Landessortenversuche 2020: Sommerbraugerste
Der Braugerstenanbau hat in den letzten Jahren in Niedersachsen an Bedeutung verloren. Neue ertragreichere Sorten mit sicherer Qualität sind neben attraktiven Marktpreisen Voraussetzung für einen weiterhin erfolgreichen Braugerstenanbau in Niedersachsen.
Der bereits im letzten Jahr beginnende Abwärtstrend beim Sommerbraugerstenanbau hat sich 2020 verschärft. Gegenüber dem Vorjahr ist laut der Braugersten-Gemeinschaft e.V. ein Rückgang der Anbaufläche um 25 % auf nunmehr 22.300 ha zu verzeichnen.
Die stärkeren Reglementierungen bei der Beregnung führen dazu, dass vordringlich die wirtschaftlich interessantesten Kulturen wie Kartoffeln, Zwiebeln, Zuckerrüben und Mais ausreichend mit Wasser versorgt werden. Hier ist der Braugerstenanbau, auch bedingt durch die weniger günstigen Marktpreise, etwas zurückgedrängt worden. Bei der Beregnung der Braugerste ist zu beachten, dass zur Qualitätssicherung eine möglichst ununterbrochene Wasserverfügbarkeit gewährleistet sein muss, um keine Qualitätsprobleme, vor allem bei den Rohproteingehalten und der Sortierung, zu bekommen. Kulturen mit geringeren Wasserversorgungsansprüchen wie der Winterroggen wurden daher zum Teil als Alternative zur Braugerste angebaut. Vereinzelt wurde aber auch der Sommerbraugerstenanbau in Form einer späten Herbstaussaat auf den Zeitraum Ende Oktober vorverlegt, um durch die Winterfeuchte eine verbesserte Wasserversorgung während der Jugendphase zu erreichen und Beregnungsmengen einzusparen.
Im Vergleich zu den Vorjahren wurde die Beregnungsintensität auf den Versuchsstandorten begrenzt. Die Versuche wurden 2020 drei- bis viermal mit insgesamt 80 bis 90 mm beregnet.
Da in diesem Jahr die natürliche Wasserversorgung im Vergleich zum Vorjahr etwas günstiger war, konnten auch wieder etwas bessere Erträge erzielt werden, ohne jedoch an die hohen Leistungen der Jahre mit intensiver Beregnung anschließen zu können.
Die vorläufigen Angaben zur erzeugten Braugerstenmenge in Niedersachsen weisen Werte von 105.000 t aus. Wurden 2018 noch etwa 170.000 t vermarktet, erfolgte von 2019 auf 2020 eine nochmalige Mengenreduktion um ca. 20 %. Im Gegensatz zu 2019 ist die Reduktion in erster Linie durch den Flächenrückgang und weniger durch die Erträge zu erklären. Die Qualitäten in der Praxis fielen insgesamt etwas besser als in den Vorjahren aus. So konnte der Anteil der Ware, die im Normbereich der Eiweißgehalte (9,0 bis 11,5 %) lag, von 58 % auf 82,5 % verbessert werden. Auch der Vollgerstenanteil (> 2,5 mm) fiel mit 93 % um 7 % höher als im Vorjahr aus. Die Verbesserung bei den Qualitätsparametern war praktisch in allen Bundesländern festzustellen.
Landessortenversuche
Die Anlage der Versuche erfolgte 2020 wieder an vier Standorten im östlichen Bereich Niedersachsens, genauer gesagt in den Landkreisen Uelzen, Celle, Hannover und Peine. Es wurden insgesamt acht Braugerstensorten getestet. Neben den langjährig geprüften Sorten Quench, Avalon und RGT Planet wurde auch noch Accordine weitergeprüft. Leandra, die von der AG Braugerste für dieses Jahr für den Anbau empfohlen wurde, stand im dritten Prüfjahr. Da die Sorte Prospect vom Berliner Programm die Verarbeitungsempfehlung 2020 bekam und sie auch dank sehr guter Erträge im ersten LSV-Jahr bereits eine Anbauempfehlung von der AG Braugerste erhielt, wurde sie entsprechend weitergeprüft. Die dieses Jahr in den großtechnischen Versuchen geprüften Sorten Amidala und KWS Jessi wurden neu in den LSV aufgenommen.
