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Landessortenversuche 2024: Wintertrticale

Webcode: 01043418
Stand: 29.08.2024

Im LSV Wintertriticale sind 2024 drei Neuzugänge geprüft worden, nachdem bereits im Vorjahr zwei neue Sorten an den Start gegangen waren. Die Wachstumsbedingungen waren in diesem Jahr nicht immer günstig, die Sorten mussten ihr Leistungsvermögen unter erschwerten Bedingungen zeigen.

LSV Wintertriticale
LSV WintertriticaleCarsten Rieckmann

Der Abwärtstrend der Anbaufläche bei Triticale hat sich auch für dieses Jahr weiter fortgesetzt. Nach Angaben des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) sank die Fläche noch einmal drastisch um 34 % auf nun 31.000 ha. Damit nimmt die Anbaufläche nur noch einen Anteil von ca. 1,6 % an der niedersächsischen Ackerfläche ein. Als reines Futtergetreide für den vorwiegend inländischen Markt macht sich offensichtlich bereits der Rückgang der Schweinebestände bemerkbar. Hinzu kamen die zum großen Teil sehr schlechten Qualitäten des Vorjahres, wo insbesondere Triticale von Auswuchs und Pilzbefall an bzw. in der Ähre betroffen war. Aber auch die vor allem für Weizen und Roggen sehr schwierigen Aussaatbedingungen im Herbst wirkten sich auf die geplante Triticaleaussaat aus, sodass hier viele vorgesehene Flächen ebenfalls nicht bestellt werden konnten.

Wie bei den anderen Wintergetreidearten hatten auch die Triticalebestände oftmals mit den ab der Aussaat sehr feuchten Bodenverhältnissen zu kämpfen. Das zog sich im Prinzip bis ins Frühjahr hinein. Aufgrund der milden Witterung entwickelten sich die Bestände bis Anfang Mai recht zügig, dies setzte sich im Prinzip bis zur Gelbreife fort. Auch bei Triticale waren trockenheitsbedingte Ertragseinbußen auf den leichteren Standorten eher die Ausnahme. Die insgesamt schlechteren Erträge sind analog zum übrigen Wintergetreide vorwiegend auf die feuchten Bodenbedingungen mit entsprechend geringerem Wurzelwachstum in tiefere Bodenschichten und damit eingeschränkter Nährstoffversorgung zurückzuführen. Insgesamt schwächere Bestände mit geringerer Anzahl ährentragender Halme waren oftmals die Folge.

Ergebnisse des Landessortenversuches

Der Landessortenversuch (LSV) wurde wie in den Vorjahren in den vier Anbauregionen Sandböden West und Nord sowie Lehme West und Höhenlagen Mitte/West angelegt. Das Prüfsortiment bestand aus 10 Sorten, wovon mit Bicross, Fantastico und Stelvio drei neuen Kandidaten erstmalig im LSV geprüft wurden. Belcanto stand nur noch auf den nordhannoverschen Standorten, weil sie dort in den vergangenen Jahren weiterhin überzeugte.

In Niedersachsen waren von den 10 angelegten Versuchen neun für die Auswertung nutzbar. Jeweils drei Standorte aus Niedersachsen gingen für die Anbauregionen Sandböden West und Nord ein. Im westlichen Bereich konnten neben Grüppenbühren (LK OL), Wehnen (LK WST) und Essen (LK CLP) mit Greven ein NRW-Standort einbezogen werden. In der Anbauregion Sandböden Nord wurden Hamerstorf (LK UE), Rotenburg (LK ROW) und Ohrensen (LK STD) sowie der schleswig-holsteinische Standort Schuby gewertet. In der Anbauregion Lehmböden West wurden mit Borwede (LK DH) und Astrup (LK OS) beide niedersächsische Standorte neben zwei NRW-Standorten berücksichtigt. Für die Höhenlagen Mitte/West standen der eigene Standort Mollenfelde (LK GÖ) sowie ein NRW-Standorte als Datengrundlage zur Verfügung.

