LSV Körnermais 2021: Ergebnisbericht mit Tabellen
Das Interesse am Anbau von Körnermais nimmt zu. Die Landessortenversuche Körnermais bieten eine gute Informationsgrundlage dafür, welche Sorten in welcher Anbauregion besonders anbauwürdig sind.
Körnermais ist der diesjährige Gewinner unter den Mähdruschfrüchten
Körnermais erfreut sich zunehmender Beliebtheit, insbesondere dank der diesjährigen flächendeckend hohen Erträge und der zur Ernte hin deutlich gestiegenen Marktpreise. Dadurch konnten die gleichfalls gestiegenen Trocknungskosten mehr als kompensiert werden. Zusätzlich zu den im Frühjahr geplanten Körnermaisflächen wurden aufgrund hoher Silomaiserträge und damit prall gefüllter Silagemieten zahlreiche Silomaisflächen später als Körnermais geerntet. Zu den laut GAP-Zahlen gemeldeten gut 72.600 ha kam somit noch ein nicht unerheblicher Anteil hinzu.
Schwierige Startbedingungen für früh gesäten Mais
Aufgrund der niedrigen Temperaturen im Frühjahr, speziell im Zeitraum April bis 10. Mai, verzögerte sich der Aufgang früh bestellter Maisbestände erheblich. Darüber hinaus waren diese Flächen zusätzlich stärker durch Schadinsekten oder Vogelfraß gefährdet, da bewährte Beizmittel nicht mehr zur Verfügung stehen. Lückige Bestände bzw. Bestände mit zeitlich verzögertem Einzelpflanzenauflauf waren vielfach vorzufinden. Überdies wurden auch Unterschiede in der Saatgutqualität erkennbar. Landwirte, die mit der Aussaat bis zum Beginn ansteigender Bodentemperaturen gewartet haben, trafen überwiegend die richtige Entscheidung.
Die Maisentwicklung verlief im weiteren Vegetationsverlauf relativ unspektakulär. Dank in der Regel ausreichend gefallener Niederschläge, auch im Zeitraum vor der Blüte, kam es nicht zu Beeinträchtigungen beim Kolbenansatz, sodass sich ertragreiche Bestände etablieren konnten. Teilweise wurde verstärkte Bestockung bzw. die Bildung von Zweitkolben festgestellt. Früh gedrillte Bestände erreichten zu Beginn der dritten Julidekade die Blüte. Auf später bestellten Fläche in kühleren Regionen hingegen begann die Blüte um die Monatswende Juli/August. Der Beginn der Blüte variierte zwischen den im Landessortenversuch (LSV) geprüften Sorten um gut eine Woche, wobei nicht unbedingt generell die frühreifen Sorten auch das Blühstadium als erstes erreichten. Möglicherweise begünstigt durch die feuchteren Bedingungen trat regional begrenzt wieder ein stärkerer Beulenbrandbefall (Ustilago maydis) auf, hiervon waren vor allem Bestände im südhannoverschen Raum betroffen.
Die Ernte begann gegenüber dem Vorjahr leicht verzögert ab Mitte Oktober und dann vornehmlich als CCM bei Restfeuchtegehalten von ca. 35 bis 38 %. Mit zunehmender Abreife gingen die Werte kontinuierlich zurück, Restfeuchtegehalte unter 25 % wurden jedoch zumeist nicht erreicht. In einem am Standort Poppenburg angelegten Erntezeitenversuch (1. Ernte 19.10.; 2. Ernte 12.11.) konnten die vier geprüften Sorten um durchschnittlich 5,2 % höhere TM-Gehalte zum zweiten Termin erreichen, wobei die Spanne bei der späten Sorten 7,4 % (65,0 – 72,4 %) und bei der frühesten Sorte 3,7 % (73,8 – 77,5 %) betrug. Wenn die äußeren Bedingungen es erlauben, ist das Ausnutzen der natürlichen Abreife auf dem Acker absolut sinnvoll, vor allem bei späten Sorten.
