Politischer Austausch und Besuch in der Versuchsstation für Schweine in Wehnen
Die LWK Niedersachsen begrüßte die Bundestagsabgeordnete Frau Christina-Johanne Schröder sowie zahlreiche Landtagskandidaten der Partei Bündnis 90/Die Grünen in der Versuchsstation für Schweinehaltung in Wehnen. Bei dem Besuch wurden die aktuellen Versuchsschwerpunkte des Projekt- und Versuchswesens Tier der LWK Niedersachsen vorgestellt und im Anschluss zu einem informativen Stallrundgang vor Ort eingeladen.
Bad Zwischenahn/Wehnen – Welche Projekte zur Verbesserung von Tierwohl, Tierhaltung sowie Umweltschutz laufen derzeit auf der Versuchsstation in Wehnen und welche Fragestellungen sind diesbezüglich für die Praxis von besonderer Bedeutung? Hierüber erhielten die geladenen Gäste einen informativen Einblick und konnten sich vor Ort einen Eindruck über die Tätigkeiten der Versuchsstation verschaffen. Initiiert wurde das Zusammenkommen von der LWK Niedersachsen und dem Landvolk Niedersachsen. Herr Hermann Hermeling, Vizepräsident der LWK Niedersachsen, begrüßte die Anwesenden und übernahm die Moderation der Veranstaltung.
Im großen Veranstaltungsraum der Versuchsstation stellte Stefan Sagkob, Leiter des Projekt- und Versuchswesens Tier, zunächst die Kernaufgaben des Sachgebietes vor. Hierzu zählt primär die Koordination von Erprobungen, Versuchen und Drittmittelprojekten, in denen spezifische Forschungsthemen bearbeitet werden. Thematisch wird sich unter anderem mit neuen Verfahren und Maßnahmen in der Haltung beschäftigt, die einen Beitrag zur Steigerung von Tier- und Umweltschutz und zur Reduzierung von Nährsoffen, Emissionen und Immissionen leisten. Auch die Digitalisierung ist ein weiterer Versuchsschwerpunkt. Dabei arbeitet die Versuchsstation eng mit der Praxis sowie Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Institutionen zusammen. Die erfassten Versuchsergebnisse werden neutral aufbereitet und das erlangte Wissen in die Praxis, zum Verbraucher und in die Politik transferiert. Herr Sagkob ging in seinen Ausführungen konkret auf die aktuell laufenden Projekte in der Versuchsstation ein.
Im Anschluss referierte Projektkoordinator Dr. Marc-Alexander Lieboldt über das Verbundprojekt „DigiSchwein“, welches im Jahr 2020 startete und sich mit der Digitalisierung in der Schweinehaltung befasst. In dem Projekt werden marktverfügbare digitale Technologien in der Schweinehaltung auf deren Praxistauglichkeit und Einsatzpotentiale untersucht. Ziel ist die Entwicklung eines sensorbasierten Frühwarn- und Entscheidungshilfesystems, das in der praktischen Schweinehaltung als unterstützendes Managementtool etabliert werden soll. Auch bei diesem Projekt ist der Wissenstransfer entlang der gesamten Produktionskette ein wichtiges Kernziel.
Abgerundet wurde der Tag mit einer Besichtigung des stationseigenen Maststalles. Per Audioguides führte Herr Dr. Lieboldt die Besucher*innen durch den Besuchergang und ging auf die Projekte „KoVeSch“ und „DigiSchwein“ ein. Zuletzt stellte Herr Sagkob den Außenklimastall mit freier Lüftung und Auslauf vor, bei dem unterschiedliche Maßnahmen zur Emissionsminderung getestet werden.
Die Veranstaltung bot eine gute Möglichkeit, den geladenen politischen Vertretern die Arbeiten des Versuchswesens im Bereich Schweinehaltung vorzustellen und gemeinsam konstruktiv über die Weiterentwicklung der Tierhaltung in Deutschland und vor allem in Niedersachsen zu diskutieren.
Gruppenfoto der Anwesenden: Hintere Reihe von links nach rechts: Stefan Ortmann, Stefan Sagkob, Martin Roberg, Andra Möllhoff, Enno Garbade, Dr. Marc-Alexander Lieboldt, Kai Gevers, Jörn Ehlers, Stephan Christ, Dr. Ludwig Diekmann, Hermann Hermeling;
Vordere Reihe von links nach rechts: Begüm Langefeld, Dr. Anika Hoffmann, Christina-Johanne Schröder, Lena Nzume, Sarah Czychowski (© Neele Schröder)
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