Die Bandbreite der Erträge erstreckte sich über einen Bereich von 60 bis 92 dt/ha auf den Sandstandorten und von 70 bis 100 dt/ha auf den Lehm- und Höhenlagenstandorten, wobei in Borwede mit 100 dt/ha das beste niedersächsische Ergebnis erreicht wurde. Auf den nordhannoverschen Standorten konnte dank besserer Wasserversorgung im Frühsommer im Vergleich zum Vorjahr ein deutlich höhere Ertrag erzielt werden. Auf den westlichen Sandstandorten sowie den Lehmböden hingegen mussten insgesamt schwächere Erträge hingenommen werden. Hier könnten sich die zu feuchten Bodenbedingungen bis ins Frühjahr hinein gravierender ausgewirkt haben.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Versuchsergebnisse der Einzelstandorte recht gut das Ertragsniveau der Praxisschläge widerspiegeln.

Die Ertragsunterschiede zwischen den Roggen- und den Triticaleversuchen waren an den acht Standorten, an denen sie parallel geprüft wurden, geringer als in den Vorjahren. Leichte Ertragsvorteile von ca. 4 dt/ha konnte der Roggen verbuchen, wobei auf den ertragsstarken Standorten Triticale gleichhohe bis etwas höhere Erträge aufwies. Im mehrjährigen Durchschnitt werden sich die Erträge der Triticale in den für alle Kulturen relevanten Anbauregionen zwischen dem Roggen als ertragsstärkster Kultur und dem Weizen einsortieren. Je stärker der Faktor Wassermangel ertragsbegrenzend ist, desto ausgeprägter werden die bekannten Ertragsunterschiede zu Gunsten des Roggens ausfallen.

Erträge der Sorten

Die in den Ertragstabellen dargestellten mehrjährigen Sortenergebnisse beinhalten zusätzlich auch Vorprüfungsergebnisse aus Wert- oder EU-Prüfungen, dadurch wird die Aussagekraft über die Sortenleistungen verbessert.

Neben der bereits 2015 vom Bundessortenamt (BSA) zugelassenen Sorte Lombardo wurden die seit 2019 in den Prüfungen stehenden Sorten Ramdam, Rivolt und Belcanto weitergeprüft, letztere nur noch auf den Sandböden Nord. Vierjährig stand Lumaco in den Versuchen. Die Sorten Tributo und Trias im zweiten Prüfjahr mussten sich mit den erstmalig im LSV stehenden Sorten Bicross, Fantastico und Stelvio messen. Der Krankheitsdruck war in erster Linie durch Mehltau-, Gelbrost-, Braunrost- und Blattseptoriabefall geprägt, wobei diese Krankheiten in unterschiedlichen Regionen regionalspezifisch verstärkt auftraten. Die Empfindlichkeiten der Sorten, wie sie in der Eigenschaftstabelle dargestellt werden, spiegeln sich gut in den diesjährigen Ergebnissen wider. Erkennbar werden die ertraglichen Auswirkungen u. a. an den Mindererträgen bei Verzicht auf Wachstumsregulatoren und Fungizide. Hier sticht besonders die sehr gesunde Sorte Tributo positiv hervor bei insgesamt allerdings etwas schwächeren Erträgen in der behandelten Stufe. Die Lagerproblematik wirkte sich in diesem Jahr ertraglich weniger aus, wobei sich die Stärken und Schwächen in der Standfestigkeit bei den Sorten wieder klar zeigten.

Sortenbeurteilungen und -empfehlungen

Lumaco konnte auch in diesem Jahr ihre insgesamt hohe und konstante Ertragsleistung im Vergleich zu den Vorjahren nicht ganz bestätigen, zählt nach wie vor aber zu den ertragsstärksten Triticalesorten. Sie wird daher klar für den Anbau in Niedersachsen empfohlen. Aufgrund ihrer Langstrohigkeit ist ein entsprechender Wachstumsreglereinsatz zur Sicherung der Standfestigkeit erforderlich. Positiv hervorzuheben sind neben der Ertragsstärke auch die bislang gute Gesundheit gegenüber den Rosten. Die bereits im letzten Jahr aufgetretenen Auffälligkeiten durch Rhynchosporiumbefall zeigten sich auch in diesem Frühjahr, was künftig zu beachten ist. Dank guter Einstufung gegenüber Ährenfusarium ist die Sorte gerade auch in Maisfruchtfolgen eine gute Wahl. Die schwächere Beurteilung in der Winterhärte sollte in auswinterungsgefährdeten Regionen beachtet werden. Da sie in den GPS-Prüfungen mehrjährig ebenso ertraglich überzeugen konnte, ist Lumaco auch als Doppelnutzungssorte weiterhin die erste Wahl.

