expertise trifft auf landwirtschaftliche Mentalität des Zupackens: Dies beschreibt die Zusammenarbeit zwischen der Ökologischen Station Wendland-Drawehn und der Beratung zum Biotop- und Artenschutz der Landwirtschaftskammer am besten. Mit dem Ziel, Lebensraum für den gefährdeten Ortolan zu erhalten, arbeiten wir gemeinsam an der Weiterentwicklung einer angepassten Agrarumwelt- und Klimamaßnahme für landwirtschaftliche Betriebe. Diese Kooperation führt unterschiedliches Wissen und Erfahrungen zusammen, welche sich ergänzen und eine wirkungsvolle Praktikabilität schaffen. Für Maßnahmenpläne zur Artenvielfalt binden die Partner verschiedene Akteure vor Ort mit ein – ob Interessierte aus der Land-, Forst- und Wasserwirtschaft, der Jägerschaft oder aus den Kommunen. An ‚Runden Tischen‘ werden Ideen ausgetauscht und gemeinsam Lösungen gesucht, um die Belange von Naturschutz und Landbewirtschaftung im Einklang zu halten. Die Landwirtschaftskammer berät dabei die wirtschaftenden Landwirt*innen, wie sie sich mit ihrer Arbeit in der Agrarlandschaft in diese regionalen Maßnahmen einbringen können.“

Der Besuch schloss mit einem Gespräch über zukünftige Fördermöglichkeiten und den Ausbau der Maßnahmen im Rahmen des „Niedersächsischen Weges“.

Hintergrund

Der „Niedersächsische Weg“ ist eine bundesweit einmalige Vereinbarung zwischen Politik, Umweltverbänden und der Landwirtschaft. Mit 15 verschiedenen Maßnahmen zielt der Niedersächsische Weg auf mehr Arten-, Natur- und Gewässerschutz in der Agrarlandschaft. Naturschutz und Landwirtschaft sollen enger verzahnt, Arten- und Biotopschutzmaßnahmen praxisnah entwickelt und angewandt werden. Um sicherzustellen, dass die Maßnahmen nachhaltig greifen und flächendeckend umgesetzt werden, müssen die Maßnahmen kontinuierlich evaluiert und verbessert werden.

 

 


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