Versuchsstandorte
Die Körnermaisprüfungen in Niedersachsen wurden in den drei Anbauregionen Nord, West und Süd-Ost angelegt (siehe Karte). Um dem zunehmenden Wunsch der Anbaudiversifizierung in den Ackerbauregionen Rechnung zu tragen, wurden Prüfungen an den Standorten Königslutter (LK HE), Göttingen und Poppenburg (LK HI) durchgeführt. Deren Ergebnisse liefern unter Einbeziehung des NRW-Standortes Haus Düsse, die darüber hinaus unter anderem durch Wertprüfungen am Standort Einbeck ergänzt werden, aussagekräftige Ergebnisse für die Anbauregion südöstliches Niedersachsen.
Die Anbauregion West (südliches Weser-Ems-Gebiet) wird durch die langjährigen Standorte Astrup (OS), Essen (CLP) und Borwede (DH) sowie die NRW Standorte Dülmen-Merfeld, Ostenland-Delbrück und Ostbevern dargestellt. Auch in dieser Anbauregion West kann für die mehrjährige Verrechnung auf weitere Vorprüfungsstandorte mit Wert- bzw. EU-Prüfungen zurückgegriffen werden. Für die Anbauregion Nord standen 2021 wieder die Ergebnisse der Standorte Wehnen (WST) und Rockstedt (ROW) zur Verfügung, die um die Werte aus Borwede ergänzt wurden. Für alle Anbauregionen wurden für die mehrjährige Beurteilung der Sortenleistungen die Ergebnisse aus den Nachbarregionen anteilig mit in die Verrechnung einbezogen, um auf diese Weise noch belastbarere Daten zur Verfügung zu haben. Für die Sortenbeurteilung sollten insbesondere die mehrjährigen Ergebnisse betrachtet werden.
In den Landessortenversuchen wurden 2021 insgesamt 45 Sorten geprüft, die sich in der Reifezahl zwischen K 200 und K 250 bewegen. Davon wurden drei Sorten, die sich im zweiten bzw. bereits im ersten Prüfjahr als sehr ertragsschwach erwiesen, nicht in den Tabellen mit aufgeführt, da sie künftig auch in Niedersachsen keine Rolle spielen werden. Die Prüfung aller Sorten mit einer großen Bandbreite im Abreifeverhalten in einer Serie bietet Vor-, aber sicherlich auch Nachteile für die Erarbeitung der Sortenempfehlungen für die beiden Verwertungsrichtungen Körnermais bzw. CCM-Nutzung. Vorteil ist unbestritten, dass die Ertragsleistungen auf diese Weise am gerechtesten miteinander verglichen werden können. Nachteile könnten jedoch dadurch entstehen, dass beispielsweise sehr frühe Kandidaten in ihren agronomischen Merkmalen wie Lageranfälligkeit und Stängelfäule bei späterer Beerntung an ihre Grenzen stoßen. Späte, in erster Linie zahnmaisbetonte Sorten, könnten bei zu früher Beerntung ihr gewünschtes Abreifeverhalten noch nicht zeigen. Da die Einzelversuche in Niedersachsen allesamt in einem Bereich von 34 bis 28 % Restfeuchtegehalt im Mittel der Sorten geerntet wurden, ist hier sicherlich ein akzeptabler Kompromiss gefunden worden. Insbesondere bei der Beurteilung der sehr früh abreifenden Sorten werden diese Belange berücksichtigt.
Die Versuchsbeerntung erstreckte sich über einen Zeitraum vom 20. Oktober bis 10. November. Die Ertragsleistungen zwischen den Standorten bewegten sich in einem engen Rahmen von 126 dt/ha bis 148 dt/ha im Mittel der dort geprüften Sorten. Bei ausreichender Wasserversorgung waren also auch Standorte mit geringerer Bodengüte sehr gut in der Lage, hohe Erträge zu realisieren. So wurden beispielsweise am Standort Essen (LK CLP) mit 40 Bodenpunkten und einer kombinierten mineralisch-organischen Düngung in Höhe von 132 kg N/ha plus 37 kg Nmin die höchsten Erträge erzielt.
Sortenempfehlungen
Alle acht im Jahr 2021 angelegten Versuche konnten beerntet und ausgewertet werden, sodass für alle Anbauregionen belastbare Ergebnisse für die Sortenbeurteilung vorliegen, die jedoch erst unter Einbeziehung der mehrjährigen Ergebnisse eine gute Datengrundlage für die Sortenentscheidungen bilden. Durch das eingesetzte Verrechnungsverfahren können damit auch Vorversuche aus Wert- und EU-Prüfungen der Vorjahre mit in die Sortenbewertung einfließen. Sorten, die sich unter unterschiedlichen Umweltbedingungen behaupten können, zeichnen sich durch eine entsprechende Robustheit aus.