Die winterharte Sorte Lombardo überzeugte mit ihren Erträgen in diesem Jahr in allen Anbauregionen. Sie gehört weiterhin zu den sehr ertragsstabilen Sorten. Die nach wie vor vermehrungsstarke Triticalesorte bleibt daher für Niedersachsen uneingeschränkt für alle Anbauregionen empfohlen. Zu beachten sind die schwachen Einstufungen hinsichtlich Lagerneigung und Braunrost. Aber auch gegenüber den weiteren Krankheiten ist sie eher durchschnittlich eingestuft. In Bezug auf Ährenfusarium wurde die Sorte mit einer mittleren Anfälligkeit bewertet. Insbesondere Aussaaten nach Maisvorfrucht sind mit fusariumanfälligen Sorten zu vermeiden.

Ramdam zeigte in diesem Jahr wieder recht schwankende Ertragsleistungen in den einzelnen Anbauregionen. Am besten schnitt sie auf den westlichen Sandstandorten ab. Da ihre sehr guten Leistungen aus dem Jahr 2019 nicht mehr in die mehrjährige Auswertung einfließen, sackte sie mit Ausnahme der Höhenlagen auf ein leicht unterdurchschnittliches Ertragsniveau ab. Dort wird sie noch eingeschränkt empfohlen, da die schwächere Winterfestigkeit zu beachten ist. Gleichwohl ist die gute Gesundheit gegenüber Blattseptoria, Rhynchosporium und Braunrost hervorzuheben. Schwächen zeigte sie hingegen gegenüber Mehltau. Trotz ihrer Wuchshöhe ist sie durchschnittlich standfest. Die schwächere Winterhärte ist für gefährdete Regionen zu beachten.

Rivolt konnte 2024 ertraglich vor allem auf den Höhenlagen, den Lehmböden sowie den Sandböden Nord überzeugen; aufgrund schwacher Leistungen an einem westlichen Sandstandort waren dort die Erträge leicht unterdurchschnittlich. Uneingeschränkt empfohlen wird sie dank mehrjährig insgesamt guter Leistungen für die Lehmböden West sowie eingeschränkt für die Sandböden Nord und die Höhenlagen Mitte/West. Zu beachten sind die Anfälligkeit gegenüber Gelbrost und die mittlere Standfestigkeit. Zudem ist die schwache Einstufung im Merkmal Auswinterung zu berücksichtigen. Gegenüber Ährenfusarium scheint die Sorte sehr robust zu sein, auch wenn es hierzu noch keine offiziellen Einstufungen gibt.

Belcanto wurde lediglich noch auf den Sandstandorten Nord weitergeprüft. Sie zählt zu den Sorten mit sehr guter Festigkeit gegenüber Krankheiten und ist zudem standfest und winterhart. Lediglich die Ertragsleistungen reichen nicht ganz an die der ertragsstärksten Sorten heran. Bei leicht unterdurchschnittlichen mehrjährigen Erträgen wird sie auf Grund der vorgenannten Vorteile für die Anbauregion Sandböden Nord eingeschränkt weiter empfohlen.

Die zweijährig geprüfte Sorte Tributo erreichte auf den Standorten der Höhenlagen sowie auf den Sandböden Nord hohe Erträge. Da sie zweijährig in den Höhenlagen überzeugte, wird sie dort klar empfohlen. Positiv hervorzuheben sind die sehr gute Blattgesundheit, die sich bei Verzicht auf Fungizide in sehr geringen Mindererträgen widerspiegeln, und die sehr ausgeprägte Winterhärte.

Trias konnte auf den Sandböden auch im zweiten Prüfjahr ertraglich noch nicht unbedingt überzeugen, lieferte aber auf den Lehmböden und in den Höhenlagen gute Leistungen. Für die Höhenlagen wird dank mehrjährig überdurchschnittlicher Erträge eine Anbauempfehlung ausgesprochen, für die Lehmstandorte eingeschränkt. Sie zählt zu den standfesten Sorten mit gleichzeitig guter Blattgesundheit bei mittlerer Einstufung gegenüber Ährenfusarium und Auswinterung.