Die Versuche wurden wie 2019 nicht mehr in der Intensität der Vorjahre beregnet. Wie bereits beschrieben, erfolgten drei bis vier Beregnungsgänge mit einer Menge von insgesamt 80 bis 90 mm. Der Standort Wehnsen (LK PE) konnte leider bei der Verrechnung nicht berücksichtigt werden, da sich hier durch Windböen während eines Beregnungsgangs der Versuch ungleichmäßig entwickelte.
Auf den drei verbliebenen Standorten schwankten die Erträge zwischen 57 und 73 dt/ha und erreichten einen Durchschnittsw von 64,1 dt/ha. Damit wurde auf diesen Standorten das Vorjahresergebnis leicht verbessert, da speziell am Standort Celle dank der bedarfsgerechteren Beregnung die Erträge mit 62 dt/ha wieder deutlich besser als im Vorjahr ausfielen.
Die Versuche wurden je nach Ertragserwartung auf einen N-Bedarfswert von 130 bis 150 kg/ha (incl. Nmin 0 - 90 cm) mineralisch gedüngt. Wachstumsregler wurden auf zwei Standorten eingesetzt, die in diesem Jahr möglicherweise aber auch nicht erforderlich waren.
In der Ertragstabelle werden neben den Ergebnissen der Einzeljahre auch die Durchschnittserträge im fünfjährigen Mittel dargestellt. In diesen Durchschnittserträgen sind zu den Landessortenergebnissen auch die zahlreichen Wertprüfungsergebnisse in die statistische Verrechnung einbezogen worden, die in dieser Anbauregion durchgeführt wurden. Insbesondere Aussagen zu den neueren Kandidaten werden dadurch deutlich belastbarer, weil unterschiedliche Jahreseinflüsse berücksichtigt werden können.
Erträge der Sorten
Von den mehrjährig geprüften Sorten erreichte RGT Planet wie in den Vorjahren auf allen Prüfstandorten wiederum gute bis sehr gute Erträge und behauptet den Ertragsvorsprung gegenüber den älteren Sorten Quench und Avalon. Quench, seit 2006 in den Prüfungen, konnte mit rel. 96 wieder ihr gewohntes Ertragsniveau bestätigen. Und auch Avalon lag mit rel. 95 auf ihrem langjährigen Ertragslevel. Im vierten Jahr wurde Accordine geprüft und zeigte auf allen Standorten gleichmäßig hohe Erträge.
Die seit diesem Jahr von der AG Braugerste für den Anbau empfohlene Sorte Leandra konnte auf allen drei Standorten ertraglich nicht überzeugen. Beruhten die unterdurchschnittlichen Erträge im vergangenen Jahr in erster Linie auf einem Einzelortergebnis, so waren dieses Jahr auf allen Standorten schwache Leistungen zu verzeichnen. Zweijährig geprüft konnte die Sorte Prospect hingegen die guten Vorjahresergebnisse wieder bestätigen, sodass sie ertraglich auf dem Niveau von RGT Planet einzuordnen ist. Mit Amidala und KWS Jessi sind zwei neue Sorten nach der Zulassung durch das Bundessortenamt auch vom Berliner Programm für die großtechnischen Praxisversuche zur Untersuchung auf die Braueignung neu aufgenommen worden und wurden daher auch in Niedersachsen im LSV geprüft. Beide Sorten konnten auf den drei Prüfstandorten ertraglich überzeugen und erreichten mit rel. 103 und 102 sehr gute Leistungen.