Die Nutzungsrichtung entscheidet maßgeblich über die Gewichtung der Sorteneigenschaften. Vor allem bei der Körnernutzung sind möglichst geringe Restfeuchten eine entscheidende Größe für die Wirtschaftlichkeit. Unterschiede bei den Trocknungskosten aufgrund variierender Restfeuchtegehalte beeinflussen die Marktleistung stark. Die Darstellung der bereinigten – sprich um die Trocknungskosten verringerten – Marktleistung fasst die Leistungsfähigkeit der Sorten ökonomisch zusammen und sie kann daher für die Sortenentscheidung sehr gut herangezogen werden. Früh abreifende Sorten mit eher durchschnittlichen Erträgen können dieses Manko durch geringe Restfeuchtegehalte oftmals dann in der Marktleistung wettmachen. Zudem bieten diese Sorten eine deutlich höhere Anbausicherheit, vor allem in Jahren mit zögerlicher Abreife. Müssen später abreifende Sorten mit deutlich über 35 % Restfeuchte gedroschen werden, können die Trocknungskosten nochmals spürbar ansteigen. Ertragreiche und gleichzeitig später abreifende Sorten empfehlen sich daher vornehmlich für die Feuchtmais- oder CCM-Nutzung, bei der die Beerntung in einem Feuchtebereich des Korns von ca. 35 bis 40 % erfolgt. Insbesondere für späte Druschtermine sind Sorten mit guter Standfestigkeit und geringem Stängelfäulebefall besonders wichtig. Was hilft der höchste Ertrag, wenn die Sorte deutliche Probleme in der Standfestigkeit aufweist.
Zu den sehr früh abreifenden und wenigstens zweijährig im LSV geprüften Sorten zählt Agro Ileo, die für den Frühdrusch prädestiniert ist. Mit zunehmender Verzögerung der Ernte kann bei der Sorte die Gefahr von Stängelfäulebefall ansteigen. Darüber hinaus ist noch die 2021 nicht mehr geprüfte Sorte DKC 2684 mit sehr geringen Restfeuchten und guter Standfestigkeit bei allerdings schwacher Ertragsleistung zu erwähnen. Als frühreife Sorten sind Amanova, Benedictio KWS, Rancador, Amavit, SY Calo sowie die 2021 nicht mehr geprüfte Sorte KWS Stefano zu nennen. Bei letztgenannter Sorte sind die Schwäche in der Standfestigkeit und die Gefahr des erhöhten Stängelfäulebefalls zu beachten. Von den einjährig geprüften Sorten sind KWS Kuno, Agro Beppo, LG 31222, ES Yakari, ES Blackjack und Crosbey als frühabreifend eingestuft.
Als besonders standfest erwiesen sich die Sorten Farmoritz, Sumumba, Leguan, Agro Dentrico und KWS Gustavius. Von den neuen Sorten konnte hier vor allem Crosbey überzeugen, wobei allerdings auf die Schwächen durch Stängelfäulebefall hinzuweisen ist.
Für die Körnermaisnutzung werden aufgrund überdurchschnittlicher Ergebnisse in der bereinigten Marktleistung folgende Sorten empfohlen.
Farmoritz konnte die sehr guten Leistungen der Vorjahre bestätigen und unterstrich die sehr hohe Beständigkeit auf allen Prüfstandorten. Sie erreichte die höchsten Kornerträge in allen Anbauregionen bei allerdings hohen Restfeuchtegehalten, sodass die letztjährige Anpassung der Körnerreifezahl von ca. K 240 auf ca. K 250 in jedem Fall gerechtfertigt ist. Trotz sehr hoher Trocknungskosten erzielte sie in der bereinigten Marktleistung ebenfalls überdurchschnittliche Ergebnisse. Dank der sehr guten Standfestigkeit sollte Farmoritz zur Körnermaisnutzung möglichst spät geerntet werden, um dadurch die Trocknungskosten zu senken.
Amavit konnte vor allem im Norden und Westen überdurchschnittliche Kornerträge erzielen, sodass sie dank geringer Restfeuchtegehalte sehr gute bis gute Marktleistungen erreichte. Daher wird sie für Körnermais in allen Regionen und als CCM im Norden und Westen empfohlen.
