Rückeschäden lassen sich vermeiden
Nach einer Erntemaßnahme ist kaum etwas ärgerlicher, als Fällungs-, Rücke- oder Polterschäden am verbleibenden Bestand festzustellen. Die entstandenen Rindenschäden sind laut Bezirksförster Dieter Scholz in der Land & Forst 13/15 oft irreparabel.
Die Schädigungen lassen sich in manchen Fällen nicht ganz vermeiden, z.B. nach einem Sturm. Dann sind die Bäume nicht nach Plan gefallen und Aufarbeitung und Rücken gestalten sich entsprechend aufwändiger. Manche Schäden sind bereits durch das Fällen entstanden.
Schäden können aber auch nach sorgfältigster Ernte und Rückung entstehen, und zwar durch den Lkw-Kran bei der anschließenden Holzabfuhr. Häufig schlagen Stämme oder Stammabschnitte an die Randbäume am Waldweg. Ursache hierfür kann sein, dass das Holz falsch herum zur Abfuhrrichtung gelagert wurde oder das Lichtraumprofil für den Ladevorgang nicht ausreichend frei ist.
Platz und Raum schaffen
Deshalb die Empfehlung, beim Pflanzen an Wegen und Schneisen von vornherein mehr Platz zu lassen. Es muss nicht immer bis an den Weg gepflanzt werden! Auch beachten, welchen Standraum die gepflanzten Bäume bereits in wenigen Jahren benötigen. Der Raumbedarf für die Holzlagerung ist ebenfalls ein Kriterium, deshalb sollte an geeigneten Standorten auch hierfür Platz gelassen werden. Geeignet sind natürlich Flächen, auf denen in der Vergangenheit bereits Holzpolter lagerten. Ein freies Lichtraumprofil vermindert Schäden am Wegekörper.
Zu empfehlen ist auch, den Maschinen auf der Rückegasse ausreichend Platz zu bieten. In jüngeren Beständen, bei denen die Gassen grenzwertig schmal sind, sollte manchmal lieber in der Jugend ein Baum mehr weichen, um die Gasse zukunftssicher breit genug angelegt zu haben. Die Bestände erreichen schneller wieder einen Bestandesschluss und werden eher stabiler, als wenn diese Maßnahme später im Bestandesleben zwangsweise doch durchgeführt werden muss.
Ein „Durchschlängeln“ durch zu schmale Fahrgassen führt meistens zu mehr Wurzel- und Stammschäden! Wendeplätze sind keine Polterplätze, sondern benötigen für die Lkw den Platz und sollten nicht mit Holz zugestapelt werden. Hierfür muss neben dem Wegekörper Raum geschaffen werden.
Rückeausfahrten an den LKW-Weg dürfen nicht scharf rechtwinklig sein, sie sollten trompetenartig oder fischgrätig an der Einmündung ausgeformt werden.
Meterstuken stehen lassen
Wenn durch Polter- oder Rückeschäden schon Schäden entstanden sind, empfiehlt es sich, die beschädigten Bäume, wenn sie denn irgendwann gefällt werden sollen, einfach ca. einen halben oder ganzen Meter höher abzuschneiden. Das gilt nicht nur an LKW-Wegen, sondern auch an Rückewegen. Sie bilden dadurch zukünftigen Ramm- und Polterschutz und schützen die dahinter befindlichen Bäume.
Im Bergland können solche höheren Stuken gegebenenfalls auch für Umlenkrollen benutzt werden, wenn rechtwinklig zum Weg das Holz aus dem Hang geseilt werden muss. Je nach Rückesystem, Sortiment und Örtlichkeit kann durch Verwendung einfacher Stammabweiser (ein Kreuz aus Stahlrohr) als Hilfsmittel Schaden vermieden werden, indem ein solcher Baumschoner an den zu schonenden Baum gestellt wird und so der Stammfuß beim Vorbeiziehen nicht verletzt wird. In engen Beständen kann durch die Auswahl von kürzeren Baumlängen (Abschnitte anstelle von Langholz) der Schaden bereits minimiert werden.
