Brennholz hacken: So wird's leichter
Wer sein bereits auf Ofenlänge zugeschnittenes Brennholz von Hand spaltet, baut Muskeln auf und Aggressionen ab; doch die Arbeit ist weder leicht, noch gefahrlos. Die in der Land & Forst Nr. 46 veröffentlichte Checkliste von Bezirksförster Dieter Scholz hilft, die Arbeit effektiv und sicher zu gestalten.
Brennholz wärmt mindestens dreimal: Dieser weise alte Spruch meint all die schweißtreibenden Arbeitsschritte, die auf dem Weg vom Wald in den Ofen zu erledigen sind, also das Aufarbeiten, Transportieren, Hacken und Stapeln. Mit diesen 13 Tipps zum Spalten von Hand sparen Sie das Fitnessstudio und arbeiten effektiv und sicher.
1. Arbeitsschutz
Zur eigenen Sicherheit eine Persönliche Schutzausrüstung/Bekleidung (PSA) tragen, denn auch beim Spalten können Holzteile unkontrolliert herumfliegen. Die Hände sollten durch Handschuhe, die Beine/Füße durch lange Hose und Arbeitsschutzstiefel geschützt sein.
2. Werkzeug-Auswahl
Für das händische Spalten kann zwischen Axt, Spaltaxt und Spalthammer gewählt werden. Die Entscheidung sollte von den persönlichen Vorlieben und der nötigen Spaltkraft für das zu spaltende Brennholz abhängig gemacht werden. Spaltaxt und -hammer erleichtern das Zerteilen aufgrund der keilförmigen Klinge, besitzen aber ein höheres Gewicht und können die Ausdauer beeinträchtigen. Um die passende Größe bzw. Länge des Axtstiels zu ermitteln, die Axt mit ausgestrecktem Arm hinter dem Axtkopf fassen; der Stiel sollte bis zum Schultergelenk reichen.
3. Werkzeug-Zustand
Sicheres Werkzeug schützt vor Unfällen. Der Axtstiel darf auf keinen Fall locker, ausgefranst oder angespalten sein.
4. Sicherheitshinweis
Ein Stahlkeil darf nie mit der Axt ins Holz geschlagen werden. Hilfsmittel, wie Keile zum Spalten von astigen verwachsenen Stücken, müssen zur Axt passen. Wegen der Gefahr wegfliegender Metallsplitter ist Stahl auf Stahl ein absolutes No-Go.
5. Zeitpunkt
Frisches geschlagenes Holz lässt sich meist deutlich besser spalten als trockenes; Vorteil ist auch, dass es gespalten schneller rocknet; Nachteil: kurze Stücke lassen sich schlechter stapeln.
6. Kurzer Check vorweg
Ein genauer Blick auf jedes Holzstück vor dem Zuschlagen braucht nicht viel Zeit, lohnt sich aber, denn dann können Sie die nachfolgenden Grundsätze 7 und 8 ergonomisch, kraftsparend, die Sicherheit erhöhend und effizienzsteigernd ausnutzen:
7. Arbeitsplatz
Einen Hackeklotz aus unbeschädigtem Hartholz – vorzugsweise Eiche oder Hainbuche – verwenden; der Umfang muss deutlich größer sein als das zu spaltende Holz. Der Klotz benötigt einen festen Stand und eine zur Körpergröße passende Höhe: d.h. die Oberkante des Holzstücks soll sich etwa auf Hüfthöhe befinden. So wird der Rücken geschont und die Arbeit effektiv, weil die Klinge im richtigen Winkel auftrifft. Das Holz grundsätzlich vom dünneren Ende her spalten, getreu dem uralten Spruch „Wie der Vogel sch...., so der Baum spleißt“. Eine Ausnahme: Sitzt ein Ast näher am dünneren als am dickeren Ende und findet das Holzstück auch auf dem dünneren Ende einen guten Stand, so lässt es sich voraussichtlich vom dickeren Ende her leichter spalten. Befinden sich auf der Stirnfläche des Holzes Schwundrisse, so gilt es, diese auszunutzen, denn das Stück spaltet von dieser „Sollbruchstelle“ aus deutlich einfacher. Ist das Holzstück deutlich dicker als die Axtklinge, nicht in der Mitte ansetzen, sondern vom außen nach innen gerichtet hauen. Das zu spaltende Holzstück senkrecht auf den hinteren Teil des Hackeklotzes stellen, denn sollte ein Schlag nicht treffen, schlägt die Axt in den Klotz und nicht ins eigene Bein.
8. Schlagtechnik
Auf die Körperhaltung achten und einen festen, eher breitbeinigen bzw. versetzten Stand einnehmen. Zum eigentlichen Hacken die Axt mit beiden Händen fassen; die „Haltehand“ hält den Stiel am Griffende fest, die „Führhand“ greift zunächst weiter vorn; dann nach oben anheben; dabei gleitet die Führhand am Stiel nach unten in Richtung Haltehand, um den nun folgenden Schwung kontrolliert zu unterstützen. Krampfhaftes Festhalten der Axt mit beiden Händen am Stielende verursacht dagegen Schmerzen in Hand und Rücken.
9. Tipp zum guten Schluss
Übung ist unersetzlich; sonst hilft auch die beste Ausrüstung nicht. An Übungsmaterial sollte es nicht fehlen.
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