KWS Johaninio erreichte nach drei Prüfjahren vor allem im Norden und Westen hohe Erträge bei ausreichender Standfestigkeit. Mit durchschnittlicher Abreife konnte sie daher dort auch durch hohe Marktleistungen überzeugen, die eine Empfehlung in allen drei Regionen rechtfertigen.
Amanova wird in der Kombination von früher Abreife und mittleren Kornerträgen in erster Linie für die Körnermaisnutzung empfohlen, da sie in der Marktleistung in allen drei Anbauregionen konstante Ergebnisse lieferte. Bei guter Standfestigkeit wird sie uneingeschränkt empfohlen.
Bei den Sorten Amavit, KWS Johaninio und Amanova ist die leichte Schwäche gegenüber Stängelfäule bei späterer Ernte zu beachten.
LG 31238 erreichte überdurchschnittliche Erträge auf den nördlichen und westlichen Standorten und überzeugte bei mittlerem Abreifeverhalten in diesen Regionen auch in der Marktleistung. Bei geringer Stängelfäulegefahr und mittlerer Standfestigkeit ist sie sowohl für die Körner- als auch CCM-Nutzung dort empfohlen.
Sumumba konnte nach zwei Prüfjahren ertraglich überzeugen, erweist sich als K 250er Sorte aber eher später abreifend. Dennoch konnte sie in den Anbauregionen West und Süd-Ost hohe Marktleistungen erreichen und wird dank sehr guter Standfestigkeit entsprechend hier empfohlen.
Micheleen erzielte im Norden und Westen hohe Kornerträge und kam bei durchschnittlichem Abreifeverhalten auch dort zu überzeugenden Marktleistungen. Die Anbauempfehlung für diese Regionen wird durch die gute Standfestigkeit und Stängelfäuleeinstufung untermauert.
LG 31219 lieferte im Norden ihre besten Kornerträge, erreichte bei mittlerer Abreife aber auch im Westen hohe Marktleistungen und ist dank guter Standfestigkeit hier zu empfehlen.
Rancador erwies sich auch dieses Jahr als Sorte mit mittlerer Ertragsleistung, aber früher Abreife, die in den Anbauregionen Nord und West hohe Marktleistungen erreichte und daher dort empfohlen wird.
Farmidabel zeigte sich in allen drei Anbauregionen ertragsstark und standfest bei mittlerer Abreife. In der bereinigten Markleistung erreichte sie im Süden hohe Werte, die dort zu einer Empfehlung führen.
Agro Ileo wies unter den aktuell geprüften Sorten die geringsten Restfeuchtegehalte auf und wird dank mittlerer Erträge im Norden trotz Schwächen in der Stängelfäule dort für die Körnernutzung empfohlen. Aufgrund der sehr frühen Abreife empfiehlt sie sich vornehmlich für den Frühdrusch, und das nicht nur im Norden.
KWS Jaro lieferte bei durchschnittlichem Abreifeverhalten mittlere Kornerträge und erreichte im Norden überdurchschnittliche Marktleistungen. Die standfeste Sorte wird daher im Norden empfohlen.
Die frühreife Sorte SY Calo konnte 2021 ertraglich nicht die Vorjahresleistungen bestätigen, sodass sie nur noch dank guter Marktleistungen im Süden empfohlen wird.
Von den bis 2020 geprüften Sorten erhalten LG 30244 im Norden und KWS Stefano für den Norden und Westen eine Anbauempfehlung. Bei letztgenannter frühreifer Sorte ist die Anbauempfehlung jedoch eingeschränkt aufgrund ihrer Schwächen in der Standfestigkeit und erhöhter Stängelfäulegefahr.
Nutzungsrichtung CCM
Empfehlenswerte Sorten sind für diese Nutzungsrichtung vornehmlich die kornertragsbetonten Sorten mit guter Standfestigkeit; die Restfeuchtegehalte spielen für die Sortenbeurteilung eine eher untergeordnete Rolle.
Folgende Sorten erhalten hier eine Empfehlung:
Farmoritz lieferte auch dieses Jahr wieder die höchsten Erträge in allen Anbauregionen und zeichnet sich überdies als sehr standfest, aber spät abreifend aus.
Sumumba, Farmidabel, LG 31245 und SY Impulse erzielten ebenfalls in allen Anbauregionen überdurchschnittliche Erträge und zeigten keine Probleme durch Lager.