Aufforstung nach Käfer und Sturm: Die WSG Melle packt es an
Trockenheit und Borkenkäferbefall haben den Wäldern rund um Melle zugesetzt. An vielen Stellen wächst aber schon wieder junger Wald – daran haben die Waldbesitzer und Waldbesitzerinnen der Waldschutzgenossenschaft (WSG) nicht …
Mehr lesen...Schadholz sicher zu Fall bringen
Die zurückliegenden Jahre haben dem Wald in Deutschland einiges abverlangt und für steigende Schadholzmengen gesorgt – gleichzeitig steigt auch das Gefahrenpotential bei der Holzernte, Stammfäulen und Totholz in der Krone stellen…
Mehr lesen...Herbstzeit ist Pilzzeit
Viele Menschen führt es auch in der Grafschaft Bentheim im die Wälder, um einen Korb oder einen anderen Behälter für die nächste Mahlzeit mit unterschiedlichsten Pilzen zu füllen. Meist sind es Steinpilze oder Maronen &…
Mehr lesen...Startklar in die Brennholz-Saison
Mit Beginn des Winters, nach dem Laubabfall, bereiten sich die Brennholzselbstwerber wieder darauf vor, dass sie „in den Wald gelassen“ werden. Doch sind Werkzeuge, Geräte und Schutzbekleidung auch wirklich einsatzbereit? Die noch …
Mehr lesen...Ringeln: eine gefahrlose Alternative
In der noch unübersichtlichen Dickungsphase von heranwachsenden Wertholzbeständen gilt es, „Protze“ und „Wölfe“ zu entfernen. Das funktioniert nicht nur mit Hilfe einer Säge, sondern auch mit dem alten …
Mehr lesen...Brennholz hacken: So wird's leichter
Wer sein bereits auf Ofenlänge zugeschnittenes Brennholz von Hand spaltet, baut Muskeln auf und Aggressionen ab; doch die Arbeit ist weder leicht, noch gefahrlos. Die in der Land & Forst Nr. 46 veröffentlichte Checkliste von&…
Mehr lesen...Weitere Arbeitsgebiete
Veranstaltungen
Motorsägenkurs - KWF-Modul A
10.02.2025 - 11.02.2025
In diesem KWF (Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V.) anerkannten Motorsägenlehrgang erlernen Sie den korrekten Umgang mit der Motorsäge. Außerdem werden Themen wie Wartung und Pflege sowie Unfallverhütung …
Mehr lesen...Motorsäge Modul A für Frauen
14.02.2025 - 15.02.2025
Kursmodul A (nach KWF-Kursstandard): Grundkenntnisse, Aufarbeitung von liegendem Holz und Schwachholzfällung bis 20 cm Brusthöhendurchmesser In fast jedem landwirtschaftlichen Betrieb fallen Arbeiten an Bäumen auf dem Hof oder&…
Mehr lesen...Beratungsangebote & Leistungen
Beratung und Fortbildung für Waldbesitzer/innen
Als Waldeigentümer oder Waldinteressierter überlegen Sie den Einstieg in die Waldbewirtschaftung oder möchten Ihr forstliches Wissen verbessern bzw. auffrischen. Sie benötigen fachgerechte Informationen zur richtigen …
Mehr lesen...Drittmittelprojekte
5G Smart Country
Ausgangslage Weltbevölkerungswachstum, Ressourcenverknappung und schwieriger werdende klimatische Bedingungen machen es erforderlich, noch mehr Nahrung zu produzieren. Laut Prognosen muss die landwirtschaftliche Erzeugung mind. um 50% erhö…
Mehr lesen...CO-2-OPT
Ausgangslage Das Projekt CO-2-OPT widmet sich dem Klimaschutzbeitrag der Waldbewirtschaftung und Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz. Am Beispiel des Landkreises Harburg wurde untersucht, wie sich Klimaschutz vor Ort im Spannungsfeld …
Mehr lesen...GeProOpt_Holz
Ausgangslage Trotz der Rationalisierungs- und Mechanisierungsbemühungen, die in den letzten Jahren unternommen wurden, um die Nachhaltigkeit der Waldwirtschaft zu erhalten, sind die Kosten der Holzversorgung weiter gestiegen und die …
Mehr lesen...greenGain
Ausgangslage Das Projekt greenGain hat sich zum Ziel gesetzt die energetische Verwertung regionaler und lokaler Biomasse aus Landschaftspflegemaßnahmen in ganz Europa zu stärken. Das EU Programm Horizont 2020 hat die vollstä…
Mehr lesen...KliWa4NiSa
Ausgangslage Die Wälder leiden stark unter den Witterungsextremen, die der Klimawandel mit sich bringt. Insgesamt 59 % der Waldfläche Niedersachsens befinden sich im privaten Besitz. Davon zählt ein Großteil (45 %) des Besitzes …
Mehr lesen...Prima
Ausgangslage Das Risikomanagement identifiziert die Ziele, die ein Betrieb erreichen möchte und von welchen Faktoren sie beeinflusst werden. Welche Baumarten Waldbesitzer angesichts des Klimawandels pflanzen sollten, wie sicher Wälder …
Mehr lesen...