Mehrjährig im LSV geprüft lieferte RGT Planet nach wie vor eindeutig die höchsten und konstantesten Erträge im Durchschnitt der Prüfjahre. Für den Braugerstenanbau ist sie in Niedersachsen allerdings nicht empfohlen und spielt daher vornehmlich als Futtergerste eine Rolle. Die von der niedersächsischen Braugerstengemeinschaft für den Anbau empfohlene Sorte Quench fiel ertraglich wieder auf ihr langjähriges Ertragsniveau von rel. 97 zurück. Avalon ist nicht mehr in der Braugerstenempfehlung gelistet, ihr Ertrag liegt wie in den Vorjahren um einen Prozentpunkt hinter Quench. Die Ertragsdifferenzen beider Sorten zu RGT Reform in der Größenordnung von 6 bzw. 7 % bleiben damit bestehen. Accordine ist nicht von der niedersächsischen Braugerstengemeinschaft empfohlen, wurde in diesem Jahr aufgrund ihrer guten Erträge noch weitergeprüft und konnte ihr Leistungsvermögen bestätigen. Aufgrund der schwachen diesjährigen Leistungen rutschte die von der Braugerstengemeinschaft empfohlene Sorte Leandra in den mehrjährigen Erträgen weiter ab und liegt nur noch knapp über den Werten von Quench. Dank zweier ertragsstarker Jahre überzeugte Prospect mehrjährig und liegt damit auf dem Ertragsniveau der stärksten Sorte RGT Planet. Sie konnte damit zumindest aus ertraglicher Sicht ihre für dieses Jahr ausgesprochene Anbauempfehlung bestätigen. Die beiden neuen Sorten liegen unter Berücksichtigung der einbezogenen Wertprüfungsergebnisse auf einem überdurchschnittlichen Ertragsniveau. Dabei zeigte sich, dass Amidala in den Vorprüfungen etwas schwächer und KWS Jessi tendenziell etwas stärker als im aktuellen LSV-Jahr abgeschnitten hatte. Für beide Sorten wird entscheidend sein, ob sie vom Berliner Programm 2021 eine Verarbeitungsempfehlung erhalten werden.
Vermehrung in Niedersachsen
Bundesweit wurden RGT Planet und Avalon mit Abstand am stärksten vermehrt. In Niedersachsen sieht das Bild deutlich verändert aus. Bei einem generellen Rückgang hier um über 450 ha wurde lediglich die Vermehrungsfläche von Prospect um 400 ha auf 456 ha stark erhöht. Sie nimmt damit mit Abstand die Spitzenstellung ein; sicherlich ein Resultat der im Frühjahr ausgesprochenen Anbauempfehlung. An zweiter Stelle liegt die Futtergerstensorte RGT Planet auf einem konstanten Niveau von knapp 140 ha. Deutliche Rückgänge auf unter 100 ha verzeichnen Leandra und Quench. Während Saatgutvorräte von Leandra aufgrund der starken Vermehrungsausdehnung im vergangenen Jahr vielleicht noch vorhanden sind, hatte sich der Handel scheinbar darauf eingestellt, dass Quench künftig nicht mehr die hohe Marktbedeutung behalten wird. Bei den neuen Sorten wird bei Amidala von Vertriebsseite wohl bereits auf diese Sorte gesetzt, was aus den Einstiegsvermehrungszahlen von bundesweit über 600 ha ersichtlich wird. Bei KWS Jessi verlief der Einstieg mit 120 ha noch etwas verhaltener; dafür wurde für Niedersachsen jedoch mit 21 ha bereits ein Startpunkt gesetzt.
Qualitätsergebnisse
Bei kaum einer Fruchtart werden bei der Anbauempfehlung für eine Sorte so viele Parameter betrachtet wie bei der Braugerste.
Aus Sicht der Landwirtschaft sind vor allem Parameter wie Proteingehalt, Hektolitergewicht und die Siebsortierung von Interesse, da diese einen direkten Einfluss auf die Preisbildung haben. Im Malz- und Brauprozess spielen aber viele weitere Eigenschaften eine Rolle, die allerdings zu diesem Zeitpunkt von den aktuellen Sortenprüfungen noch nicht vorliegen. Sie sind für den praktischen Anbau und die Vermarktung jedoch auch weniger relevant.