Amavit, KWS Johaninio, LG 31238, Micheleen, LG 31256 und Janeen überzeugten ertraglich im Norden und Westen. Zu beachten ist bei Janeen die geringere Standfestigkeit aufgrund ihrer Länge. Eine schwächere Einstufung in der Stängelfäule besteht bei Amavit und KWS Johaninio.
Die standfeste Sorte Volney erreichte im Norden und Süden hohe Erträge und wird daher dort empfohlen.
Für den Norden wird darüber hinaus auch die ebenfalls standfeste Sorte LG 31219 empfohlen.
Dank guter Erträge auf den süd-östlichen Standorten erhält die stängelgesunde Sorte LG 30258 hier wieder eine Anbauempfehlung
Die mit Schwächen in der Standfestigkeit und Stängelfäule behaftete Sorte KWS Stefano wird eingeschränkt für den Norden empfohlen.
Empfehlung für den Probeanbau in den beiden Nutzungsrichtungen
ES Traveler überzeugte im ersten LSV-Prüfjahr an allen Standorten durch hohe bis sehr hohe Kornerträge. Bei mittlerer Abreife und guter Standfestigkeit wird sie sowohl für die CCM-Nutzung als auch für die Körnernutzung für den Probeanbau empfohlen.
Digital konnte annähernd vergleichbare Ertragsergebnisse erreichen und empfiehlt sich bei mittlerer Standfestigkeit und Abreife generell für die CCM-Nutzung und in den Regionen Nord und West auch für die Körnernutzung im Probeanbau. Mit guten bis sehr guten Kornerträgen bei späterer Kornabreife kommt auch Privat für den Probeanbau für die zuvor beschriebenen Regionen in Frage. Die standfeste Sorte Greatful mit mittlerer Abreife konnte vor allem im Süden ertraglich überzeugen und bietet sich hier als CCM-Sorte für den Probeanbau an.
Sollten sich die positiven Ergebnisse der frühabreifenden und standfesten Sorte ES Blackjack im Folgejahr bestätigen, steht einer Anbauempfehlung sicherlich nichts entgegen.
Da viele Landwirte sowohl Körner- als auch Silomais anbauen, wird oftmals nach Doppelnutzungssorten angefragt. In den zusammengefassten Sortenempfehlungen Mais sind alle die Sorten aufgeführt, die in beiden Nutzungsrichtungen geprüft und in wenigstens einer auch empfohlen wurden.
Fazit
Der Körnermais konnte in diesem Jahr sein Leistungsvermögen eindrucksvoll unter Beweis stellen und hob sich von den übrigen Mähdruschkulturen ertraglich ganz klar ab, unabhängig von den Anbauregionen. Die attraktiven Marktkonditionen führten durchweg zu einem sehr erfreulichen ökonomischen Ergebnis, auch wenn die Trocknungskosten sicherlich auch bereits angezogen hatten. Wenn die Trocknungskosten im kommenden Jahr deutlich stärker ansteigen sollten, wovon derzeit auszugehen ist, wird besonders den früh abreifenden Sorten für die Körnermaisvermarktung eine noch höhere Bedeutung zukommen. Dies wird die Ausweitung des Körnermaisanbaus aber kaum beeinflussen, zumal Körnermais auch aus Sicht der Düngeverordnung bzw. der sehr stark gestiegenen Düngerpreise deutliche Vorteile gegenüber anderen Kulturen verspricht. Dem Wunsch zur stärkeren Anbaudiversifizierung in Ackerbauregionen kann mit Körnermais sicherlich Rechnung getragen werden.
Auch in diesem Jahr zeigten wieder zahlreiche neue bzw. zwei- bis dreijährig geprüfte Sorten ihre Leistungsfähigkeit. Dies trifft sowohl für die Ertragsleistungen als auch für weitere agronomische Merkmale wie Abreife und Pflanzengesundheit zu. Sorten, die sich unter unterschiedlichen Umweltbedingungen als leistungskonstant erwiesen haben, sind daher vor allem anbauwürdig. Die in diesem Jahr sehr ertragsstarken neuen Kandidaten profitierten möglicherweise von den ausreichenden Niederschlägen. Spannend wird es sein, wie sie sich unter veränderten Bedingungen präsentieren werden.
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