Maronen - Exoten in Norddeutschland?
Die Esskastanie bevorzugt ein eher wintermildes Klima und fühlt sich in Weinanbaugebieten wohl. Daher kennt man sie bislang eher in Süddeutschland, im Mittelmeerraum oder vom Maroni-Mann in „Die kleine Hexe“ von Otfried Preußler. Da sie gut trockenheitsverträglich ist, könnte sie im Zeichen des Klimawandels zukünftig auch in Norddeutschland bedeutender werden.
Vereinzelt findet man die Marone, auch unter dem Namen Esskastanie bekannt, schon jetzt in geschützten Lagen Norddeutschlands. In der Nähe von Hameln soll der nördlichste Esskastanienwald Europas wachsen, angelegt vor knapp 200 Jahren.
Ansonsten ist die Esskastanie bisher mehr als besonderer Baum im Liebhabergarten zu finden. Vereinzelt werden geröstete heiße Maroni auf herbstlichen Jahrmärkten, als Frischware auf Wochenmärkten oder vorgegart und vakuumiert im Einzelhandel angeboten.
Erntezeit der nahrhaften Früchte ist von Ende September bis in den November. Im Kühlschrank gelagert halten sich Früchte bis zu vier Wochen. Aufgrund des hohen Stärkegehalts galten Maronen früher im Süden als „Brot der armen Leute“. Sie gehören botanisch zu den Nüssen.
Esskastanien enthalten kaum Fett, sind vitamin- und ballaststoffreich und schmecken wegen des Stärkeanteils mehlig und etwas süß.
Wie kann man Esskastanien zubereiten?
Traditionell als im Backofen geröstete Maronen. Vorher Schale überkreuz einritzen, sie platzt in der Hitze auf und kann beim Abkühlen abgepellt werden.
Vorgegart als Füllung für Geflügel, als Püreebeilage z.B. bei Wildgerichten oder ganz einfach als Maronensuppe.
Rezept: Cremige Maronensuppe (4 Personen)
- ca. 600 g frische Maronen an der spitzen Seite kreuzweise einschneiden
- Wasser und etwas Salz in einen Topf geben, so dass die Maronen bedeckt sind und 10-20 Minuten kochen
- Nach dem Kochen die Maronen etwas abkühlen lassen, schälen und würfeln
- 1-2 Zwiebeln schälen und würfeln
- 2 Esslöffel Butter schmelzen und die Zwiebeln darin anschwitzen
- Maronenwürfel zugeben und mit andünsten
- 750 ml Gemüsebrühe angießen
- Mit Salz, weißer Pfeffer die Suppe würzen und 15-20 Minuten köcheln
- Suppe fein pürieren
- 150 ml Sahne zugeben
- Abschmecken mit Muskatnuss (gerieben), etwas Zucker, evtl. etwas Zimt und Thymian
- 1 Esslöffel gehackte Petersilie darüber streuen
Tipp:
- Nach dem Schälen verbleiben ca. 70-80 % an Ausbeute.
- Die Suppe braucht keine zusätzliche Bindung. Die Maronen machen die Suppe sämig genug.
- Zusätzlich frische, angebratene Pilze in die Suppe geben, das unterstreicht den herbstlichen Charakter.
Kontakte
Karin Reinking
Beraterin Hauswirtschaft, Ernährung, Landfrauen
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