Entscheidendes Kriterium bei der Braugerstenvermarktung sind die Eiweißgehalte, deren Werte eng eingegrenzt sind. Der Eiweißgehalt sollte in einem Bereich zwischen 9,5 % und 11,5 % liegen. Weder ein Zuviel noch ein Zuwenig an Protein ist beim Prozess der Bierherstellung gut.
Qualitäten 2020
Die Rohproteingehalte der Sorten bewegten sich in der Ernte 2020 in einem günstigen und engen Bereich von 10,8 % bei Prospect und RG Planet bis 11,1 % bei Avalon. Die zu erfüllende Norm wurde also von allen Sorten sicher erfüllt.
Gegenüber den beiden Vorjahren wurden in den Landessortenversuchen mit 64,8 kg deutlich schwächere Hektolitergewichte erzielt. Quench, Avalon und KWS Jessi lieferten in diesem Jahr die höchsten Werte mit über 65 kg. Die geforderten Werte von 85 % Vollgerstenanteil (Sortierung > 2,5 mm) wurden von allen Sorten sicher erreicht. Eine stärkere Sortendifferenzierung zeigte sich erst ab einer Sortierung oberhalb von 2,8 mm. Hier erreichte die neue Sorte Amidala mit 82 % den höchsten Wert, gefolgt von Leandra, Avalon und Accordine mit Werten zwischen 75 und 70 %. Schwächere Ergebnisse waren vor allem bei Prospect mit 59 % und Quench mit 64 % festzustellen.
Die Sorten im Einzelnen
Quench wurde auch für das Anbaujahr 2020 von der niedersächsischen Braugerstengemeinschaft weiter empfohlen. Der dominierende Anbauumfang von gut 70 % der letzten Jahre wurde jedoch etwas zurückgedrängt. Die aktuellen Erträge bescheinigen der Sorte ihre hohe Verlässlichkeit, zeigen aber auch die Unterschiede gegenüber ertragreicheren Sorten auf. Auch für das Jahr 2021 wird die Sorte für den Braugerstenanbau in Niedersachsen empfohlen.
Die Sorte erweist sich sowohl bei den agronomischen Eigenschaften, wie z. B. im Bereich Halm- und Ährenknicken als auch in der Widerstandsfähigkeit gegenüber Mehltau und Lager als sehr robust. Lediglich beim Zwergrost- und Netzfleckenbefall zeigt sie gewisse Schwächen.
Leandra erhält nach 2020 auch für 2021 eine Anbauempfehlung. Die Erträge sind allerdings in diesem Jahr recht enttäuschend ausgefallen, sodass sie mehrjährig betrachtet nur geringfügig besser als Quench abschneidet. Leandra überzeugte dagegen durchweg mit guten bis sehr guten Einstufungen gegenüber Krankheiten, Lagerneigung und Halmknicken sowie in den Qualitäten. Lediglich im Merkmal Ährenknicken wurde sie durchschnittlich beurteilt. In der Praxis hat sich mit dieser Sorte die späte Herbstaussaat (Mitte bis Ende Oktober) als mögliche Alternative zur normalen Frühjahrsaussaat, zumindest in den letzten zwei Jahren, positiv entwickelt. Hier konnte sie ertraglich und auch qualitativ überzeugen.
Prospect wurde bereits in diesem Frühjahr für den Braugerstenanbau empfohlen. Sie konnte im zweiten Jahr in Folge überzeugen und erreichte unter Einbeziehung der Wertprüfungsergebnisse vergleichbare Erträge wie die ertragsstärkste Sorte RGT Planet. Die Sorte erwies sich als sehr standfest, halmstabil und robust gegenüber Krankheiten. Zumindest ertraglich stellt Prospect eine Verbesserung gegenüber den älteren empfohlenen Sorten dar. Als Problem wird gesehen, dass bei suboptimaler Wasserversorgung die Kriterien im Vollgerstenanteil nicht erfüllt werden könnten. Schwierigkeiten in diesem Punkt wurden bei der Sortierung > 2,8 mm erkennbar; für die Vermarktung ist jedoch der Vollgerstenanteil > 2,5 mm relevant, wo sie noch sicher im Normbereich blieb. Daher wurde Prospect von der AG Braugerste für den Anbau 2021 eingeschränkt für Standorte mit gesicherter Wasserversorgung empfohlen. Hier muss dann jeder Landwirt für sich entscheiden, ob er den Ertragsvorteil nutzen möchte oder wegen möglicher Probleme im Vollgerstenanteil auf eine der beiden anderen Sorten setzt.
