Brennholz ist nicht gleich Brennholz
„Ich bin billig an Brennholz gekommen!“ Bei solchen Aussagen ist oft Skepsis angesagt, denn der Kaufpreis sagt noch nichts über die Holzbeschaffenheit und den tatsächlichen Wert aus. Der kann aber je nach Material stark variieren.
Brennholz wird mit sehr unterschiedlichen Bezugsgrößen und in verschiedenen Qualitäten angeboten (s. Infokasten). Ein Vergleich der Preisangebote ist aber grundsätzlich nur zwischen den selben Einheiten und annähernd gleichen Merkmalen möglich. Sinnvoll ist es zudem, sich vor dem Kauf über die weniger offensichtlichen Eigenschaften zu informieren, die dem Kaufangebot meist nicht zu entnehmen sind. Dazu einige Beispiele:
Eiche hat zwar einen sehr guten Brennwert, muss aber länger trocknen. Das Holz brennt im offenen Kamin nicht so gut und es „spritzt“ gerne, sodass mit Funkenflug zu rechnen ist.
- Der Heizwert von Weidenund Pappelholz (pro Raummeter) ist deutlich weniger ergiebig.
- Nadelholz besitzt ebenfalls einen geringeren Heizwert als Buche und Eiche und neigt zum „spritzen“. Es eignet sich gut zum Anfeuern und in Kombination mit Laubhölzern.
- Buchenholz besitzt sehr gute Brenneigenschaften und einen hohen Heizwert. Für alle Holzarten inklusive der Buche gilt: eine falsche Bearbeitung oder Lagerung von Brennholz kann das eingangs geschilderte „Schnäppchen“ schnell zunichte machen.
So verliert Brennholz seinen Wert
Folgende Kriterien sollten deshalb neben den angegebenen Parametern Beachtung finden:
Stockendes Holz Der Begriff des Stockens bedeutet beim Brennholz, dass es von Pilzen besiedelt und zersetzt wird, was den Brennwert des Holzes deutlich herabgesetzt. Das Stocken beginnt im Holz mit Verfärbungen, dunklen Flecken und einem marmorierten Erscheinungsbild. Im weiteren Verlauf der Fäule und der Zersetzungsprozesse wird das Holz immer leichter und styroporartig. Es lässt sich natürlich noch verfeuern, aber der Heizwert ist deutlich gesunken.
Für das Stocken kann es verschiedene Gründe geben. Wird das Holz im Saft geschlagen und nicht direkt gespalten, kann die Feuchtigkeit nicht ausreichend entweichen. Weil die Rinde wie ein Schutzmantel wirkt, tritt die Feuchtigkeit nur noch über die Stirnflächen aus. Dies ist auch bei dünnen Rundlingen der Fall, die aufgrund ihres geringen Durchmessers nicht gespalten wurden.
Ein weiterer Grund für stockendes Holz ist eine falsche Lagerung, die keine ausreichende Luftzirkulation gewährleistet; z.B. an einer feuchten Stelle oder ohne Unterleghölzer.
Auch kann gut gemeintes Abdecken des Holzes zum Schutz vor Regen kontraproduktiv sein, wenn es übertrieben und dabei luftdicht eingepackt wird. Dann geschieht, was auch in einem feuchten ungelüfteten Kellerraum mit dort gelagerter Kleidung oder Schuhwerk passieren würde: es entstehen „Stockflecken“.
Um die Besiedlung mit Pilzen zu verhindern, sollte das Holz entweder in der Saftruhe im Winter geschlagen und/ oder direkt gespalten werden. Zum Lagern braucht das Holz dann einen luftigen Platz und eine Unterlage, die einen Luftstrom von unten durch den Holzstapel gewährt. Wenn überhaupt, so benötigt das so gelagerte Holz nur oben eine Abdeckung. Wind und Sonne können dann schnell und effektiv trocknen, selbst nach einem Schlagregen.
Überlagertes Brennholz Die Zersetzung des Holzes kann man nicht ganz aufhalten, sondern nur hinauszögern. Werden jedoch oben genannte Punkte berücksichtigt, bleibt der Heizwert von gelagertem Holz ohne weiteres mehrere Jahre erhalten. Ist das zum Verkauf stehende Brennholz jedoch stockig und befindet sich offensichtlich in Zersetzung, sollte das mindestens den Kaufpreis mindern.
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