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Krautminderung durch Abflammen im Öko-Kartoffelanbau

Webcode: 01030928

Kartoffeln sind auf vielen ackerbaulich orientierten Ökobetrieben ein wichtiger Betriebszweig,
dessen Erfolg in erheblichem Umfang auch von den pflanzenbaulichen und
produktionstechnischen Maßnahmen des Betriebsleiters beeinflusst wird. Dieser Trend zur
Spezialisierung wurde noch dadurch verstärkt, dass ökologische produzierte Kartoffeln zu
einem immer größeren Teil über den Lebensmitteleinzelhandel vermarktet werden. Damit
konnten neue Käuferschichten erschlossen und die Absatzsicherheit ökologisch erzeugter
Kartoffeln nachhaltig verbessert werden. Gleichzeitig haben aber auch die im
Lebensmitteleinzelhandel gängigen Ansprüche an eine gewisse Standardisierung des
Produktes Ökokartoffeln zugenommen.
 

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, sind auch im ökologischen Kartoffelbau
intensivere Bemühungen zur stärkeren Steuerung einzelner Produktionsschritte zu
beobachten. Beispiele hierfür sind die gezielte Vorkeimung des Pflanzgutes für früh zu
liefernde Partien oder der Einsatz der Beregnung in ausgewiesenen Trockenperioden. Vor
diesem Hintergrund werden auch vermehrt mechanische und thermische
Krautminderungsverfahren eingesetzt, um das Größenwachstum der Knollen zu begrenzen
und die Ausbildung einer festen Knollenschale einzuleiten. Zu diesem Zweck hat sich in der
Praxis die Kombination aus Krautschlagen und nachfolgendem Abflammen bewährt.
In den letzten Jahren zeigten aber vor allem sehr wüchsige Bestände und spätreifende Sorten
eine stärkere Widerstandskraft gegen das Abflammen und machten durch den neuerlichen
Wiederaustrieb eine mehrmalige und damit deutlich kostenintensivere thermische Behandlung
der Reststängel erforderlich. Dieser Wiederaustrieb speist sich aus den in den Knollen
eingelagerten Reservestoffen, so dass sich der Stärkegehalt und die Gleichmäßigkeit der
Fleischfarbe des Erntegutes wieder erheblich verschlechtern können. Hinzu kommen eine
nachhaltige Verzögerung bis zum Erreichen der Schalenfestigkeit und damit eine längere
Verweilzeit im Boden bis zur eigentlichen Ernte. Diese Phase ist besonders kritisch für den
Befall der Knollen mit Drahtwürmern und Rhizoctonia Sklerotien, woraus sich größere
Vermarktungsprobleme ergeben können.
Zielsetzung des zweijährigen Projektes war daher eine Untersuchung des Einflusses unterschiedlicher Reststängellängen auf den Erfolg der thermischen Krautminderung sowie die damit
verbundenen Auswirkungen auf ausgewählte Qualitätsparameter der Kartoffelknollen.

Das Vorhaben wurde vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz finanziell unterstützt.