Von den drei erstmalig im LSV geprüften Sorten konnte die Sorte Fantastico sowohl ertraglich als auch in den agronomischen Eigenschaften überzeugen und wird daher für alle Anbauregionen klar für den Probeanbau empfohlen. Sie überzeugte mit sehr guten Erträgen auf allen Standorten. Darüber hinaus sind die sehr gute Standfestigkeit sowie die gute Blattgesundheit hervorzuheben, besonders hinsichtlich Rhynchosporium und Braunrost. Mit guter Robustheit gegenüber Ährenfusarium und guter Winterhärte ist sie derzeit die Triticalesorte mit den insgesamt positivsten Eigenschaften. Sollten sich diese Ergebnisse im zweiten Prüfjahr bestätigen, wird sie in der Anbaubedeutung stark nach vorne kommen.

Die neue Sorte Bicross erreichte auf den Sandböden gute Erträge, während diese auf den Lehm- und Höhenlagenstandorten leicht unterdurchschnittlich ausfielen. Bei insgesamt guter Blattgesundheit und Fusariumtoleranz sind die Schwächen in der Standfestigkeit und Winterhärte zu beachten.

Stelvio erzielte von den neuen Sorten die schwächsten Erträge, vor allem auf den Lehm- und Höhenlagenstandorten. Zu beachten ist die Schwäche in der Standfestigkeit, während sie eine gute Blattgesundheit und Winterhärte aufweist. Beide letztgenannten Sorten werden nicht für den Probeanbau empfohlen, sie müssen vor allem ihre Ertragsleistungen im kommenden Prüfjahr steigern.

Die Regionen im Einzelnen zusammengefasst

Die Sortenempfehlungen werden hier noch einmal für die einzelnen Anbauregionen zusammengefasst aufgeführt, die Sorteneigenschaften wurden bereits beschrieben.

Für die Sandböden West wird neben der ertragsstärksten Sorte Lumaco auch weiterhin Lombardo empfohlen, Fantastico für den Probeanbau.

Diese drei Empfehlungen gelten auch für die Sandböden Nord. Darüber hinaus erhält Rivolt eine eingeschränkte Empfehlung wegen leichter Schwächen. Die vor allem in den agronomischen Eigenschaften überzeugende Sorte Belcanto wurde nur in dieser Anbauregion geprüft und trotz leicht unterdurchschnittlicher Erträge eingeschränkt empfohlen.

Auf den Lehmböden West werden Lumaco, Lombardo und Rivolt uneingeschränkt empfohlen, Fantastico für den Probeanbau. Die zweijährig geprüfte Sorte Trias erhält wegen ihrer guten Eigenschaften trotz leicht unterdurchschnittlicher Erträge eine eingeschränkte Empfehlung.

Im Anbaugebiet Höhenlagen Mitte/West erreichten Lumaco, Tributo, Trias und Lombardo überdurchschnittliche Erträge und werden uneingeschränkt empfohlen, Fantastico für den Probeanbau. Rivolt und Ramdam erzielten hier ebenfalls gute Erträge, beide Sorten haben jedoch nur eine eingeschränkte Winterhärte und werden deshalb eingeschränkt empfohlen.

 

Triticale auch für die Ganzpflanzensilage (GPS) einsetzbar

Zur Absicherung und Risikostreuung nutzen zahlreiche Betriebe die Möglichkeit, Triticale entweder von vornherein geplant oder aber auch während der Vegetation entschieden als GPS zu nutzen.

Roggen und Triticale eignen sich hierfür gut. Werden für die Aussaat Sorten ausgewählt, die sowohl viel Biomasse als auch Körner bilden, bleibt die Möglichkeit, die Bestände im Folgejahr je nach Bedarf für die GPS- oder die Körnernutzung zu ernten. Hierfür bieten sich aus dem Sortiment der Körnertriticalesorten in erster Linie Lumaco, die in der Körnernutzung nicht mehr geprüfte Sorte Brehat sowie Ramdam und Rivolt an. (Ausführliche Hinweise finden Sie in der Land & Forst Nr. 30/2024 und unter dem Webcode 01043318 auf der Homepage der Landwirtschaftskammer Niedersachsen).

