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Mais wie Kartoffeln anbauen - Ökologischer Maisanbau auf Dämmen

Webcode: 01008663

In dem dreijährigen Zeitraum von 2004 bis 2006 wurden vom Fachbereich Ökologischer Landbau drei verschiedene Maisanbausysteme unter ökologischen Anbaubedingungen miteinander verglichen. Der Projekttitel lautete:

"Ökologischer Maisanbau auf suboptimalen Standorten - Einfluss variierter Reihenweiten und Auswirkungen einer Dammkultur auf die Ertrags- und Qualitätsleistungen des Maises bei gleichzeitig variierter Beikrautregulierung"

Gefördert wurde das Vorhaben aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) im Rahmen des "Bundesprogramms Ökologischer Landbau"

Kurzfassung der dreijährigen Ergebnisse für Praxis und Beratung

Zur Entwicklung geeigneter Anbau- und Beikrautregulierungsstrategien im Ökologischen Maisanbau auf Flussmarsch-Standorten sind drei verschiedene Anbauverfahren im Zeitraum von 2004 bis 2006 geprüft worden:

  • Standard-Variante mit 75 cm Reihenabstand  
  • Engsaat-Variante mit 37,5 cm Reihenabstand
  • Dammkultur-Variante mit 75 cm Reihenabstand


Im ersten Versuchsjahr 2004 wurde mit der Dammkultur neben einem deutlich verbesserten Pflanzenwachstum auch ein beachtlicher Mehrertrag von 30 % erzielt. Die Engsaat lag im Ertrag immerhin um 10 % über dem Standardanbauverfahren.

In den folgenden beiden Versuchsjahren kamen der Dammanbau und auch die Engsaat allerdings an ihre Grenzen.

In den folgenden Versuchsjahren 2005 und 2006 hatten die im Damm abgelegten Maiskörner häufig keinen ausreichenden Wasseranschluss aufgrund sehr trockener Bodenverhältnisse. Ausbleibende Niederschläge verschärften diese Situation. Die Folge war ein verzögerter und ungleichmäßiger Aufgang des Maises. Dadurch konnten deutliche Mehrerträge wie im ersten Versuchsjahr mit dem Dammanbau nicht mehr realisiert werden.

In allen drei Versuchsjahren kamen aber die Vorteile der Dammkultur in Bezug auf die Beikrautregulierung sehr deutlich zum Tragen. Die hervorragende verschüttende Wirkung der Häufelkörper erreichte zusätzlich auch innerhalb der Pflanzenreihen beachtliche Regulierungsergebnisse u.a. auch bei älteren Beikräutern.

Aufgrund dieser Ergebnisse dürfte es für die Praxis interessant sein, den Mais vorrangig in seinem späteren Wachstumsverlauf anzuhäufeln. Dafür sprechen vor allem die sehr effektive Beikrautregulierung, aber auch das Eintreten günstigerer Wachstumsbedingungen durch Verbesserung des Luft- bzw. Wasserhaushaltes und damit auch der Stickstoffmineralisierung durch das spätere Anhäufeln. Für den praktischen Anbau empfiehlt es sich deshalb, den Mais nach praxisüblicher Art mit 75 cm Reihenabstand auszusäen. Die nachfolgende Beikrautregulierung kann dann wie weit verbreitet beispielsweise mit Striegel und Scharhacke erfolgen. Ab etwa 20 bis 30 cm Wuchshöhe könnte dann das Häufelgerät zum Einsatz kommen, bei Bedarf auch mehrmals.

Beim Engsaatverfahren missfiel der hohe Beikrautbesatz. Dadurch fiel in den letzten beiden Versuchsjahren 2005 und 2006 der Ertrag gegenüber dem Standardverfahren stets sehr deutlich ab. Ursache war der enorme Beikrautdruck innerhalb der Pflanzenreihen, da durch den engeren Reihen­abstand doppelt soviel   Pflanzenreihen auf dem Hektar stehen. Da mit der Scharhacke innerhalb der Pflanzenreihen eine Regulierung der Beikräuter ausscheidet, bleibt so zwangsläufig ein höherer Flächenanteil bei der Beikrautregulierung unbearbeitet. Dieses Anbauverfahren ist deshalb für den Maisanbau unter ökologischen Anbaubedingungen nicht geeignet. Nur mit dem Einsatz einer aufwändigeren Hacktechnik wie beispielsweise der Fingerhacke, die auch innerhalb der Pflanzenreihe arbeitet, könnte die Engsaat möglicherweise erfolgreicher abschneiden.

Den ausführlichen Bericht können Sie am Ende dieser Seite herunterladen!

 

 



Bild: Maisaussaat auf vorgezogenen Dämmen



Bild: Mit Kartoffelhäufeltechnik Mais Anhäufeln



Bild: Verschüttende Wirkung durch Anhäufeln