Avalon wurde 2020 nicht mehr für den Anbau empfohlen, um Platz für neuere Sorten zu machen. An ihren bisherigen Leistungen änderte auch das diesjährige Ergebnis nichts. Ertraglich gesehen rangiert sie ca. 1 % unter dem Ertragsniveau von Quench. Die gute Standfestigkeit sowie die Resistenzen gegenüber Zwergrost und Netzflecken sind bei den agronomischen Merkmalen hervorzuheben. Schwachpunkt ist die etwas höhere Anfälligkeit gegenüber Mehltau und die Gefahr des Ährenknickens. Im Bundesgebiet zählt sie nach wie vor zu den bedeutendsten Braugerstensorten, was durch die nach wie vor zweitgrößte Vermehrungsfläche belegt wird. Ihre Vermehrungsfläche in Niedersachsen ist allerdings deutlich auf 41 ha zurückgefahren worden.
RGT Planet hält nach wie vor ihre ertragliche Spitzenposition. In der Robustheit gegenüber allen bedeutenden Krankheiten überzeugt diese Sorte nach wie vor und zeigt auch gegenüber Lager und in der Strohstabilität keine Schwächen. Da die Sorte in Niedersachsen keine Braugerstenempfehlung erhalten hat, wird sie vornehmlich als ertragsstarke Futtergerste eingesetzt. Bundesweit gesehen steht sie in der Vermehrungsfläche an erster Stelle und wird vielfach auch für die Braugerstenproduktion angebaut.
Accordine untermauerte 2020 ihre Ertragsvorteile gegenüber Quench und Avalon. Bei durchschnittlicher Standfestigkeit erweist sich die Sorte gegenüber Halm- und Ährenknicken sowie gegenüber Krankheiten als robust. Ohne Anbauempfehlung durch die niedersächsische Braugerstengemeinschaft spielt sie in Niedersachsen keine Rolle.
Mit Amidala und KWS Jessi wurden zwei ertragsstarke, gesunde und halmstabile Sorten in die Prüfungen aufgenommen, die auch aus qualitativer Sicht aktuell keine Probleme zeigten. Hier muss abgewartet werden, ob sie vom Berliner Programm eine Verarbeitungsempfehlung erhalten.
Zusammenfassung
Der Sommerbraugerstenanbau wurde in den letzten zwei Jahren in Niedersachsen deutlich reduziert. Ursachen sind vor allem die geänderten Rahmenbedingungen für die Beregnung, wodurch oftmals ökonomisch interessanteren Kulturen der Vorrang bei der Beregnung gegeben wird. Anstelle von Sommerbraugerste nimmt beispielsweise der Roggenanbau wieder zu, um eine beregnungsextensive Kultur in die Fruchtfolge einzubauen. Braugerstenanbau ohne gesicherte Wasserversorgung erhöht das Risiko von Ertragsminderungen und Qualitätseinbußen. Der Anbau von Winterbraugerste, stärker vielleicht jedoch der Anbau von Sommergerstensorten als späte Herbstaussaat, erlangen aufgrund der letztjährigen guten Erfahrungen zunehmende Bedeutung.
Bei ausreichender Wasserversorgung gewährleisten die zurzeit im Markt befindlichen Braugerstensorten bei entsprechender Produktionstechnik nach wie vor einen lohnenswerten Braugerstenanbau, wobei hier der einzelne Landwirt entscheiden muss, ob er auf Sicherheit in der Qualität oder auf Ertrag setzt. Preisliche Anreize von Seiten der aufnehmenden Hand sind erforderlich, um den nach außen vorgetragenen Wunsch nach heimischer Braugerste entsprechend zu honorieren und auch speziell in Niedersachsen wieder nach vorne zu bringen.
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