Qualitätseinstufungen

Die Rohproteingehalte der Triticale lagen auf den niedersächsischen Versuchsstandorten in der Ernte 2024 mit durchschnittlich 11,1 % auf dem schwachen Niveau des Jahres 2022. Wie beim Weizen scheint auch hier die Nährstoffversorgung bzw. Umlagerung innerhalb der Pflanze nicht optimal verlaufen zu sein. Signifikante Unterschiede zwischen den Sorten gab es 2024 nicht. Allerdings erreichte auch in diesem Jahr die ertragsstarke Sorte Lumaco überdurchschnittliche Werte.

Die Hektolitergewichte der Sorten reichten von 69,4 bis 74,9 kg, sie lagen damit auf einem deutlich höheren Niveau als im vergangenen Jahr. Sehr hohe Werte erzielten dabei die neue Sorte Fantastico sowie Bicross und Lumaco.

Als Hilfs-Kenngröße für die Auswuchsfestigkeit lässt sich bei Triticale sicherlich auch die Fallzahl heranziehen. Hier gab es insbesondere im vergangenen Jahr erhebliche Probleme. Auch in diesem Jahr lagen die Fallzahlen der Triticale bereits auf einem sehr niedrigen Niveau. Während beispielsweise der Roggen auf gleichen Prüfstandorten noch sehr gute Werte von ca. 240 sec. erreichte, lagen die Triticalesorten bei nur 78 sec. Im Mittel der sieben Standorte wurden durchschnittliche Fallzahlen von lediglich 88 sec. erreicht bei einer Bandbreite zwischen den Prüforten von 62 bis 119 sec. Lumaco lag im Durchschnitt mit 144 sec. deutlich vor allen anderen Sorten. Als nächstes folgten Tributo und Lombardo. Sehr geringe Werte an allen Standorten wies Trias auf. Mehrjährig überzeugten Belcanto - wie 2024 am Einzelort - sowie Lumaco und Lombardo. Schwächen waren hier in erster Linie bei Ramdam auszumachen.

Zusammenfassung

Triticale büßt in den letzten Jahren zunehmend ihre Anbaubedeutung ein. Die in erster Linie zur Futterversorgung angebaute Kultur bekommt die rückläufigen Schweinebestände deutlich zu spüren. Zum anderen hatten viele Anbauer aber auch noch die sehr schlechten Erntebedingungen und die schlechte Qualität der Ernte im vergangenen Herbst vor Augen, sodass zum Teil zu anderen Getreidearten gewechselt wurde. Das derzeitige Sortenangebot bietet hingegen sehr ertragsstarke und auch ertragsstabile Sorten, das nach den erfreulichen Ergebnissen einzelner neuer Sorten künftig noch erweitert, möglicherweise auch noch verbessert wird. Die an sich sehr guten Ertragsleistungen der Triticale sollten gerade in Weizen dominierten Fruchtfolgen beachtet werden, da die Einbindung von Triticale vor dem Hintergrund der Vorgaben zum Fruchtwechsel durchaus sinnvoll oder erforderlich sein könnte.

Die Einstufung im Merkmal Fusariumanfälligkeit der Sorten macht es möglich, insbesondere in den veredelungsstarken Regionen mit hohen Maisanteilen in der Fruchtfolge geeignete tolerante Sorten auszuwählen. Da die ertragsstärksten Sorten in puncto Standfestigkeit nicht alle unproblematisch sind, ist dieses bei Wachstumsreglermaßnahmen entsprechend zu berücksichtigen. Für den Getreideanbau mit der Option zur vorzeitigen Futternutzung als GPS bieten sich gerade auch bei Triticale zahlreiche Sorten an.

 

Grafik Sortenfinder in der LWK App
Grafik Sortenfinder in der LWK AppChristopher Hanraets
Sorteninformationen können Sie auch auf Ihrem Handy bekommen

Mit dem Sortenfinder der „LWK Niedersachsen“-App können Sie nach bestimmten Auswahlkriterien gezielt nach geeigneten Sorten für Ihre Anbauverhältnisse suchen. Nach der Installation der App finden Sie den Sortenfinder unter der Rubrik „Rechner“.